Rastatt

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Luftbild von Rastatt mit dem Schloss im Zentrum
Historisches Rathaus am Marktplatz
Stadtgliederung und Nachbargemeinden

Die Große Kreisstadt Rastatt ist mit knapp unter 50.000 Einwohnern eine mittelgroße Stadt zwischen Karlsruhe und Baden-Baden.

Geschichte

Rastatt wurde 1084 erstmals urkundlich erwähnt und bekam um 1700 Stadtrechte.

1766 gab es Pläne für eine Universität Rastatt.

Siehe auch Chronik der Augustiner Chorfrauen.

Von 1797 bis 1799 tagte in Rastatt der Rastatter Kongress. Das Stadtmuseum Rastatt erinnert 2022/’23 daran mit der Sonderausstellung 225 Jahre Rastatter Kongress.

Eine herausragende Quelle zur Stadtgeschichte Rastatts im 19. Jahrhundert stellen die Aufzeichnungen des Rastatter Handelsmanns und Bankiers Franz Simon Meyer (1799–1871) dar, der zwischen 1816 und 1871 über 55 Jahre hinweg einmal jährlich aufschrieb, was ihn in den vergangenen zwölf Monaten geschäftlich, privat, politisch und im Stadtgeschehen bewegt hatte. So schilderte er beispielsweise ausführlich die bewegte Zeit der Napoleonischen Kriege, den Festungsbau mit seinen Folgen für die Stadt und ihre Bewohner, die Anbindung an die Eisenbahn 1844 sowie die für die Stadt turbulenten Jahre der Badischen Revolution 1848/49 und der anschließenden preußischen Besetzung der Stadt.[1]

Festung

Fahnenträger der „Hohenzollernfüsiliere

Von 1842 bis 1852 wurde die Bundesfestung gebaut. Die Festungsmauern gingen damals um die ganze Stadt. Die Festung hatte fünf Zugänge, die Hauptzugänge waren das Karlsruher und Kehler Tor, das Rhein-, das Ottersdorfer und Niederbühler Tor dienten als Nebenzugänge.

Am 4. Mai 1890 unterzeichnete Kaiser Wilhelm II. die Order, Rastatt als Festung aufzugeben.

Die Festung lebt aber bis heute fort im Badnerlied in dessen zweiter Strophe: „In Rastatt ist die Festung / Und das ist Badens Glück.“

Rastatt als Garnison

In Rastatt garnisionierten

Von 1871 bis 1888 lag zudem auch das Infanterie-Regiment Keith (1. Oberschlesisches) Nr. 22 in Rastatt.

Politik

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Rastatts besteht aus der Kernstadt und den Stadtteilen Niederbühl mit Förch, Ottersdorf, Plittersdorf, Rauental und Wintersdorf. Die Kernstadt wird nochmals unterteilt in die Stadtviertel Mitte, Zay, Nord (mit Röttererberg und Biblis), Industrie, Süd („Siedlung“), Münchfeld, West und Rheinau.

Bürgermeister

Derzeitiger Oberbürgermeister ist seit 17. Dezember 2007 Hans Jürgen Pütsch (* 1961) von der CDU. Er wurde am 27. September 2015 bei der OB-Wahl mit 77,5% der abgegebenen Stimmen bestätigt, sein Herausforderer, Peter Kalmbacher, kam auf 18,3%.

Ehemalige Oberbürgermeister:

Wappen

Wappen von Rastatt
Das bis 1995 benutzte Wappen

Das Wappen der Stadt Rastatt zeigt in geteiltem Schild im vorderen Feld den badischen Schrägbalken und eine Weinleiter im hinteren Feld. Man deutet die Weinleiter als „redendes“ Bild für den Ortsnamen (mundartlich „Raste“ = Tragegerät für Weinbutten). 1898 bestimmte der Gemeinderat den bereits 1895 genehmigten gespaltenen Schild als Stadtwappen. Während des Dritten Reiches wurde die Verwendung von Landeswappen auf Gemeindedienstsiegeln für unzulässig erklärt. Das Stadtbauamt hat daraufhin einen Entwurf zu einem Stadtsiegel ohne Schrägbalken erstellt. Dieser gelangte jedoch nicht mehr zur Genehmigungsreife. Trotz Einwendungen des Generallandesarchivs setzte sich in der Folgezeit das Wappen allein mit der Weinleiter durch. Am 18.12.1995 beschloss der Gemeinderat in Erinnerung an die demokratische Verpflichtung der Stadt Rastatt einstimmig, wieder das traditionelle Wappen mit gespaltenem Schild (entsprechend der Genehmigung aus dem Jahr 1895) zu verwenden.

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften hat Rastatt mit Fano (Italien), New Britain (USA, seit 1984), Orange (Frankreich, Département Vaucluse), Ostrov (Tschechien) und Woking (England).

