XIV. Armeekorps

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Das Gebäude des Generalkommandos in der Hans-Thoma-Straße, 2004
Detail: Informationstafel

Das (Königlich Preußische) XIV. Armeekorps, kurz XIV. AK, war das badische Armeekorps innerhalb der Königlich Preußischen Armee. Der Sitz des Generalkommandos[1] war Karlsruhe, die Hauptstadt des Großherzogtums.

Kontingentsherr des XIV. AK war der Großherzog von Baden, der auch Chef seiner Leibregimenter war.

Die Kaiserparade über das badische Korps am 11.9.1909, Foto aus „Deutscher Hausschatz“ (1910, Heft 2; Seite 74)
Abmarschierende Soldatenformation des XIV. Armeekorps aus dem Gebäude des Generalkommandos, Garnison Karlsruhe, mit geschmückten Fahnen, zur Einhaltung der neutralen Zone im Jahr 1918.

Erster Kommandierender General des XIV. Armeekorps war August von Werder (1808–1888).

Die Akten des XIV. AK lagern im Generallandesarchiv.

Bezeichnung/Schreibweise

Obwohl Armeekorps mit römischen Zahlen[2] bezeichnet wurden, tritt vereinzelt auch die Schreibweise mit arabischen Zahlen auf, so beipielsweise im 1898 erschienenen Stadtführer „Karlsruhe“ im siebten Kapitel („Das Militär“) auf Seite 47.

Gliederung

Stand 1914

Einheiten

Das XIV. Armeekorps umfaßte (Stand 1914) folgende selbständigen Truppenteile:

Infanterie

Fahnenträger der „Hohenzollernfüsiliere
Infanterist des Ersten Weltkriegs in Felduniform, am Rathausturm in Ettlingen

Kavallerie

Artillerie

Fahnenträger mit Fahne des Badischen Fußartillerie-Regiments Nr. 14

Pioniere und Train

Uniformierung

Die Uniformierung entsprach ganz der übrigen preußischen Armee, es gab jedoch bei den badischen Truppenteilen (das Preußische Füsilier-Regiment Nr. 40 preußische Uniform) als Besonderheit den badischen Greif als Helmzier; auch wurden zusammen mit der preußischen Kokarde[3] bzw. der Reichkokarde (ab 1897 eingeführt anlässlich des 100. Geburtstags des Reichsgründers Kaiser Wilhelms I.) eine in den badischen Farben getragen.

Allgemeine Besonderheiten bei den badischen Truppenteilen waren ferner bei den Offizieren: in Portepeeriemen, Schärpenband und Feldbinde befand sich zusätzlich ein roter Längsfaden; es wurden Säbel nach besonderer badischer Probe (Badischer Infanterie Offiziersäbel M 56; Badischer Kavallerie Offiziersäbel) mit silbernem Bügelgriff getragen, Löwen- bzw. Greifen-Kopf gestattet. Vizefeldwebel und Feldwebel (Portepée-Unteroffiziere mit dem Recht die Offizierseitenwaffe zu tragen), trugen jedoch preußische Degen, also den IOD 89 mit dem preußischen Adler zum Helm (der berühmten "Pickelhaube") mit dem badischen Greif! Die Paradeüberdecken hatten in der hinteren Ecken den "Stern der Treue" in Silber gestickt mit rotem Ordenskreuz in goldenem Mittelfeld (Foto).

Geschichte

Dieser Artikel oder Abschnitt ist unvollständig und weist folgende Lücken auf:
Aufstellung, Auflösung/Abwicklung nach dem Ersten Weltkrieg
Helfen Sie dem Stadtwiki, indem Sie ihn ergänzen, aber bitte keine fremden Texte einfügen.

