Synagoge

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Die heutige Synagoge im Luftbild

Eine Synagoge ist ein jüdisches Gotteshaus.

Die heutige Synagoge der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe befindet sich in der Nordstadt. Sie wurde 1971 eingeweiht und hat den Grundriss eines Davidsternes.

Ehemalige Synagogen in Karlsruhe

Stadtmitte

Herrenstraße 14
Gedenktafel für die orthodoxe Synagoge

Die jüdische Gemeinde erwarb 1725 ein Haus in der Kronenstraße und baute es zu einer Synagoge und einem Badehaus um. Hierbei handelte es sich möglicherweise um einen Bau, der 1806 als frühes Werk des jungen Friedrich Weinbrenner in der Kronenstraße 17 neu erbaut wurde und der 1871 abbrannte. Der Neubau von Josef Durm an der gleichen Stelle war nach Art einer Kirche mit Chor und Orgel ausgestattet.

Die Lage der Synagoge im Online-Stadtplan der Stadt Karlsruhe: mit der Kartenauswahl 1876.

1881 wurde auch eine zusätzliche Orthodoxe Synagoge in der Karl-Friedrich-Straße 16 gebaut.

Beide Synagogen wurden in der Reichspogromnacht 1938 zerstört. Bis 1940 wurde das Gemeindehaus in der Herrenstraße 14 genutzt. 1946 wurde dort wieder ein Betsaal eingerichtet und vom US-Militärrabbiner geweiht. Im Jahr 1951 wurde es als Synagoge verwendet, siehe auch Stolpersteine Herrenstraße 14.

Synagoge Grötzingen

Die Synagoge in Grötzingen wurde 1799 eingeweiht, 1874 und 1899 ausgebaut und ebenfalls 1938 zerstört. Sie befand sich in der jetzigen Krumme Straße 15 (bis 1933 Synagogenstraße).

Ehemalige Synagogen im Landkreis Karlsruhe

In den süddeutschen Ländern war Juden die Niederlassung in Städten besonders erschwert, deshalb gab es viele kleine jüdische Gemeinden in Dörfern.

Bretten

Erbaut 1822 am Engelsberg, vollständig erneuert 1929, zerstört 1938.

Bruchsal

Synagoge Bruchsal: Erbaut 1802, zerstört 1938. Auf dem Grundstück Friedrichstraße 78 befindet sich jetzt ein Feuerwehrhaus. In der Strafanstalt Bruchsal gab es einen Betsaal für jüdische Insassen. (Siehe auch Juden in Bruchsal.)

Heidelsheim

Synagoge Heidelsheim: Erste Synagoge erbaut 1842 in der Nähe des Marktplatzes, Nutzung bis 1910, verkauft an die Stadt Heidelsheim 1925, innen umgebaut, Haus erhalten.

Alte Synagoge Obergrombach

Obergrombach

  • Alte Synagoge von 1790, erhalten als Wohnhaus.
  • 1846 Kirche St. Martin zur Synagoge umgebaut. 1888 mit der Burg Obergrombach in Privatbesitz, jetzt für evangelische Gottesdienste genutzt. Einrichtung erhalten.

Untergrombach

Erbaut Anfang des 19. Jh. Nach 1945 abgebrochen. Synagogenstraße 7.

Ettlingen

Gondelsheim

Gondelsheim

1849 erbaut, 1925 aufgegeben. Danach Neuapostolische Kirche, dann Getränkelager. 2004 erneut verkauft.

Jöhlingen

Erbaut vor 1802. Demoliert 1938, 1950 abgebrochen. Friedrichstraße 4. Gedenktafel an der Garage Friedrichstraße 3.

Kraichtal

Gochsheim

Neue Synagoge 1764. Um 1870 aufgegeben, 1882 Wohnhaus, erhalten. Hauptstraße 70.

Menzingen

Erbaut 1787. 1840 wurde noch eine Vergrößerung für notwendig gehalten, 1855 war die Gemeinde schon stark geschrumpft. 1921 aufgegeben. Danach Gewerbeschule, jetzt Wohnhaus. Mittelstraße 6.

Münzesheim

Erbaut 1726. 1938 nach Auflösung der Gemeinde verkauft, abgebrochen. Unterdorfstraße 31.

Liedolsheim

Erbaut im 18.Jh., abgerissen 1903.

Malsch

An die Synagoge Malsch erinnert ein Denkmal.

Östringen

  • 1794 Saarlandstraße 12. Nach 1834 Lehrerhaus. 1980 abgebrochen.
  • 1834 Neue Synagoge, Saarlandstraße 10. In den 1920er Jahren aufgegeben, 1936 abgebrochen.

Odenheim

Im 19. Jh.in einer ehemaligen Klosterkirche eingerichtet. 1937 aufgegeben, 1940 abgerissen.

Oberderdingen

1677-78 Betsaal im Oberderdinger Pfarrhaus. Der Pfarrer hielt seiner Gemeinde die jüdische als Vorbild vor. Auf Druck der Kirchenleitung aufgegeben.

Flehingen

Die Synagoge in Flehingen befand sich vom

An die Synagoge erinnert eine Gedenktafel, siehe auch Judentum in Flehingen.

Philippsburg

1850-1938. Alte Kirchenstraße 17.

Weingarten (Baden)

  • Erste Synagoge 17. o. 18.Jh., hoch und schmal. 1836 einsturzgefährdet.
  • Neue Synagoge 1840 in orientalischem Stil, neben den beiden Kirchen. 1938 Einrichtung zerstört, danach abgebrochen.

Ehemalige Synagogen im Landkreis Rastatt

Siehe auch

Literatur

  • Synagogen in Baden-Württemberg
    Band 4 der Reihe „‌Gedenkbuch der Synagogen Deutschlands‌“
    Hrsg.: Badische Landesbibliothek, Stuttgart: Theiss, 2007, ISBN: 978-3-8062-1843-5
    • Teilband 1: „‌Geschichte und Architektur‌“ von Jürgen Krüger
    • Teilband 2: „‌Orte und Einrichtungen‌“ von Joachin Hahn
  • Franz-Josef Ziwes: „Badische Synagogen – aus der Zeit von Großherzog Friedrich I. in zeitgenössischen Fotographien“, Karlsruhe 1997, G. Braun Buchverlag, ISBN: 3-7650-8177-9
  • Chrisiane Twiehaus: „‌Synagogen im Großherzogtum Baden (1806–1918)‌“ (Eine Untersuchung zu ihrer Rezeption in den öffentlichen Medien), Universitätsverlag Winter GmbH, Heidelberg, 2012 (1. Auflage) ISBN: 978-3-8253-5917-1

Weblinks