Eisernes Kreuz
Das Eiserne Kreuz (abgekürzt EK) ist ein preußisches Ehrenzeichen, das nur in Kriegszeiten verliehen wurde.
Heute ist das Eiserne Kreuz das Symbol der Bundeswehr und als solches Bestandteil der Verbandsabzeichen von Truppenteilen und auch im Wappen des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRdBw, auch kurz Reservistenverband) sowie einzelner Reservistenkameradschaften.
Geschichte
EK 1813
In den Befreiungskriegen gegen Napoléon Bonaparte wurde das Eiserne Kreuz als militärische Tapferkeitsauszeichnung geschaffen: Der seit 1797 regierende König Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770–1840) stiftete es am 10. März 1813, dem Geburtstag seiner 1810 verstorbenen Frau, Königin Luise[1] (1776–1810), einer Gegnerin Napoleons (sowie Großmutter der gleichnamigen preußischen Prinzessin und badischen Großherzogin).
Die drei Eichenblätter auf der Rückseite (nach diesem Schema: _|_
angeordnet) sollen ein (doppeltes/gespiegeltes) L für Luise darstellen, in Form eines Spiegelmonogramms.
Ritter des EK 1813 mit Artikel im Stadtwiki:
EK 1870
Erneuert 1870 von König Wilhelm (I.) von Preußen am 19. Juli, dem Todestag seiner 1810 verstorbenen Mutter. Die Vorderseite zeigt mittig das königliche Monogramm W und darüber im oberen Kreuzarm die Krone. Die Rückseite erinnert an die Stiftung 1813.
Im Deutsch-Französischen Krieg verliehen.
Der Maler Ludwig Dill (1848–1940) erhielt es als Leutnant im Leib-Grenadier-Regiment.
Der Sanitätsoffizier Dr. Adolf Hoffmann erhielt das EK Zweiter Klasse. Der Kommandeur der badischen Feldartillerie Berthold v. Freydorf erhielt beide Klassen.
Bismarck mit dem Band des EK II im Knopfloch
Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen (der spätere König Friedrich III.) mit dem EK II an der Großen Ordensschnalle
Prinz Friedrich Karl mit dem Großkreuz
EK 1914
Erneuert 1914 von König Wilhelm II. von Preußen am 5. August:
- „Angesichts der ernsten Lage, in welche das teure Vaterland durch den ihm aufgezwungenen Krieg versetzt worden ist, und in dankbarer Erinnerung an die Heldentaten unserer Vorfahren in den großen Jahren der Befreiungskriege und des Kampfes für die Einigung Deutschlands, wollen wir das von unserm in Gott ruhenden Urgroßvater gestiftete Ordenszeichen des Eisernen Kreuzes abermals wieder aufleben lassen. Das Eiserne Kreuz soll ohne Unterschied des Ranges und des Standes an Angehörige des Heeres, der Marine und des Landsturmes, an die Mitglieder der freiwilligen Krankenpflege und sonstige Personen, die eine Dienstverpflichtung mit dem Heere oder der Marine eingehen, oder als Heeres- oder Marinebeamte Verwendung finden, als Belohnung eines auf dem Kriegsschauplatz erworbenen Verdienstes verliehen werden. Auch solche Personen, die daheim Verdienste um das Wohl der deutschen Streitmacht und einer Verbündeten sich erwerben, sollen das Kreuz erhalten.“ (Volle, S. 60)
Die Vorderseite zeigt mittig das königliche Monogramm W II und darüber im oberen Kreuzarm die Krone.
Im Ersten Weltkrieg verliehen.
Edgar Feuchtinger (1894–1960), später Generalleutnant, 1914 als Fahnenjunker ins Badische Fußartillerie-Regiment Nr. 14 eingetreten, war mit diesem an der Front und erhielt beide Klassen des Eisernen Kreuzes.
EK 1939
Neustiftung 1939 als deutscher Orden von Adolf Hitler. Im Zweiten Weltkrieg verliehen. Das Tragen im Original (d.h. mit Hakenkreuz) ist verboten.
Das EK und die Region Karlsruhe
- Im Wappen des Verteidigungsbezirkskommando 52 (Bild)
- Sammlung „Eisernes Kreuz“ im WGM Rastatt
- auf Gemälden: „Porträt des Hof- und Divisionspredigers Emil Frommel“ (Eigentum der Literarischen Gesellschaft/Scheffelbund) hängt im Museum für Literatur am Oberrhein im Prinz-Max-Palais und kann dort besichtigt werden.
