Baden-Baden: Unterschied zwischen den Versionen
Beate (Diskussion | Beiträge) (→Politik: update) |
Beate (Diskussion | Beiträge) (→Ehrenbürger: +Pierre Boulez) |
||
Zeile 221: | Zeile 221: | ||
* 1993: [[Meinrad Lauinger]] (1925–1995), Stadtrat in Baden-Baden |
* 1993: [[Meinrad Lauinger]] (1925–1995), Stadtrat in Baden-Baden |
||
* 2005: [[Frieder Burda]] (*1936), Kunstsammler |
* 2005: [[Frieder Burda]] (*1936), Kunstsammler |
||
+ | * 2015: [[Pierre Boulez]] (* 1925), Komponist |
||
== Bilder == |
== Bilder == |
Version vom 19. Januar 2015, 11:38 Uhr
Dieser Artikel bezieht sich auf die Stadt Baden-Baden. Für andere Baden-Baden siehe Baden-Baden (Begriffsklärung).
Baden-Baden ist mit knapp unter 55.000 Einwohnern die kleinste kreisfreie Stadt in Baden-Württemberg und hat somit ihr eigenes KFZ-Kennzeichen "BAD". Die Stadt ist weltweit als Kurstadt bzw. Bäderstadt bekannt.
Geografie
Die Stadt wird von dem Fluss Oos durchflossen, sie liegt am Ausgang des Tales, am Rand von Schwarzwald und Rheinebene. Hausberg Baden-Badens ist der Merkur.
Stadtteile
Das Stadtgebiet Baden-Badens gliedert sich in folgende Stadtteile:
Balg, Beuren, Ebersteinburg, Haueneberstein, Lichtental (einschließlich Oberbeuern und Geroldsau), Oos, Oosscheuern, Sandweier, die Reblandgemeinden: Neuweier, Steinbach, Varnhalt sowie die Weststadt (mit dem Ooswinkel).
Außerdem gibt es zahlreiche weitere Wohngebiete mit eigenem Namen, die teilweise sehr verstreut sind. Hierunter sind zu nennen: Gaisbach, Gallenbach, Hungerberg, Malschbach, Mührich, Müllenbach, Schmalbach, Schneckenbach, Seelach, Umweg und Unterer Plättig.
Die Stadtteile Ebersteinburg, Haueneberstein und Sandweier haben jeweils eine eigene Ortsverwaltung mit einem Ortsvorsteher. Auch die Reblandgemeinden (Steinbach, Neuweier und Varnhalt) haben eine eigene (gemeinsame) Ortsverwaltung, ebenfalls mit einem Ortsvorsteher.
Innerhalb des geschlossenen Stadtgebiets von Baden-Baden liegen 3 meist unbewohnte Exklaven der Nachbargemeinde Sinzheim, darunter das Klostergut Fremersberg.
Politik
Amtierende Oberbürgermeisterin ist seit Juni 2014 Margret Mergen (CDU). Sie löste den Sigmaringer Bürgermeister Wolfgang Gerstner (CDU) ab, der seit 2006 OB war. Dessen Vorgängerin war bis 12. März 2006 Dr. Sigrun Lang.
Die Stadt Baden-Baden hat seit Jahren mit der Insolvenz zu kämpfen. Als Ursachen werden der Bau des Festspielhauses, Sturm- und Hochwasserschäden der letzten Jahre und Investitionen in den Baden Airpark gesehen. Die Schulden liegen in zweistelliger Millionenhöhe. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat der Stadt auferlegt, im Nachtragshaushalt mehrere Millionen Euro einzusparen.
Geschichte
1863 kam es in Baden-Baden zu einem Drei-Kaiser-Treffen: Franz-Joseph von Österreich, Zar Alexander und Napoleon III. waren zu Gast.
Im Zweiten Weltkrieg hat die Stadt kaum Zerstörungen erlitten, daher sind noch viele Gebäude erhalten. Allerdings wurde auch einiges abgerissen, z.B. 1962 das von Josef Durm erschaffene Augustabad.
2009 fand hier der Nato-Gipfel statt, u.a. mit Barack Obama.
