Friedrich Weinbrenner

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Friedrich Weinbrenner, 1809
Sarkophag Weinbrenners

Friedrich Weinbrenner (* 24. November 1766 in Karlsruhe; † 1. März 1826 ebendort) war Architekt und Baumeister des Klassizismus. Weinbrenner ist in der Gruft der Evangelischen Stadtkirche beigesetzt.

Leben

Weinbrenner wurde am 24. November 1766 als Sohn eines reichen und angesehenen Hof-Zimmermeisters geboren. Mit 14 Jahren verließ er die Schule um das Zimmermannshandwerk zu erlernen. Durch Tod des Vaters zwei Jahre später musste er den elterlichen Betrieb frühzeitig übernehmen. Von dieser Tätigkeit unbefriedigt und motiviert durch die Eindrücke die er über die Baukünste der Antike zog er 1790 nach kurzzeitiger Tätigkeit in Zürich nach Wien, wo er den Stil der Gotik und des Barocks eingehender studieren konnte.

Nach einem Aufenthalt 1791 in Berlin, bei dem er sich erneut sehr intensiv mit der antiken Baukunst beschäftigte, folgte eine mehrjähriger Italienreise, wo er auch an archäologischen Studien teilnahm. In dieser Phase entstanden zahlreiche Entwürfe, unter anderem für Kirchenbauten, die er sich jedoch noch nicht traute umzusetzen. Diese Entwürfe erregten die Aufmerksamkeit Markgrafs Karl Friedrich von Baden, der Weinbrenner 1795 einen Vorschuss für die Umsetzung seiner Ideen gewährte. Er dachte zwar daran, dennoch in Rom zu bleiben, politische Veränderungen, die die französische Revolution nach sich zog, bewogen ihn schließlich zur Rückkehr nach Karlsruhe, wo er noch am Tag seiner Ankunft in den Staatsdienst berufen wurde.

Ab 1800 kümmerte er sich intensiv um die bauliche Entwicklung Karlsruhes und umliegender Gemeinden, der von den Dimensionen der Antike beeinflusste Baustil wurde über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die 1800 von ihm gegründete Bauschule (aus der das Polytechnikum, die spätere Universität Karlsruhe, hervorging) wurde unter anderem von Johann Wolfgang von Goethe besucht.

1824 wurde Weinbrenner schwer krank, eine Kur brachte nur vorübergehende Linderung. Er konnte zwar die Planung der staatlichen Münze vollenden, der Grundsteinlegung am 9. Februar 1826 konnte er aber nicht mehr beiwohnen. Er starb am 1. März 1826.

Werke in der Region

Karlsruhe

Landkreis Karlsruhe

Untergegangene Bauwerke

Die alte Kaserne der Leibgrenadiere
„Weinbrenner-Tempel“ im Schlossgarten

Werke im Regierungsbezirk Karlsruhe

erhaltene Bürgerhäuser aus der Ära Weinbrenner

heutiger Straßenname       Anzahl der erhaltenen Häuser
Adlerstraße 12
Akademiestraße 13
Amalienstraße 25
Am Künstlerhaus 11
Blumenstraße 2
Erbprinzenstraße 6
Hans-Thoma-Straße 3
Herrenstraße 12
Karlstraße 6
Kreuzstraße 3
Kaiserstraße 9
Kronenstraße 1
Karl-Friedrich-Straße 1
Markgrafenstraße 9
Sophienstraße 2
Steinstraße 4
Stephanienstraße 11
Waldhornstraße 1
Waldstraße 15
Zähringerstraße 6
Zirkel 2

Ehrungen

Dem Wirken Weinbrenners verpflichtet ist auch die 2010 gegründete Friedrich-Weinbrenner-Gesellschaft in Karlsruhe.

Bedeutende Schüler Weinbrenners

Literatur

Ausstellungen

  • Promenade der Klassik – Friedrich Weinbrenner in Baden-Baden, 28. November 2015 bis 14. Februar 2016 im Stadtmuseum Baden-Baden
  • Friedrich Weinbrenner 1766 – 1826. Architektur und Städtebau des Klassizismus, 27. Juni bis 4. Oktober 2015 in der Städtischen Galerie Karlsruhe

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Karl August Schwarz“