Schlacht bei Mingolsheim

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Die Schlacht bei Mingolsheim (auch Schlacht am Ohrenberg genannt) fand am 27. April 1622 zwischen der Hauptmacht des Heeres der katholischen Liga unter persönlicher Führung von Johann t’Serclaes von Tilly und dem Heer des geächteten Pfalzgrafen Friedrich V. unter Führung von Peter Ernst II. von Mansfeld statt. Der eigentliche Kampfplatz war am Ohrenberg, einem leicht ansteigenden Hügel südlich von Mingolsheim.

Verlauf

Graf Mansfeld war mit seinem Heer (16.000 Mann Fußvolk und 6.000 Reiter) bei Germersheim am 23. April über den Rhein und nach Bruchsal gezogen, um sich mit dem Heer des Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach zu vereinigen. Dessen Weißes Regiment kam ihm mit zwanzigtausend Mann vom Schloss Staffort entgegen, erreichte ihn jedoch nicht rechzeitig vor der Schlacht. Nachdem Mansfeld am 26. April erfolglos versucht hatte, Tilly aus dessen starker Position bei Wiesloch herauszulocken, griff dieser am folgenden Tage das pfälzisch-mansfeldische Heer bei Mingolsheim an. Jenseits des Dorfes, das Mansfeld als Annäherungshindernis hatte anstecken lassen, trafen die ligistischen Angreifer am Ohrenberg auf einen zur Schlacht aufgestellten Feind, dessen unerwarteter Gegenangriff sie auf das brennende Dorf zurückwarf.

Das ligistische Heer erlitt hohe Verluste (angeblich über 2.000 Mann), [1] Tilly selbst wurde verwundet. Von den Mansfeldischen sollen nur 300 gefallen oder verwundet worden sein.[2].

Mansfeld, der von einer Verfolgung des geschlagenen Gegners absehen musste, ging zunächst nach Bruchsal zurück. Die dann erfolgende Vereinigung mit dem Heer des Baden-Durlachers währte nur vier Tage. Tilly zog sich unterdessen unbehelligt nach Wimpfen zurück, wo er - rechtzeitig durch den spanischen General Gonzalo Fernández de Córdoba verstärkt - den von Mansfeld wieder getrennten Baden-Durlacher am 6. Mai 1622 schlagen sollte.

Erinnerung

In Mingolsheim erinnert ein Denkmal an die Schlacht.

Quellen

Einzelnachweise

  1. GoogleBooks: Schlachten, Belagerungen und Gefechte in Deutschland und den angrenzenden Ländern von 1618 – 1929, Seite 57: „Die Schlacht bei Mingolsheim “
  2. Klaus Gaßner (Hrsg.): Bad Schönborner Geschichte, Seite 366 (anderen Angaben zufolge sollen es 2.500 Tote gewesen sein – Freiherr Ulysses von Salis Marschlins)

Literatur

  • Seite 363–366 in: „Bad Schönborner Geschichte: Die Chronik der wiedervereinigten Dörfer Mingolsheim und Langenbrücken“, Band 1; im Auftrag der Gemeinde Bad Schönborn herausgegeben von Klaus Gaßner. Ubstadt-Weiher: verlag regionalkultur, 2006. ISBN: 978-3-89735-437-1