Günther Mollenhauer

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Günther Mollenhauer (* 24. Juli 1910 in Schäferei, Ostpreußen; † 4. September 2004 in Bad Bergzabern) war ein deutscher Offizier sowie der Begründer und bis zu seinem Tode Leiter des ZOLLERNKREISES in der Pfalz.

Der hoch dekorierte Weltkriegsveteran und ehemalige Berufsoffizier unterrichtete in Karlsruhe an der Bundeswehrfachschule; er lehrte dort die Fächer Englisch, Geschichte und Staatsbürgerkunde.

Leben und Wirken

Mollenhauers früheste Kindheitserinnerungen stammten aus dem Ersten Weltkrieg, als nach der Schlacht bei Tannenberg 1914 – jene Schlacht, die den früheren Karlsruher Paul v. Beneckendorff und Hindenburg (1847–1934) berühmt machte, russische Kriegsgefangene auf das elterliche Gut kamen.

1934 war der junge Offizier dann dienstlich Teilnehmer bei der Trauerfeier / Beisetzung des Karlsruher Ehrenbürgers (seit 1915) Reichspräsident Generalfeldmarschall v. Hindenburg im 1924–’27 erbauten Tannenbergdenkmal[1].

Den Anfang seiner Gymnasialzeit verbrachte der Halbwaise Mollenhauer bis zur Quarta (= heute 8. Klasse) in Westpreußen, in Allenstein, dann im Zivilwaisenhaus in Potsdam, wo er auf Fritz v. d. Lancken[2] (1891–1944) traf, der später zu den Männern des Widerstands vom 20. Juli 1944 gehörte. Die auf dem Gymnasium erhaltene humanistische Bildung prägte Mollenhauer sein Leben lang. In Potsdam gehörte er einer Pennälerverbindung Borussia (lateinisch, deutsch: „Preußen“) an. Abitur 1930 in Potsdam am Viktoria-Gymnasium (dem heutigen Helmholtz-Gymnasium)[3], dann direkt Eintritt in die Reichswehr beim Infanterie-Regiment 2 in Rastenburg, Ostpreußen. Offizierslaufbahn (Berufsoffizier). 1933 war er in Dresden an der Infanterieschule; dort war der spätere Generalfeldmarschall Rommel[4] (1891–1944) sein Lehrer.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem der Berufsoffizier Mollenhauer mehrfach ausgezeichnet wurde (–> siehe unten), und zuletzt Kriegsgefangenschaft in den Vereinigten Staaten (Mollenhauer war zunächst aus britischer Gefangenschaft ausgebrochen) kehrte er 1946 nach Deutschland zurück.

Die Bundeswehr übernahm Günther Mollenhauer als Reserveoffizier.

Mollenhauer lebte im Landkreis Südliche Weinstraße seit Anfang der 1960er Jahre in Kapellen-Drusweiler in der Ostpreußenstraße, deren Namen auch mit auf ihn zurückgeht.

Oberstleutnant a.D. Mollenhauer starb 2004 im 95. Lebensjahr; an der kirchlichen Trauerfeier und der anschließenden Beisetzung auf dem Friedhof von Kapellen nahm unter anderem auch der Leiter des ZOLLERNKREIS Baden teil.

Publikationen

(Auswahl)

  • Die Entwicklung Udenhausens nach der Aufteilung der Hute, in: „Heimatjahrbuch für den Kreis Hofgeismar 1958“, Seiten 58 ff.[5]
  • Günther Mollenhauer veröffentlichte zudem in den 1980er Jahren mehrere Artikel in den Preußischen Mitteilungen – Zeitschrift des Preußeninstituts und des Zollernkreises:
    • Nr. 55 (Dez. 1982), Seiten 7 und 9
    • Nr. 61 (Apr. 1984), Seite 5
    • Nr. 65 (Dez. 1984), Seite 4
    • Nr. 69 (Aug. 1985), Seite 6
    • Nr. 71 (Dez. 1985), Seiten 11 und 12
    • Nr. 79 (Apr. 1987), Seiten 9 f. („Die Geschichte des Deutschen Ritterordens – seine Bedeutung für den preußischen Staat und das christliche Abendland“) und 11 („Zu den ethischen Grundlagen der Verteidigung“)
Zumeist handelt es sich dabei um Berichte über Veranstaltungen seines Bad Bergzaberner Gesprächskreises des ZOLLERNKREIS.

Zwar war Mollenhauer kein Monarchist, las aber dennoch zeitweilig kritisch die monarchistische Zeitschrift Erbe und Auftrag und schrieb einen langen Leserbrief, der darin veröffentlicht wurde:

  • Wehrmacht und preußische Tradition, in „Erbe und Auftrag“, 17. Jahrgang, Nr. 1/1984 vom Januar/Februar 1984, Seite 10 f. [Anmerkung: Darin äußert sich Mollenhauer auch zu dem ehemaligen 109er Generaloberst v. Seeckt (1866–1936) sowie zum militärischen Widerstand des 20. Juli]

Ehrungen

Orden und Ehrenzeichen:

  • Eisernes Kreuz II. Klasse
  • Eisernes Kreuz I. Klasse
  • Silbernes Verwundetenabzeichen[6]
  • Deutsches Kreuz in Gold[7]
  • Königlich Bulgarischer Militärorden für Tapferkeit IV. Klasse I. Stufe (= rot emailliertes Steckkreuz)[8]

Weitere:

Letzte Anschrift

Ostpreußenstraße 6
76889 Kapellen-Drusweiler

Literatur / Quellen

Presse:

  • Hans-Peter Koob: Runder Geburtstag in der pfälzischen Wahlheimat, im Bad Bergzaberner „Südpfalzkurier“ anlässlich des 90. Geburtstags im Jahr 2000
  • Nachruf Ein Preuße durch und durch in der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ (2004)
  • Wolfgang Stribrny: Zum Tode von Günther Mollenhauer (Nachruf), in: „Preußische Mitteilungen“, 34. Jahrgang, Nr. 175 vom Dezember 2004, Seite 13 f.

Weblinks

  • Das Rhein-Neckar-Wiki zum Thema „Günther Mollenhauer“
  • Die private Webpräsenz ww2awards.com – lies „World War 2 awards“ also zu deutsch „Zweiter-Weltkrieg-Auszeichnungen“ (wörtlich „Weltkrieg2-Auszeichnungen“) – über Günther Mollenhauer (in englischer Sprache)

Zum Familiennamen Mollenhauer, der sich vom gleichnamigen alten Handwerksberuf ableitet:

Fußnoten

  1. Allgemein über dieses Denkmal siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Tannenberg-Denkmal“
  2. Allgemein zur Person siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Fritz von der Lancken“ und Kurzbiographie bei der von Prof. Dr. Peter Steinbach geleiteten Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin
  3. Siehe allgemein über diese Schule: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Helmholtz-Gymnasium Potsdam“
  4. Allgemein zur Person siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Erwin Rommel“
  5. Udenhausen#Literatur im Regionalwiki „Kassel-Lexikon“ (, dessen Betreiber Fördermitglied der Stadtwiki-Gesellschaft ist.)
  6. Siehe allgemein über diese Auszeichnung: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Verwundetenabzeichen (1939)“
  7. Siehe allgemein über diese Auszeichnung: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Deutsches Kreuz“
  8. Zweites (1915 bis 1942) oder drittes (1943 bis 1946) Modell. – Siehe allgemein über diese Auszeichnung: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Militärorden für Tapferkeit, 2. Modell (1915 bis 1942)“