Hügelsheim
Hügelsheim ist eine selbstständige Gemeinde im Landkreis Rastatt.
Geschichte
Am 19. April 788 wird Hügelsheim unter dem Namen "Hughilaheim" erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet soviel wie "Heim des Hugo".
Durch die Lage am Rhein als wichtiger Verkehrsachse wurde Hügelsheim im Laufe seiner Geschichte immer wieder von Kriegsereignissen heimgesucht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Region am 8. Mai 1945 der französischen Besatzungszone zugeschlagen. Auf der Gemarkung Söllingen/Hügelsheim wurde gegen den Widerstand der Bevölkerung ein Militärflughafen gebaut. Anfang des Jahres 1953 wurde der Flugplatz Söllingen der kanadischen Luftwaffe zugewiesen. Da Kanada keine Besatzungsmacht in Deutschland war, bezahlte es eine Nutzungsgebühr für das Fluggelände an die Bundesrepublik Deutschland und finanzierte auch in der Folgezeit Unterkünfte seiner Militärangehörigen, "Kleinkanada" und "Hochfeldsiedlung" aus eigenen Mitteln. Nach Beendigung des Kalten Krieges und der Auflösung des Warschauer Paktes wurde am 17. September 1991 verkündet, dass der Militärflugplatz Söllingen zum Jahresende 1993 aufgegeben werden sollte. Danach zogen viele Kanadier wieder zurück nach Kanada.
Auf dem Gelände befindet sich heute der Baden-Airpark mit dem Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden.
In Hügelsheim leben Ende 2021 5.083 Einwohner.
Verkehr
Die Buslinien 234 bzw. X34 verbindet Hügelsheim mit Schwarzach und Rastatt, und über die Buslinie 215 den Baden-Airpark mit Baden-Baden.
Landwirtschaft
Schon vor mehr als 100 Jahren brachte der junge Hügelsheimer Gastwirt Karl Wurz den Spargelanbau gegen den Willen seines Vaters nach Hügelsheim. Karl Wurz hatte den Spargel während seines Militärdienstes im Elsass im Offizierskasino kennen und schätzen gelernt. Inzwischen hat sich Hügelsheim zum überregional bekannten Spargeldorf entwickelt (es gibt auch ein Spargelfest) und liegt an der Badischen Spargelstraße. Der Spargelanbau wird heute von wenigen Haupterwerbslandwirten und zahlreichen Nebenerwerbslandwirten betrieben. Daher nennt sich das Dorf seit dem 1. Oktober 2023 offiziell „Spargeldorf Hügelsheim“.
Als weitere Sonderkultur wird Topinambur angebaut, aus dem Schnaps gebrannt wird. Aber auch als Gemüse hat die Knolle ihren Platz gefunden.
Heiligenbuck
Zwischen Hügelsheim und Stollhofen wurde eine keltische Grabstätte gefunden. Der Heiligenbuck befindet sich an der Straße von Hügelsheim nach Stollhofen wenige Meter nach der Abzweigung zum Baden-Airport.
Verwaltungsgemeinschaft mit Sinzheim
Seit 1973 gehört Hügelsheim als Teil des Landkreises Rastatt zum Regierungsbezirk Karlsruhe und hat am 24. Mai 1973 mit der Nachbargemeinde Sinzheim eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
Vereine
- Angelsportverein Hügelsheim
- ESC Hügelsheim 09, Nachfolger des insolventen ESV Hügelsheim
- HCC 1971 e.V. (Hügelsheimer Carneval Club) [1]
- M.G.V. Germania (Männergesangsverein)
- Musikverein Hügelsheim
- Schützenverein Hügelsheim
- TuS Hügelsheim, Turn- und Sportverein [2]
- Freiwillige Feuerwehr Hügelsheim (gegenüber der Post)
Bilder
Literatur
- Ernst Rümmele: „Hügelsheim – Geschichte eines Schifferdorfes“, 1974 sowie Nachdruck 2011 im Verlag Roland Klöpfer
Weblinks
Au am Rhein, Bietigheim, Bischweier, Bühl, Bühlertal, Durmersheim, Elchesheim-Illingen, Forbach, Gaggenau, Gernsbach, Hügelsheim, Iffezheim, Kuppenheim, Lichtenau, Loffenau, Muggensturm, Ötigheim, Ottersweier, Rheinmünster, Rastatt, Sinzheim, Steinmauern und Weisenbach bilden den Landkreis Rastatt. |
Fußnoten