Nachbargemeinden
Die Stadt Baden-Baden grenzt rundherum an Gemeinden des Landkreises Rastatt. Im Uhrzeigersinn sind das Rastatt, Kuppenheim, Gaggenau, Gernsbach, Weisenbach, Forbach, Bühl, Bühlertal, Sinzheim, Hügelsheim und Iffezheim.
Sehenswürdigkeiten
Bäder und Quellen
Baden-Baden verfügt über etwa 12 Thermalquellen, von denen zwei öffentlich zugänglich sind, die Fettquelle und der Reiherbrunnen in der Sophienstraße. Ebenfalls kostenlos kann man heißes Quellwasser in der Caracalla-Therme und in der Trinkhalle verkosten.
- Friedrichsbad (Wellness-Zentrum)
- Römische Badruinen
- Friedrichsquelle
- Murquelle
Kunst und Architektur
- Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
- Sammlung Frieder Burda
- Altes Dampfbad
- Festspielhaus Baden-Baden
- Stadttheater Baden-Baden
- zahllose erhaltene und wohl gepflegte Villen aus Gründerzeit und Jugendstil
Museen
1909 wurde die Kunsthalle Baden-Baden eröffnet. Sie war 90 Jahre lang das einzige Museum für zeitgenössische Malerei oder Plastiken.1989 wurde mit der Stiftung Frieder Burda der Grundstein für die Sammlung Frieder Burda gelegt, das im Oktober 2004 eröffnet wurde. Die Jan-Brauers-Stiftung finanzierte 1994 das Museum der Harmonie.
Anfang 2009 kamen drei neue Museen hinzu, das Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts im Kulturhaus LA8, das Kunstmuseum Gehrke-Remund sowie das Fabergé-Museum.
Daneben gibt es noch das Stadtmuseum Baden-Baden und das Brahmshaus.
Schlösser und Burgen
- Alteberstein (Ebersteinburg)
- Schloss Hohenbaden (Altes Schloss)
- Neues Schloss
- Yburg
Kirchen und Kapellen
- Autobahnkirche Baden-Baden
- Dreieichenkapelle
- Gospelhouse Baden-Baden
- Russische Kirche Baden-Baden
- Bernharduskirche
- Spitalkirche (Altkatholische Kirche)
- Stiftskirche
- Evangelische Stadtkirche am Augustaplatz
- Stourdza-Kapelle [1]
- Evangelisch-Lutherische St.-Johanniskirche
Parks und Gärten
Lichtentaler Allee, Florentinerberg, Gönneranlage, Rosenneuheitengarten, Michaelsberg, Paradies
weitere
Schulen
- Gymnasium Hohenbaden (Hoba)
- Klosterschule vom Heiligen Grab (Gymnasium in kirchlicher Trägerschaft)
- Markgraf-Ludwig-Gymnasium
- Richard-Wagner-Gymnasium
- Realschule Baden-Baden
- Theodor-Heuss-Schule (Grund- und Hauptschule, Werkrealschule, Förderschule)
- Grundschule Lichtental
- Gewerbeschule Baden-Baden (berufliche Schule)
- Robert-Schuman-Schule (Berufliche Schule mit kaufmännischer Ausrichtung) [2]
- Vincenti-Grundschule
- Pädagogium Baden-Baden (Realschule, Gymnasium, Wirtschaftsgymnasium; mit Internat; private Trägerschaft)
- Stulz-von-Ortenberg-Schule für Erziehungshilfe
- BBS Baden-Badener Sprachschule GmbH
- Wirtschaftsinstitut Baden-Baden in der Merkur Akademie International
- Schule Sandweier (Grund- und Hauptschule) [3]
- Louis-Lepoix-Schule, Technisches Gymnasium
Kultur
1981 fand in Baden-Baden Gastgeber die zweite Landesgartenschau Baden-Württembergs statt.
Zwischen 1985 und 1986 wird Baden-Baden in der Diageschichte „Sommerhauptstadt” (94 Color-Dias (KB-Querformat), ca. 45 min.) der Fotokünstlerin Brigitte Tast porträtiert, u.a. mit Aufnahmen von der Baustelle der Caracalla-Therme.
Im Juli 2012 beschloss das Stuttgarter Kabinett Baden-Baden als Kandidat für das Prädikat Weltkulturerbe vorzuschlagen.
Medien
Seit 1992 wird in Baden-Baden jährlich der Deutsche Medienpreis verliehen.
