Bad Schönborn

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

(Weitergeleitet von Mingolsheim)

Wappen von Bad Schönborn
Lage von Bad Schönborn im Landkreis Karlsruhe

Die Gemeinde Bad Schönborn gehört zum Landkreis Karlsruhe.

Sie besteht aus den Ortsteilen Langenbrücken und Mingolsheim.

Die Besonderheit von Bad Schönborn ist das Vorhandensein von Schwefel-Quellen und Sole-Therme an einem Ort. Die Gemeinde ist als Kur- und Heilort überregional bekannt.

Geschichte

Bad Mingolsheim von Westen gesehen.
Langenbrücken von Stettfeld aus

Wie Funde aus der Bronzezeit belegen war die Gegend schon 2000 vor Christus besiedelt.

Mingolsheim wurde erstmals 773 urkundlich erwähnt. In einem Dokument des Klosters Lorsch werden Güter auf der Gemarkung von Munigoldsheim aufgeführt.

Langenbrücken wurde erstmals 1241 erwähnt als der Bischof Konrad V. von Speyer die Herrschaftsrechte erwarb.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) war es Schauplatz der Schlacht am Ohrenberg (auch Schlacht bei Mingolsheim): Am 27. April 1622 gelang es Graf Ernst von Mansfeld die Truppen der katholischen Liga unter Tilly zum Angriff zu verleiten. Mingolsheim wurde dabei von Manfelds aus taktischen Gründen niedergebrannt. In der anschließenden Schlacht erlitt Tilly große Verluste und wurde sogar verwundet. Ein Denkmal in Mingolsheim (Ecke Hammerstadtstraße / Glöckelsberg) erinnert heute an die Schlacht.

Der Sage nach entdeckte im 18. Jahrhundert ein Schäfer eine heilsame Schwefelquelle bei Langenbrücken. 1766 wurde in Langenbrücken ein Bade- und Gästehaus vom Fürstbischof von Hutten gegründet. Der Fürstbischof war von der Heilkraft der Quelle so überzeugt, dass er sich eine Wasserleitung von der Quelle zu seinem Schloss bauen ließ.

1824 erwarb der Kaufmann Peter Sigel die St. Vitus-Quelle und errichtete ein Bade- und ein Kurhaus.

In Mingolsheim wurden erst 1825 die ersten Schwefelquellen entdeckt und 1835 die erste Kuranstalt eröffnet. 1928 wurde eine weitere Schwefelquelle erbohrt und eine Bade- und Kuranstalt erbaut - dem Vorläufer der St. Rochus Klinik. 1964 und 1965 wurde beiden Ortschaften der Titel "Bad" zuerkannt. 1970 wurde bei einer Bohrung in Mingolsheim eine Thermal-Sole entdeckt, die mit einer Temperatur von 45°C artesisch austritt. Diese Lambertus Quelle versorgt das Thermarium mit stark Natrium-Chlorid haltigem Wasser.

Im Zuge der Gemeindereform wurden die Ortschaften Bad Langenbrücken und Bad Mingolsheim 1971 zusammengeschlossen. Die neuentstandene Gemeinde mit dem Namen Bad Mingolsheim-Langenbrücken nannte sich zum 7. August 1972 nach dem Fürstbischof Kardinal Damian Hugo von Schönborn in Bad Schönborn um. Urpsrünglich war auch Kronau in die Fusionsgespräche mit einbezogen. Zunächst hatte sich Kronau selbst aus diesen herausgenommen und die Option eines späteren Beitritts offen gehalten. Als zu erwarten war dass der Kronauer Bürgermeister auch neuer Gesamtbürgermeister werden könnte, lehnte Bad Schönborn den Beitritt ab.

Ortsteile

Mingolsheim von der Dachterrasse der Rochus Klinik

Wappen Bad Mingolsheim.svg Mingolsheim

Mingolsheim ist bekannt für sein Thermarium.

Wappen Bad Langenbrücken.svg Langenbrücken

Im ehemaligen Steinbruch in Langenbrücken wurde Posidonienschiefer aus der Zeit des Schwarzen Jura abgebaut.

