Barbara Ihle
Barbara Ihle (* 18. September 1871 in Bruchsal; † 5. April 1943 ebenda) war eine Landwirtin, Marktfrau und Mundart-Schriftstellerin. Bekannt wurde sie unter dem Namen „Ihles Bawett”.
Leben und Wirken
Ihle wurde 1871 als Tochter eines Bahnmitarbeiters geboren, der nebenher eine eigene Landwirtschaft betrieb. Sie begann sehr früh eigene Gedichte zu schreiben, die meist das lokale Zeitgeschehen zum Thema hatten. Der von ihr gewünschte Besuch der höheren Töchterschule konnte aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden. So blieb Ihle in der elterlichen Landwirtschaft beschäftigt und übernahm diese nach dem Tod des Vaters im Jahre 1904. Bekannt wurde sie unter anderem dadurch, dass sie ihre eigenen Werke öffentlich vortrug, sowohl beim Verkauf ihrer Waren auf dem Bruchsaler Wochenmarkt, als auch bei Vereins- und Karnevalsfesten.
Zu den bekannteren Werken zählten unter anderem die humoristischen Verse „S’Bad em Geißestall” oder „Uf de Schlittschuhbahn”. 1929 veröffentlichte sie im Selbstverlag ihre Werke „Frieher un heit” und „Wie ‘s de Rosl em Diene gange isch”. Gelegentlich engagierte sich Ihle auch politisch. Bei der Einführung des Frauenwahlrechtes im Jahre 1919 rief sie öffentlich dazu auf, von diesem Recht unbedingt Gebrauch zu machen.
Ihle starb am 5. April 1943 in ihrer von den Eltern übernommenen Wohnung in der Württemberger Straße 106.
Auf dem Grabstein ihrer Familie auf dem Bruchsaler Friedhof steht
- Stets munter und rein war Dein Sinn,
- Du beliebte Heimat- und Mundartdichterin
Werke
(Auswahl)
- „Frieher un heit”, 1929, Nachdruck 2004
- „Wie ‘s de Rosl em Diene gange isch”, 1929, Nachdruck 2004
Ehrungen
- An Barbara Ihle erinnert eine Bruchsaler Frauentafel.
- Unter den Titeln „So ischs worre – eine Hommage an Babette Ihle” und „Mach halt äbbes zum Lache – Babette Ihle: Gedichte – Illustrationen – Volkslieder” hat Die Koralle zwei Bühnenversionen über die Geschichte und zu den Texten von Babette Ihle im Programm.
- Babette-Ihle-Platz in Bruchsal, zwischen Stadtkirche und Anton-Wetterer-Straße, benannt 2010.
- Statue von Babette Ihle auf dem Babette-Ihle-Platz.
Frauentafel am Wohnhaus
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Babette Ihle“
- Die Webpräsenz des „Arbeitskreis Frauengeschichte” zum Thema „Barbara Ihle”
- Stefan Schuhmacher, „Eine interessante Frauengestalt in der Stadtgeschichte von Bruchsal: Babette Ihle” in bruchsal.org