Rundfunk
Eines der drei SWR-Funkhäuser befindet sich in Baden-Baden. Von hier wird der Sender SWR3 und das gemeinsame SWR1 Abendprogramm gesendet.
Verkehr
ÖPNV
Baden-Baden ist mit dem ICE von Richtung Basel und Frankfurt, sowie mit dem EC von Richtung Paris und München erreichbar. Baden-Baden gehört zum Netz der KVV und ist im Nahverkehr mit der Regionalbahnlinie 4 (Schwarzwaldbahn) von Richtung Karlsruhe und Konstanz erreichbar. Mit den Stadtbahnlinien S4 und S32 ist Baden-Baden von den Richtungen Achern, Bretten und Bruchsal erreichbar, wobei zu beachten ist, dass die S4 nur tagsüber bis Baden-Baden verkehrt, während die S32 ausschließlich früh morgens und abends nach Baden-Baden fährt. Neben dem Bahnhof im Stadtteil Oos halten die S-Bahnen auch im Stadtteil Haueneberstein und an der Haltestelle Rebland im Stadtteil Steinbach. Zwischen den Haltepunkten Bahnhof und Rebland liegen zwei Haltepunkte in Sinzheim, außerhalb von Baden-Baden.
Das Stadtzentrum ist nicht mit der Bahn erreichbar, da die Bahnlinie in die Innenstadt nicht – wie ursprünglich geplant – wieder aufgebaut wird.
Es gibt aber zahlreiche Buslinien, die vom Bahnhof Oos in das Stadtzentrum fahren. In der Hauptverkehrszeit sollte man bei der Rückfahrt zum Bahnhof aber besser einen Bus früher nehmen, da die Busse oft verspätet ankommen und die Bahnen nicht auf den Bus warten. Neben dem Bahnhof und dem Stadtkern fahren die Stadtbusse in jeden größeren Stadtteil. Des Weiteren gibt es Schnellbusse, die ins Umland fahren.
Straße
Baden-Baden ist über die Autobahn A5 sowie die Bundesstraßen B 3 und die B 500 (Schwarzwaldhochstraße) erreichbar.
Tourismus
Hotels
- Allee Hotel Leidinger
- Aqua Aurelia
- Brenner's Parkhotel
- Merkurwald Baden-Baden
- Hotel Neuer Karlshof
- Hotel am Markt (Baden-Baden)
- Steigenberger Europäischer Hof [4]
Gastronomie
Wirtschaft
In und um Baden-Baden befinden sich u.a. zahlreiche Hersteller von Kosmetikprodukten und alternativen Heilmitteln, z.B. Heel.
Ein großes Unternehmen ist die L'TUR Tourismus AG sowie die media control GmbH & Co. KG.
Zudem hat die Zigarettenherstellung in Baden-Baden eine Tradition, 2001 wurde die TMCC GmbH (Tobacco Management & Consulting Company) gegründet, die 2008 einen neuen Verwaltungssitz baut.
In Steinbach ist die Schöck Bauteile GmbH seit 1962 zunächst als Bauunternehmen später als Zulieferer von bauphysikalischen und bewehrungstechnischen Spezialartikeln tätig.
Ebenfalls in Steinbach ist das Unternehmen Butsch & Meier GmbH ansässig, das bundesweit Arbeits- und Hebebühnen sowie Gabelstapler vermietet.
Weingüter
Durch die Eingemeindung der Ortschaften Varnhalt, Steinbach (mit Ortsteil Umweg) und Neuweier, die Reblandgemeinden, wurde Baden-Baden mit einer Rebfläche von ungefähr 325 ha zu einem der größten geschlossenen Anbaugebiete Deutschlands. Auf 80 Prozent dieser Fläche wird Riesling, auch Klingelberger genannt, angebaut.