Politik

Derzeitiger Bürgermeister ist seit 3. Mai 2011 der Verwaltungsfachmann Klaus Detlev Huge (SPD), der bei der Bürgermeisterwahl am 6. Februar 2011 über 55 Prozent der abgegebenen Stimmen erhielt. Sein Vorgänger Rolf Müller trat nicht mehr an.

Verkehr

Bad Schönborn liegt ca. 3 km östlich von der Anschlussstelle 41 Kronau der Bundesautobahn  A5 . Von West nach Ost teilt die B292 Richtung Östringen die Teilortschaften Mingolsheim im Norden und Langenbrücken im Süden. Die B3 Bruchsal-Richtung Heidelberg durchquert den Ort von Süden nach Norden.

Die Gemeinde liegt an der Bahntrasse Karlsruhe - Bruchsal - Heidelberg und hat zwei Bahnhöfe: Bad Schönborn Süd (Langenbrücken) und Bad Schönborn-Kronau (Mingolsheim). Es gibt Anschluss an die S-Bahn-Linien  S3   S4  und die Regionalbahn  R91 . Die Regionalbuslinien  131 ,  132 ,  133 ,  193  verbinden Bad Schönborn mit den umliegenden Ortschaften. Hier endet der Landkreis Karlsruhe und das Gebiet des KVV und es beginnt der Rhein-Neckar-Kreis mit dem Verkehrsbund Rhein-Neckar (VRN).

Ferienstraßen

Bad Schönborn wird von folgenden Ferienstraßen berührt:

Sehenswürdigkeiten

Bahnhof Bad Schönborn/Kronau und Schloss Kislau von Norden gesehen.

Schloss Kislau

Zu Bad Schönborn gehört auch die Justizvollzugsanstalt im Schloss Kislau. Das Schloss war während des Nationalsozialismus das KZ Kislau.

Sonstiges

Museen

Unternehmen

Kliniken
Sigel Klinik
Sigmund-Weil-Klinik und Gotthard-Schettler-Klinik
St. Rochus Kliniken
Senioren-Wohnpark Bad Schönborn
weitere
Terex/Fuchs GmbH – Baumaschinen
Druckwerkstatt Huber, traditionelle Druckerei von Hans Huber [1]
Bender Tribünen GmbH, internationaler Verleih und Verkauf von mobilen Tribünen für Events

Persönlichkeiten

  • Walter Bender († 2012), Ehrenbürger seit 2009
  • Dietrich Hendel (* 1955), Politikwissenschaftler, Historiker und Germanist
  • Franz Josef Kuhn (1883–1959), Bürgermeister und Ehrenbürger von Langenbrücken
  • Franz Josef Mone (1796–1871), badischer Archivar und Historiker, wurde in Mingolsheim geboren.
  • Ludwig Stocker (1832–1900), evang. Pfarrer und Heimatforscher in Mingolsheim
  • Josef Willhauck (1909–1978), Bürgermeister und Ehrenbürger

Vereine

In Bad Schönborn gibt es eine Vielzahl von Vereinen.

Religion

Katholisch

Evangelisch

Neuapostolisch

Die Gemeinde in Langenbrücken gehört zum Kirchenbezirk Bruchsal.

Literatur

„Bad Schönborner Geschichte: Die Chronik der wiedervereinigten Dörfer Mingolsheim und Langenbrücken“, Band 1; im Auftrag der Gemeinde Bad Schönborn herausgegeben von Klaus Gaßner. Ubstadt-Weiher: verlag regionalkultur, 2006. ISBN: 978-3-89735-437-1

Adresse

Gemeindeverwaltung
Friedrichstraße 67
76669 Bad Schönborn
Telefon: (0 72 53) 87-0
Telefax: (0 72 53) 87-1 87
E-Mail: gemeindeverwaltung(at)bad-schoenborn.de

Dieser Ort im Stadtplan:

Weblinks

Orte im Landkreis Karlsruhe