Die Partnerschaft mit Orange besteht seit 1965, der damalige Oberbürgermeister von Rastatt, Klaus-Eckhard Walker, hat aber 1995 die offiziellen Beziehungen abgebrochen aufgrund der politischen Gesinnung des Bürgermeisters Jacques Bompard. 2008 nahm Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch die Kontakte zu Orange wieder auf.

Verkehr

Schiene

Straßen / Fähre

Rastatt ist über die  A5 , die B 3 und die B 36 zu erreichen.

Des Weiteren gibt es im Stadtteil Wintersdorf eine Rheinbrücke ins Elsass. Vom Stadtteil Plittersdorf führt eine Rheinfähre nach Seltz.

Sehenswürdigkeiten

Museen

Kirchen

Denkmäler

Bilder

Soziales

Kindergarten

Kinderschule Amalie Struve

Grund- und Hauptschulen

Gymnasien

Berufliche Schulen

Förderschulen

Sport

In Rastatt gibt es das Städtische Freibad, das sich in Bahnhofsnähe befindet. Des Weiteren gibt es das Alohra, ein Hallenbad mit Außenbecken.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • zweijährlich tête-à-tête
  • Kulturnacht, im September, zweijährlich wechselnd mit tête-à-tête

Vereine

Der bekannteste Rastatter Fußballverein ist der Verbandsligist FC Rastatt 04 [12]. Die Siedlergemeinschaft Rastatt-Münchfeld [13] ist ein Bürgerverein im Süden von Rastatt.

Der älteste Rastatter Verein ist die Schützengesellschaft Waidmannslust.

Bundesweite Veranstaltungen mit der deutschen Elite (u.a. Olympiasieger Josef Neckermann) führte der Reitclub Rastatt nach dem Zweiten Weltkriege auf dem Schloßplatz durch.

Im Juli 2009 wurde der Gewerbeverein für Einwohner, Industrie und Handel gegründet.

Bereits 50 Jahre zuvor wurde 1959 die Vereinigung der Freunde des Wehrgeschichtlichen Museums Schloß Rastatt e.V. gegründet.

Personen

Gebürtige Rastatter

Bedeutende „Söhne und Töchter der Stadt“:

Siehe auch Kategorie „Rastatter“ mit alphabetischer Sortierung

Ehrenbürger

Rastatter Ehrenbürger:

  • Hermann Ganter (1999)
  • Rudolf Katzenberger (1912–1999), Gastronom (1984)
  • Prof. Gunter Kaufmann (* 1944), Politiker (Januar 2019)
  • Anselm Kiefer (* 1945), Maler und Bildhauer (2023)
  • Dr. Richard Kunze (1913–1997) Oberbürgermeister (1983)
  • Prof. Dr. H. C. Franz J. Rothenbiller (1933–2015), Oberbürgermeister (1991)
  • Karl Stier (1875–1965), Altstadtrat und engagierter Bürger (1951)
  • Axel Ullrich (* 1943), Biochemiker [14] (2001)

Trivia

Ein Lufthansa-Airbus 320 neo mit der Kennung D-AINO trägt den Namen „Rastatt“.

Weblinks

Literatur

  • Marco Müller: Die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt Rastatt 1815–1890. Hrsg.: Stadt Rastatt. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2005, ISBN: 978-3-89735-285-8 (Stadtgeschichtliche Reihe, Bd. 8).
  • Martin Walter, Marco Müller: Rastatt in alten Ansichten. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN: 978-3-86680-119-6 (Reihe Archivbilder).
  • Die ganze Geschichte meines gleichgültigen Lebens. Bd. 1, 1816–1828. Die Jugendjahre des Franz Simon Meyer. Herausgegeben von Sebastian Diziol. Solivagus Praeteritum, Kiel 2016, ISBN: 978-3-9817079-3-9.[15]
  • Die ganze Geschichte meines gleichgültigen Lebens. Bd. 2, 1829–1849. Franz Simon Meyer in Zeiten der Revolution. Herausgegeben von Sebastian Diziol. Solivagus Praeteritum, Kiel 2017, ISBN: 978-3-9817079-6-0.[16]

Fußnoten

  1. Die ganze Geschichte meines gleichgültigen Lebens. Bd. 1, 1816–1828. Die Jugendjahre des Franz Simon Meyer. Herausgegeben von Sebastian Diziol. Solivagus Praeteritum, Kiel 2016, ISBN: 978-3-9817079-3-9. [1]; Die ganze Geschichte meines gleichgültigen Lebens. Bd. 2, 1829–1849. Franz Simon Meyer in Zeiten der Revolution. Herausgegeben von Sebastian Diziol. Solivagus Praeteritum, Kiel 2017, ISBN: 978-3-9817079-6-0. [2]
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