Weinbrenner-Tempel
Der Weinbrenner-Tempel, der ursprünglich von Friedrich Weinbrenner entworfen und an anderer Stelle gebaut wurde, hat im nordwestlichen Teil des Karlsruher Schlossgartens seinen Platz gefunden.
Geschichte
Der Karlsruher Baumeister Friedrich Weinbrenner (1766–1826) errichtete den Tempel in den Jahren 1802 und 1803 mit sechs Säulen im dorischen Stil und einer Höhe von sechs Metern aus mainfränkischem Buntsandstein an der Ecke der Kriegsstraße und Ritterstraße. Das Fundament bildet ein dreistufiger Boden. Er war zu jener Zeit auf einem etwa sechs Meter hohen Sockel gebaut worden, so dass er nur von unten zu sehen war. Vorgesehen war er ursprünglich als Voliere, also als ein sehr großes Vogelhäuschen, in Gestalt eines Tempels im klassizistischen Stil. Der Bau wurde zu Ehren von Markgräfin Amalie errichtet.
Im Jahr 1884 wurde er ohne den großen Sockel an seinen heutigen Standort im nordwestlichen Bereich des Schlossgartens verlegt. Von dieser Zeit bis 1951 befand sich in der Mitte des Tempels ein Büste von Großherzog Karl-Friedrich, die sich auf einem kleinen Sockel befand. Während die Büste verloren ging, ist der Sockel noch vorhanden und befindet sich im nordöstlichen Bereich des Schlossgartens.
Die letzte Sanierung des Tempels fand anlässlich der Bundesgartenschau 1967 statt. Die Bildhauerin Ilse Michaelis-Glasser schuf eine Weinbrenner-Büste, die auf einem schlichten Quader im Tempel stand. In den 1980er Jahren fiel sie Vandalismus zum Opfer; heute befindet sie sich im Foyer des Amtes Karlsruhe von Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Seit 2011 wurde das schiefergedeckte Dach durch eine schwarze Plane abgedeckt. Die Holzgiebel wurden im Laufe der Jahre durch Wind und Wetter in Mitleidenschaft gezogen. Dies gilt auch für den Sandstein der Säulen und des Sockels, der zusätzlich die Spuren eines ausgiebigen Vandalismus zeigt.
Anfang 2015 lief eine erneute Sanierung durch das Land Baden-Württemberg, in dessen Besitz sich der Tempel befindet. Die Maßnahme fand auch im Hinblick auf das 300-jährige Stadtjubiläum im Jahr 2015 statt.
Bilder
Der Sockel, auf dem sich bis 1951 die Büste von Großherzog Karl-Friedrich befand, ist erhalten geblieben. Die Büste selbst ging verloren.
Lage
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°1'1.56" N 8°24'6.34" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Der Bereich des ursprünglichen Orts des Tempels an der Ritterstraße, Ecke Kriegsstraße im Online-Stadtplan der Stadt Karlsruhe: mit der Kartenauswahl 1876.
Presse
- „Badische Neueste Nachrichten“ vom 25. November 1952
- „Badische Neueste Nachrichten“ vom 29. März 1978
- „Badische Neueste Nachrichten“ vom 4. August 1981
- „Badische Neueste Nachrichten“ vom 28. Juni 1991
Weblinks
- Artikel auf Weinbrenner-Gesellschaft.de, der offiziellen Webpräsenz der 2010 gegründeten Friedrich-Weinbrenner-Gesellschaft, archiviert bei Archive.org – Der originale Artikel vom 13. April 2011 enthielt Fotos von Peter Worch († 2014).