August Hofmann
August Hofmann (* 14. September 1824 in Karlsruhe; † 30. September 1901 ebenda) war ein Großherzoglich Badischer, später Königlich Preußischer Offizier, zuletzt im Rang eines charakterisierten[1] Generalleutnants.
Von Mitte April 1870 bis Mitte Juli 1871 gehörte Hofmann, damals Stabsoffizier, dem Karlsruher Leib-Grenadier-Regiment an.[2]
Leben und Wirken
August Hofmann, geboren am 14. September 1824, trat im Frühjahr des Jahres 1842 als Freiwilliger bei dem damaligen Leib-Infanterieregiment, auf Offiziersbeförderung dienend, ein. Im Herbst 1844 wurde er zum Portepeefähnrich ernannt und im Mai des folgenden Jahres zum Leutnant befördert unter Versetzung in das damalige 3. Infanterieregiment. Im März 1847 wurde Hofmann zum Kommandeur der Infanterie-Ingenieurabteilung ernannt und im Sommer 1848 auf Nachsuchen dem nach Schleswig-Holstein bestimmten Bataillon des 3. Regiments zugeteilt, nachdem schon im April seine Beförderung zum Oberleutnant erfolgt war.
Nach Wiedereinführung der rechtmäßigen Regierung im Jahre 1849 wurde Hofmann zunächst dem Kommandanten in Rastatt zur Verfügung gestellt und alsdann im März 1850 bei Neubildung des badischen Korps zur Pionierkompagnie kommandiert unter gleichzeitiger Übertragung eines Lehrfachs an der Kriegsschule. Von November 1850 bis März 1851 wurde der junge Offizier zur provisorischen Wahrnehmung der Festungsbaugeschäfte in der Bundesfestung Rastatt kommandiert. Im Winter 1856/57 erfolgte wahrend der Schweizer Wirren seine Entsendung nach Konstanz mit besonderem Auftrag und am 18. März des Jahres 1857 seine Ernennung zum charakterisierten Hauptmann, sowie im Oktober desselben Jahres seine Versetzung als etatmäßiger Hauptmann in den Generalstab[3]. Der 15. Januar 1859 brachte die Ernennung zum Kommandeur der Pionier-Kompagnie, welche 1859 wieder, wie früher, der Artillerie einverleibt wurde. Nach Schluss der Übungen des Jahres 1860 erfolgte auf Ansuchen anfangs 1861 Hofmanns Ernennung zum Hauptmann des Stabes im Feldartillerie-Regiment. In dieser Stellung fungierte er auch als Lehrer an der höheren Offiziersschule und an der Artillerieschule für Offiziere. Bis zum Freiwerden einer Feldbatterie wurde ihm dann im Februar 1864 das Kommando einer Festungsbatterie übertragen. Im Oktober erhielt er eine Feldbatterie, die er auch im Kriege 1866 führte, wofür er durch Großherzog Friedrich I. mit dem Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen[4] geehrt wurde. Im Oktober 1867 wurde Hofmann, nachdem er während des Sommers als Mitglied verschiedener Prüfungskommissionen und der Kommission zur Umarbeitung der Dienstvorschriften fungiert hatte, als Major zum Kommandeur der neu errichteten Pionierabteilung ernannt. Im Frühjahr 1869 begegnen wir ihm als Mitglied der in München tagenden Liquidationskommission.
Im Mai 1870 erfolgte seine Beförderung zum Oberstleutnant unter Versetzung in das Leib-Grenadier-Regiment. In diesem machte er als Bataillonskommandeur den Krieg 1870/71 mit und führte dann vom Gefecht bei Nuits ab das Regiment bis zur Rückkehr in die Heimat. Dieser Feldzug brachte dem bewährten Offizier das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse, sowie das Ritterkreuz des Miltärischen Karl-Friedrich-Verdienstordens ein.
Im Juli 1871 wurde Hofmann dem 1. Schlesischen Grenadierregiment Nr. 10[5] aggregiert, im Juni des nächsten Jahres erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur des 4. Oberschlesischen Infanterieregiments Nr. 63[6], sowie im März 1873 seine Beförderung zum Oberst. Im April 1878 wurde Hofmann zum Generalmajor befördert und im darauffolgenden Monat erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur der 17. Infanterie-Brigade. Im Herbst des nächsten Jahres kam er um seine Verabschiedung ein.
Im Oktober 1885 erhielt er gelegentlich einer Inspizierung des XIV. Armeekorps durch Kaiser Wilhelm I. den Charakter[1] als Generalleutnant.
In den letzten Jahren seines Lebens hat Hofmann sich mit patriotischem Eifer den Gedanken zu eigen gemacht, das Andenken weiland des Prinzen Wilhelm von Baden durch Errichtung eines würdigen Denkmals in der badischen Residenz zu ehren. Mit rüstiger Frische beteiligte er sich als Vorstand des Denkmalkomitees. Er scheute keine Mühe, um das edle Werk zu fördern, dessen schönes Gelingen die letzte Freude seines Lebens bilden sollte. Der Tod hat es ihm nicht vergönnt, selbst Zeuge der Enthüllung des Denkmals im Oktober 1901 zu sein; einige Wochen vorher, am 30. September des genannten Jahres, schied er aus dem Leben.
(nach: Karlsruher Zeitung vom 4. Oktober 1901.)
Literatur / Quelle
Dieser Artikel basiert auf
- „August Hofmann“, in: „Badische Biographien“ Band 5, Teil 4 (herausgegeben von Friedrich v. Weech), erschienen im Verlag W. Kohlhammer, 1904, Seiten 310 und 311
dort mit Literaturverweis „Karlsruher Zeitung vom 4. Oktober 1901“
Weblinks
- Eintrag August Hofmann (Identifikations-Nr. 66551) in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „August Hofmann“ (1865–1930), seinen gleichnamigen Sohn
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 Siehe dazu: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Charakter eines...“
- ↑ 12. April 1870 bis 15. Juli 1871 – laut Offizier-Stammliste des Regiments (Karlsruhe 1903)
- ↑ Siehe allgemein zu dieser Institution: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Generalstab“
- ↑ Hof- und Staats-Handbuch des Großherzogthums Baden, Jahrgang 1892, S. 162.
- ↑ Siehe über diese Einheit Grenadier-Regiment Nr. 10 im GenWiki
- ↑ Inf.-Rgt Nr. 63 im GenWiki