Deutsch-Französischer Krieg

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:
Relief am Kaiserdenkmal
Leibgrenadiere stürmen den Bahndamm bei Nuits, nach Röchling
D. Emil Frommel (1828–1896) mit dem Eisernen Kreuz von 1870 (Gemälde von Anton v. Werner, 1883)

Der Deutsch-Französische Krieg war ein militärischer Konflikt im 19. Jahrhundert, von 1870 bis 1871.

Krieg

Napoleon III. (gemalt von Winterhalter, 1853)

Frankreich erklärte Preußen am 19. Juli 1870 den Krieg, damit trat für das Großherzogtum Baden und das Königreich Bayern der Bündnisfall ein. Aus Karlsruhe nahmen die Leibgrenadiere am Krieg teil.

König Wilhelm I. von Preußen erneuerte das Eiserne Kreuz und war trotz seines hohen Alters selbst an der Front.

Die badischen Truppen standen unter dem Kommando des preußischen Generals von Werder. Nach dem Krieg wurde er 1871 in Karlsruhe der erste Kommandierende General des neuen XIV. Armeekorps. Die badische 1. Brigade wurde von Prinz Wilhelm von Baden befehligt. Er wurde in der Schlacht bei Nuits an seinem Geburtstag am 18. Dezember schwer verwundet.

Am Krieg nahm auch ein damals noch unbekannter junger Offizier, Leutnant v. Hindenburg, teil, der später zeitweilig Karlsruher war und später Ehrenbürger wurde.

Noch während des Krieges kam es am 18. Januar 1871 in Versailles bei Paris zur Kaiserproklamation.

Der Krieg wurde am 10. Mai 1871 zu Frankfurt am Main mit dem Friedensschluss beendet. Reichskanzler Fürst Bismarck unterschrieb den Frankfurter Friedensvertrag mit einer goldenen Feder aus Pforzheim.

Schlachten

„BELFORT“, „SEDAN“, „PARIS“, „STRASSBURG“ am Ettlinger Tor

Schlachten und Gefechte des Krieges (Auswahl):

Als kurze Inschriften („BELFORT“, „DIJON“, „ETIVAL“, „METZ“, „NUITS“, „PARIS“, „STRASSBURG“, usw.) wird an diese Kriegsschauplätze auf den Kriegerdenkmälern in der Region Karlsruhe erinnert.

Auswirkungen

In Karlsruhe wurde aufgrund des Krieges im Juli 1870 die Turnlehrerbildungsanstalt geschlossen und in ein Lazarett umgewandelt, dessen Verwaltung dem bisherigen Leiter der Turnlehrerbildungsanstalt Alfred Maul (1828–1907) übertragen wurde.

Im Deutsch-Französischen Krieg erwies sich die Streckenführung der Rheinbahn als hinderlich, da Truppentransporte von Mannheim nach Süden oder über den Rhein im Karlsruher Bahnhof die Fahrtrichtung wechseln mussten. Daher wurde Anfang der 1870er-Jahre mit dem Bau der Kurvenbahn durch die Jollystraße und westliche Bahnhofstraße eine durchgehende Verbindung zur Bahnlinie entlang der heutigen Beiertheimer Allee über Ettlingen nach Süden hergestellt.

Siehe auch Geschichte der Hardtbahn 1870 bis 1913

Erinnerung

Kriegerdenkmal bei der Knielinger Kirche

Großherzog Friedrich I. stiftete 1871 am 25. Juni das Erinnerungskreuz für den Feldzug 1870/71.

Denkmale

Kriegerdenkmal in Hügelsheim
Postkarte vom alten Philippsburger Kriegerdenkmal
auf dem Bruchsaler Friedhof
Oberackerer Kriegerdenkmal
Inschrift zu 1870/’71 auf dem Wiesentaler Gefallenendenkmal für den Ersten Weltkrieg (1914–’18)!

Zahlreiche Denkmäler in Karlsruhe und der Region erinnern an den Deutsch-Französischen Krieg:

sowie zahlreiche weitere in der Region.

Straßennamen

Nach Schlachten des Krieges wurden in Karlsruhe folgende Straßen benannt:

Nach beteiligten Personen wurden in Karlsruhe folgende Straßen benannt:

Im weiteren Zusammenhang erinnern an den Krieg 1870/71 auch Straßen, die den Namen beteiligter Personen tragen, aber wohl nicht allein deshalb nach diesen benannt wurden:

Ausstellungen

in der Region Karlsruhe und dem Umland:

Vorträge

  • "Der Krieg 1870/71, der in Weißenburg, also in unserer Region begann", Vortrag von Peter Worch, Karlsruhe, an verschiedenen Orten.

Siehe auch

Gemälde „Verwundeter französischer Soldat“ (Öl auf Leinwand, 92 x 102 cm) von Wilhelm Trübner (1851–1917), 1871

Personen

Batteriechefs der badischen Artillerie

Literatur

Zu einzelnen Personen und Ereignissen des Krieges:

  • Tilla Ris (Herausgeberin): „Kriegserlebnisse meines verstorbenen Mannes Richard Ris, Oberstleutnant a.D., während des Feldzuges 1870/71 Premierlieutenant und Kompagnieführer im (1.) Badischen Leibgrenadier-Regiment, im Selbstverlag, Auerbach, 1911
  • Karl Schnell: Zeppelins Fernpatrouille – mit badischen Dragonern in das untere Elsass Juli 1870“, München 1984 [³1985] im Verlag für Wehrwissenschaften, ISBN: 3-8219-0015-6 [Standort in der BLB: 84 A 10224]
  • Reiner Haehling von Lanzenauer: „Der Zeppelinreiter Herbert Winsloe / Herbert Winsloe et la patrouille Zeppelin (zweisprachig: deutsch und französisch), Sonderdruck aus Badische Heimat, Freiburg 2011 [Standortnummer 112 K 4010 in der BLB]

Siehe auch Literatur zur Schlacht bei Nuits

Aufsätze

Weblinks

Fußnoten

Anmerkungen und Einzelnachweise <references>

  1. Siehe dazu solange hier noch kein eigener Artikel darüber vorhanden: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Schlacht bei Weißenburg“
  2. Siehe dazu solange hier noch kein eigener Artikel darüber vorhanden: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Schlacht bei Wörth“
  3. Siehe dazu solange hier noch kein eigener Artikel darüber vorhanden: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Belagerung von Straßburg“
  4. Siehe dazu: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Belagerung von Metz“
  5. Siehe dazu: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Schlacht von Sedan“
  6. Siehe dazu: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Belagerung von Paris (1870–1871)“
  7. Siehe dazu: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Belagerung von Belfort“
  8. Siehe dazu: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Gefecht bei Villersexel“
  9. Siehe dazu: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Schlacht an der Lisaine“
  10. Anmerkung: „Es braust ein Ruf wie Donnerhall“ sind die Anfangsworte des 1840 von Max Schneckenburger (1819–1849) verfassten Gedichtes „Die Wacht am Rhein“, das in der Vertonung von Karl Wilhelm (1815–1873) ein populäres Lied wurde. – Siehe dazu auch: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Die Wacht am Rhein“