Ritter
(Auswahl)
Personen mit Artikel im Stadtwiki (bzw. Personen aus Truppenteilen mit Stadtwiki-Artikel), die Ritter des Eisernen Kreuzes waren:
- Großherzog Friedrich I. von Baden (1826–1907), EK 1870
- Großherzog Friedrich II. von Baden (1857–1928), beide EK 1914 (Photo, in feldgrauer Uniform Seines Leibregiments mit EK II und EK I)
- Prinz Max von Baden (1867–1929), EK 1914
- Walter Bernhagen (1875–1957), EK II 1914 und EK I 1914 (Photo, in Uniform der Wehrmacht)
- Graf Otto v. Bismarck (1815–1898), EK II 1870 und EK I 1870
- Generalleutnant Freiherr Alfred v. Degenfeld (1816–1888), EK II 1870
- Ludwig Dill (1848–1940), EK 1870
- Edgar Feuchtinger (1894–1960) vom Bad. Fußartillerie-Rgt № 14, EK II 1914 und EK I 1914
- Berthold v. Freydorf (1820–1878), EK II 1870 und EK I 1870
- GFM Paul v. Hindenburg (1847–1934), EK II 1870, EK I, 1914, Großkreuz 1914, mit goldenen Strahlen ("Hindenburgstern")
- Vizefeldwebel Julius Hirsch (1892–1943), EK II 1914
- Leopold Hirsch (gefallen 1918; Bruder von Julius Hirsch), EK II 1914
- Generalarzt Dr. Adolf Hoffmann (1822–1899), EK II 1870
- Generalmajor August Hofmann (1824–1901), EK II 1870 und EK I 1870
- Georg Jockers (1887–1979), EK I 1914 (am 3. Mai 1916)
- GFM Prinz Friedrich Karl von Preußen (1828–1885), Großkreuz 1870
- GFM Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen (1831–1888), Großkreuz 1870
- Dr. Kamill Rehfeld (*1884), EK II 1914
- Oberst Carl v. Renz (1818–1870), EK II 1870
- Unteroffizier Jakob Weinbrecht vom 2. Badischen Dragoner-Regiment, EK II 1870 (–> verzeichnet auf dem Kriegerdenkmal Neureut)
- GdI Graf August v. Werder (1808–1888), EK II und EK I, Großkreuz
- Wilhelm I., EK II 1813
- Graf Ferdinand v. Zeppelin (1838–1917), EK II 1870 und EK I von 1914 (erhalten 11. Mai 1915)
Träger
des EK 1939 mit Artikel im Stadtwiki:
- Hermann Göring (1893–1946), Großkreuz
- Oberlandesgerichtspräsident Wilhelm Martens (1889–1974), EK I
- Günther Mollenhauer (1910–2004), EK I
- Gerd Pfeiffer (1919–2007), EK I
- Friedrich Rögelein (1910–1999), „Ritterkreuz“ mit Eichenlaub
- Otto Rundel (1927–2010), EK II
- Wolfgang Schwartz (1923–2010), EK I
- Berthold Glaser (1915–1971), Klasse unbekannt
auf Denkmalen und Gedenktafeln
Abbildungen des Eisernen Kreuzes befinden sich in der Region Karlsruhe auf mehreren Krieger- und Gefallenendenkmalen, insbesondere dem
- Kriegerdenkmal Durlach (Kaiserkrone statt Königskrone!)
- Kriegerdenkmal auf dem Friedhof Aue
- Kriegerdenkmal in Schluttenbach
- Gedenkstein der Karlsruher Sportvereinigung Germania
Ferner auf den Grabsteinen auf mehreren Gräbern auf dem Karlsruher Hauptfriedhof. Auf manchen Familiengräbern dort erinert auch eine Inschrift mit Eisernem Kreuz an Vermisste und Tote, die nicht dort bestattet sind.
Abbildungen des Eisernen Kreuzes in nur stilisierter Form – d.h. eines Kreuzes in der Form des Eisernen Kreuzes, jedoch ohne Krone und Stiftungsjahr – befinden sich auf dem
- Denkmal für die Gefallenen des Karlsruher Fußballvereins KFV
- Feldartilleriedenkmal
- Gefallenendenkmal Lichtental, (Baden-Baden-)Lichtental
- Gefallenendenkmal Spöck
- Gefallenendenkmal Staffort
- Kaiserdenkmal in Graben
- Kriegerdenkmal Stupferich
- Gefallenendenkmal Völkersbach
sowie auf dem Gedenkstein für die Gefallenen des Karlsruher Schwimmclub Neptun 1899 und auf einer Platte an der Gedenkstätte Bw Karlsruhe Rangierbahnhof. Am Feldartillerie-Denkmal (Rastatt) befand sich bis in die 2000er Jahre eine kleine Zusatztafel für die im Zweiten Weltkrieg Gefallenen der II. Abteilung des Artillerie-Regiments 35, die mittlerweile fehlt.