- Klostergut Fremersberg
- Gut Nägelsförst
- Schloss Neuweier
- Weingut Eckberg
Personen
Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt (z.B. prominente Kurgäste):
- König Wilhelm I. von Preußen (1797–1888), Deutscher Kaiser
- Königin Augusta von Preußen (1811–1890), Kaiserin
- Jean Jacques Bénazet (1778–1848), Spielbankbetreiber
- Oscar Edouard Bénazet (1801–1867), Baden-Badener Unternehmer
- Johannes Brahms (1833–1897), Komponist
- Rolf Gustav Haebler (1888–1974), Lehrer, Schriftsteller, Heimatforscher und Politiker
- Walter Rieger (1909–1984), Gartenbaudirektor in Baden-Baden
gebürtige Baden-Badener
In Baden-Baden geboren wurden
- Bernhard II. von Baden (1428–1458), Markgraf
- Christoph I. von Baden (1453–1527), Markgraf
- Philibert von Baden (1536–1569), Markgraf
- Philipp II. von Baden (1559–1588), Markgraf
- Wilhelm von Baden-Baden (1593–1677), Markgraf
- Ferdinand Maximilian von Baden (1625–1669)
- Emil Keßler (1813–1867), Unternehmer
- Prinz Ludwig Wilhelm von Baden (1865–1888)
- Reinhold Schneider (1903–1958), Schriftsteller
- Hans Leopold Zollner (1915–1992), Heimatforscher
- Vera Issleiber (1926–2002), Kunstmalerin
- Gerhard Durlacher (1928–1996), Holocaust-Überlebender
- Horst Holzer (*1933), Durlacher Kommunalpolitiker
- Kurt Liebenstein (*1944), Politiker
- Roland Schaeffer (*1950), Musiker
- Herbert Schnaibel (*1956), Autor und Regisseur
- Patrick Meinhardt (*1966), Politiker
Ehrenbürger
Ehrenbürger von Baden-Baden sind, sortiert nach dem Jahr der Verleihung:
- 1836: Stéphanie Luise Adrienne Beauharnais (1789–1860)
- 1840: Jean Jacques Bénazet (1778–1848), Unternehmer
- 1851: Oscar Edouard Bénazet (1801–1867), Unternehmer
- 1854: Konrad Kuntz (1804–1881)
- 1860: Joseph Grosholz (1798–1870), kath. Stadtpfarrer in Baden-Baden
- 1861: Karl Daniel Oppenfeld
- 1866: Julius Füsslin (1815–1866)
- 1866: Michael Stourdza (1794–1884), russischer Fürst
- 1872: Emile Dupressoir (1822–1882)
- 1895: Otto v. Bismarck (1815–1898), Staatsmann
- 1898: Hermann von Sachsen-Weimar, Präsident des Internationalen Clubs
- 1907: Albert Gönner (1838–1909), von 1875 bis 1907 Baden-Badener Oberbürgermeister
- 1910: Ferdinand Graf von Zeppelin (1838–1917), Luftschiff-Konstrukteur
- 1910: Hermann Sielcken (1850–1917), Gönner der Stadt
- 1929: Reinhard Fieser (1867–1960), von 1907 bis 1929 Baden-Badener Oberbürgermeister
- 1933: Hermann Elfner (1873-1935), von 1929 bis 1934 Baden-Badener Oberbürgermeister
- 1952: Konrad Adenauer
- 1969: Dr. h.c. Ernst Schlapper (1887–1976), von 1946 bis 1969 Oberbürgermeister der Stadt Baden-Baden
- 1990: Dr. jur. Walter Carlein (1922–2011), von 1969 bis 1990 Baden-Badener Oberbürgermeister
- 1993: Meinrad Lauinger (1925–1995), Stadtrat in Baden-Baden
- 2005: Frieder Burda (*1936), Kunstsammler
- 2015: Pierre Boulez (* 1925), Komponist
Bilder
- Friedrichsbad Rückansicht.jpg
Friedrichsbad Rückansicht
Luftbilder
Literatur
- Ulrich Coenen: „Von Aquae bis Baden-Baden: Die Baugeschichte der Stadt und Ihr Beitrag zur Entwicklung der Kurarchitektur“, erschienen 2008. ISBN 978-3810700230
- Dagmar Kicherer: „Kleine Geschichte der Stadt Baden-Baden.” G. Braun-Verlag, erschienen 2008. ISBN 978-3765083761
Siehe auch
Fremersberg, Kloster Fremersberg
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz „Baden-Baden“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Baden-Baden“
- Stadtwiki Baden-Baden
- Stadtführer Baden-Baden, ein Projekt der Medienagentur WAEPART Baden-Baden
- Baden-Baden auf der Website Baukunst in Baden
- Antrag Weltkulturerbe Baden-Baden