Friedhof Bruchsal

Aussegnungshalle und rechts hinten die Friedhofsverwaltung.

Aussegnungshalle.

Der Friedhof Bruchsal liegt im Südosten der Stadt. Er erstreckt sich auf einem 9 ha großen Gelände südlich der Kirche St. Peter. Im Jahr 2010 befinden sich dort etwa 10.000 Grabstätten.

Geschichte

Bestattungen auf dem heutigen Friedhofsgelände sind für die Zeit um 1276/78 bekannt. Zu dieser Zeit gab es in Bruchsal rund um örtliche Kirchen, Kapellen und Klöster weitere Friedhöfe. Seine heutige Größe erreichte der Friedhof nach zahlreichen Erweiterungen im Jahr 1985.

1878 wurde der jüdische Friedhof errichtet, der eine Grenze des Friedhofsgeländes bildet.

1919 wurde für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges ein Kriegerehrenfriedhof angelegt; ein separates Denkmal für die Toten jenes Krieges wurde am 1. November 1924 eingeweiht. Sieben in Bruchsaler Lazaretten verstorbene französische Soldaten, die auf dem Kriegerfriedhof ebenfalls bestattet waren, wurden im Juni 1926 wieder ausgegraben, um sie in Frankreich bestatten zu können.

Die Untertunnelung des Friedhofes durch die Bahnlinie Bruchsal–Bretten, die 1852/53 erfolgte, hatte im Jahre 1930 Konsequenzen für die Friedhofsgestaltung: Als der Bereich der westlichen Tunneleinfahrt absackte, wurde auch die Stützmauer der Leichenhalle im Mitleidenschaft gezogen. Die Leichenhalle musste wegen Einsturzgefahr abgerissen werden. Die neue Aussegnungshalle wurde an anderer Stelle 1933 fertiggestellt, 1954 umgebaut und erweitert. 1934 erfolgte auch eine Erweiterung des Friedhos im Westen, nördlich der neuen Leichenhalle, sowie Richtung Osten.

1980 entstanden die ersten drei Kolumbarienmauern, weitere folgten in späteren Jahren. Urnenpflegegräber gibt es seit 1998.

2005 wurde auf dem Gelände des in den frühen 1990er Jahren aufgegeben Kinderfriedhofes (letzte Reste davon waren noch bis 2009 zu sehen) eine Kleinstkindergrabanlange eingerichtet.

Gedenkstein Badische Revolutionäre

Der Gedenkstein steht im Grabfeld Nr. 6 (alt 12, westlich vom zentralen Wegekreuz) und wurde auf Initiative der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands errichtet und am 1. November 1900 eingeweiht. Auf dem Stein wird auch auf den standrechtlich erschossenen Peter Lacher hingewiesen, an den mit einer Gedenkplatte auf dem Kaiserplatz in Karlsruhe erinnert wird.

Gedenkstein.
Namenstafel.
Informationstafel westlich von St. Peter.

Gräber bekannter Personen

Engelbert Bauer‎ (1918–2012), katholischer Pfarrer
Adolf Bieringer (1928–1988), Oberbürgermeister von Bruchsal
Alfred E. Bischoff (1924–2009), Bruchsaler Stadtrat
Franz Bläsi (1893–1963), Oberbürgermeister von Bruchsal
Klaus Bühler (1941–2021), Bundestagsabgeordneter
Adolf Eiseler (1917–2010), Bruchsaler Schulrektor
Lioba Grillenberger (1913–2005), Kommunalpolitikerin und Schulleiterin
Sebastian Grundel (1889-1972), Friedhofsaufseher
Roman Friedrich Heiligenthal (1880–1951), Architekt und Bauhistoriker
Hermann Heuschmid (1885-1962), Pädagoge
Anton Heuchemer (1918–2000), katholischer Pfarrer, Lokalhistoriker und Buchautor
Barbara Ihle (1871–1943), Landwirtin, Marktfrau und Mundart-Schriftstellerin
Heinrich Köllenberger (1922-1978) Lehrer und Schulleiter am Justus-Knecht-Gymnasium
Josef Kunz (1844–1925), katholischer Pfarrer
Wilhelm Mehner (1876-1941), Bürgermeister
Anton Menzer (1913-1990), katholischer Pfarrer
Josef Münch, (1881-1945), Pädagoge und Buchautor
Andreas Rössler, (1802-1875), Bäckermeister
Robert Stöckle (1877–1954), katholischer Pfarrer
Prof. Dr. Karl Uhler (1901–1974), Altphilologe, Bruchsaler Pädagoge
Josef Weiskopf (1875–1951), katholischer Pfarrer
Anton Wetterer (1864–1939), katholischer Pfarrer
Alfred Wiedemann (1891–1965), Pädagoge, Biologe, Publizist, Kommunalpolitiker und Heimatforscher
Anna Zeiser (1861–1947), Stadträtin

Siehe auch

Grablege in der Peterskirche

Bilder

Zentrales Kreuz.
Zentrales Kreuz.
Kleinstkindergrabanlage
Grabstätte der Pallottiner
„Ihnen liegt die Krone der Gerechtigkeit bereit“: „Den Toten des 2. Weltkrieges zum Gedenken“
Soldatenfriedhof neben dem Gefallenendenkmal
Denkmal für die in Bruchsal bestatteten ausländischen Opfer des Zweiten Weltkrieges
Das Heidelsheimer Kreuz
Pieta im Nordwesten des Friedhofes