(Anmerkung: auf dem Kriegerdenkmal Neureut ist wohl auch ein Eisernes Kreuz, aber das lässt sich auf den Fotos hier im Stadtwiki nur schwer erkennen.)[2]
Bilder: 1870/71 und Erster Weltkrieg
Gedenktafel für die gefallenen Studenten des Polytechnikums mit kleinem EK
auf dem Kriegerdenkmal Bulach
auf dem Kriegerdenkmal Daxlanden
auf dem Lindenplatz (Mühlburg)
auf dem Malscher Kriegerdenkmal
ganz oben am Kriegerdenkmal Spöck
auf dem Kriegerdenkmal Stupferich
am Grabener Kaiserdenkmal
am Kriegerdenkmal in Kraichtal-Oberacker
am Kriegerdenkmal in Kraichtal-Unteröwisheim
auf dem Denkmal am Michelbacher Rundweg
am Kriegerdenkmal in Steinmauern
am Kriegerdenkmal in Ubstadt
Gedenktafel in Busenbach
in Diedelsheim
in Gondelsheim
in Neibsheim
auf dem Gefallenendenkmal in (Ettlingen-)Oberweier
auf Gedenkstein vor dem Vierordtbad
kleines EK unten auf der mittleren Tafel am Gefallenendenkmal Lichtental
auf dem Gefallenendenkmal Graben (1. WK)
im Gefallenendenkmal in Au am Rhein
in Durmersheim auf dem Alten Friedhof
EK 1914 auf Gedenktafel an der Grötzinger Kirche
Ritter des Eisernen Kreuzes sind namentlich mit der Auszeichnung aufgeführt auf dem
Zweiter Weltkrieg
auf dem Friedhof Aue
kleines EK auf einer (inzwischen nicht mehr vorhandenen) Zusatztafel am Rastatter Feldartillerie-Denkmal
großes stilisiertes EK auf Denkmal für die Toten aus Unteröwisheim
Kriegsgräber
in Helmsheim
in Weingarten
an Feldzeichen
siehe z.B. Feldzeichen des 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109
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Literatur
- Henning Volle: „Orden und Ehrenzeichen“ (= „Die Sammlungen des Wehrgeschichtlichen Museums im Schloss Rastatt“, Band 1), Freiburg (Militärgeschichtliches Forschungsamt) 1977, Seiten 57 bis 63 sowie Abbildungen auf Tafeln 5 (Großkreuz 1914) und 6 (Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern und Brillanten) [Standortnummer 90 A 993 in der BLB]
In der Badische Landesbibliothek [mit Standortnummer]:
- Ralph Winkle: Der Dank des Vaterlandes: eine Symbolgeschichte des Eisernen Kreuzes 1914 bis 1936, 1. Auflage Essen 2007 ISBN: 3-89861-610-X und ISBN: 978-3-89861-610-2 [108 A 2215]
- Michael Berger: Eisernes Kreuz und Davidstern: die Geschichte jüdischer Soldaten in deutschen Armeen, 1. Auflage Berlin 2006 ISBN: 3-89626-476-1 [107 A 4701]
Siehe auch
- Kategorie: Bild (Eisernes Kreuz)
- Das am 22. März 1871 gestiftete Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen hatte die Form des Eisernen Kreuzes.
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Eisernes Kreuz“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Großkreuz des Eisernes Kreuzes“
- Literatur zum Thema „Eisernes Kreuz“ im Katalog der Badischen Landesbibliothek (BLB) zu Karlsruhe
- In den Stadt- bzw. Regionalwiki benachbarter Regionen:
- Das Rhein-Neckar-Wiki zum Thema „Eisernes Kreuz“
- Das Stadtwiki Pforzheim-Enz zum Thema „Eisernes Kreuz“
Fußnoten
- ↑ zur Person siehe die Webpräsenz www.Koenigin-Luise.com von Dipl.-Ing. Hans Dieter Müller, Bruchsal
- ↑ Unter dem Rundbogen, vgl. Bild:NRT Kriegerdenkmal ev Kirche Nord2.jpg (nur bei voller Bildgröße erkennbar!). Auf besserem (größerem/schärferen) Foto Bild:Denkmal_01.JPG leider im Schatten und deshalb gar nicht zu sehen.