Während der großen Herbstübungen war im September 1885 Prinz Wilhelm von Preußen (der spätere Kaiser Wilhelm II.), damals Major, zur Dienstleistung beim Generalkommando des XIV. Armeekorps kommandiert.[4] Er selbst erinnerte sich später in seinen Memoiren „Aus meinem Leben“ daran und schrieb:

„Während des Kaisermanövers wurde ich zum Stab des Generals v. Obernitz, Kommandierendem General des XIV. Armeekorps, kommandiert. In dem abwechslungsreichen Gelände zwischen Karlsruhe und Ettlingen zeigten sich die Truppen in bester Verfassung. Die von Oberst Edler von der Planitz, dem späteren Generalinspekteur der Kavallerie, kommandierte Kavalleriebrigade zeichnete sich durch schneidige Attacken besonders aus. Auf der Höhe von Ettlingen erhielt ich am 16. September, dem letzten Manövertage, die Allerhöchste Kabinettsorder mit der Ernennung zum Kommandeur des Garde-Husarenregiments unter Beförderung zum Oberst. Planitz war der erste, der mir gratulierte.
[...] Ich begleitete dann meinen Großvater zu den Kaisermanövern des XIII. Armeekorps nach Stuttgart.“
(Seite 210 f.)[5]

17 Jahre lang garnisonierte im Gebiet des XIV. Armeekorps auch das Infanterie-Regiment Keith (1. Oberschlesisches) Nr. 22, das von 1871 bis 1888 in Rastatt stationiert war.[6]

Kommandierende Generale

Gruppenbild an Weihnachten 1918, Offiziere (ca. neunzehn Personen) des Generalkommando XIV. Armeekorps vor Gebäude des Generalkommandos, Bismarckstraße, in Reihe stehend, Garnison Karlsruhe

bis zum Ersten Weltkrieg standen an der Spitze des Armeekorps:

Sitz des Kommandierenden Generals war das Werderpalais in der Bismarckstraße.

Zu Sigismunds v. Schlichtings (1829–1909) Verabschiedung 1896 überreichte die Stadt eine Mappe mit Ansichten von Karlsruhe.[7]

Oberpfarrer

Die evangelischen Militär-Oberpfarrer des XIV. Armeekorps:

Literatur

zeitgenössische/Quellen

  • „Korps-Verordnungs-Blatt für das XIV. Armeekorps“, 1908 bis 1919[8]
  • „Karte zum Kaisermanöver des 14. und 15. Armeekorps 1893“, Maßstab 1:200.000, Bruchsal (Katz) 1893[9]
  • „Unser Korps 1914/15“ (Untertitel: „Ein Erinnerungsbuch!“), „Feld-Ausgabe“, im Auftrag des Generalkommandos herausgegeben von Hauptmann a.D. v. Hugo, Stuttgart und Karlsruhe (Franckh'sche Verlagshandlung W. Keller & Co.)

sowie Rede Großherzog Friedrich I. von Baden bei dem Paradediner aus Anlaß der Besichtigung des XIV. Armeekorps durch den Kaiser am 17. September 1877, und Trinkspruch des Großherzogs bei der Hoftafel nach der Besichtigung des XIV. Armeekorps durch den Kaiser am 11. September 1885, beide veröffentlicht in Großherzog Friedrich I. – Reden und Kundgebungen 1852–1896, Freiburg 1903

Weblinks

Literatur:

Archivalien:

Abbildungen:

Fußnoten

  1. Allgemein zu dieser Institution siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Generalkommando“
  2. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Römische Zahlen“
  3. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kokarde“
  4. Kapitel Der Chef der Armee: Kaiser Wilhelm II. (Seiten 5–9), in: Klaus v. Bredow und Ernst v. Wedel: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres, Berlin (Scherl) 1905
  5. zitiert nach der 6. Auflage (Kaiser Wilhelm II.: „Aus meinem Leben 1859–1888“, Verlag von K.F. Koehler, Berlin und Leipzig, 1927)
  6. Rainer Wollenschneider: Schlesische 22er-Soldaten als Fotostars, in: BNN Ausgabe Rastatt/Murgtal, Nr. 257 vom Freitag, 6. November 2009, Seite 20
  7. für 150 Mark angefertigt vom Buchbinder Karl Feigler, vgl. Ernst Schneider: Karlsruher Buchbinder des 18. und 19. Jahrhunderts in: „80 Jahre Buchbinder-Innung Karlsruhe“, Karlsruhe 1978, Seiten 11–40
    Zur Person des Generals siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Sigismund von Schlichting“
  8. in der Badischen Landesbibliothek (BLB) vorhanden: die Jahrgänge von 1916 bis 1919 (lückenhaft): OZB 389
  9. in der BLB vorhanden: 60 A 2361