Wasserwerk
(Weitergeleitet von Wasserwerk Hardtwald)
Dieser Artikel bezieht sich auf Anlagen zur Bereitstellung von Trinkwasser. Für andere Wasserwerk siehe Wasserwerk (Begriffsklärung).
Karlsruhe wird derzeit von vier Wasserwerken mit Trinkwasser versorgt. Ein weiteres befindet sich im Kastenwört, dem Wald zwischen Daxlanden und Rheinstetten-Forchheim. Die Wasserwerke gehören zur Stadtwerke Karlsruhe GmbH.
Aktive Wasserwerke
Wasserwerk Durlacher Wald
Das Wasserwerk Durlacher Wald liegt im Rissnert, dem Dammerstocker Waldstück westlich des Oberwaldes, an der Wasserwerkstraße 4, und ist von der Südtangente vor allem wegen seines ehemaligen Wasserturms aus zu sehen. Es wurde in den Jahren 1866 bis 1871 von Ingenieur Robert Gerwig und Architekt Heinrich Lang gebaut. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Hier stehen drei Tiefbrunnen für die Trinkwasser-Förderung zur Verfügung. Die durchschnittliche Fördermenge liegt bei 250.000 Litern pro Stunde. Das sind ungefähr 8 Prozent der Tagesförderung aller vier Karlsruher Wasserwerke. Das Wasserwerk Durlacher Wald beherbergt das Heinrich-Sontheimer-Laboratorium, das seit 1995 gemeinsam vom Technologiezentrum Wasser (TZW) und von den Stadtwerken Karlsruhe betrieben wird und das Wasser- und Brunnenmuseum. Das Museum wird ergänzt durch den Karlsruher Wasserweg. Er besteht aus 13 Informationstafeln, die über das Karlsruher Trinkwasser informieren und aus Objekten rund um die Wassergewinnung.
Die Jahre dieses Wasserwerks sind gezählt. Wenn das neue Wasserwerk im Kastenwört in Betrieb geht, wird das Wasserwerk im Durlacher Wald nur noch in Notfällen zugeschaltet werden. Das ursprünglich in der Natur gelegene Wasserwerk hat heute zudem mit Belastungen durch die Südtangente zu kämpfen und muss wegen seiner Nähe zum Güterzugverkehr den Betrieb einstellen.
Wasserwerk Mörscher Wald
Das Wasserwerk Mörscher Wald liegt in der Mörscher Hardt zwischen Rheinstetten-Mörsch und Ettlingen südlich der Landesstraße 566 im Landkreis Karlsruhe. Es wurde in den Jahren 1928 bis 1930 zunächst provisorisch errichtet und in den 1950er Jahren ausgebaut. Es stehen hier 24 Tiefbrunnen mit einer mittleren Förderleistung von 3 Millionen Litern pro Stunde und vier leistungsfähigen Netzpumpen zur Verfügung. Über zwei Trinkwasser-Hauptleitungen ist das Wasserwerk mit dem Wasserrohrnetz der Stadt Karlsruhe verbunden.
An diesem Standort wurde von 2018 bis 2022 das neue, 38 Millionen Euro teure Wasserwerk „Mörscher Wald“ gebaut, das im Juli 2022 eröffnet wurde. Dessen Bau wurde notwendig, um für extremen Bedarf gerüstet zu sein. Langfristig soll das Wasserwerk Kastenwört mit einer jährlichen Fördermenge von insgesamt 7,4 Millionen Kubikmetern das Wasserwerk Durlacher Wald ersetzen.
Seit September 2004 lief ein 3,5 Millionen teures Untersuchungsprogramm in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geografie und Geoökologie der Karlsruher Instituts für Technologie. Bei den Untersuchungen musste vor allem auch darauf geachtet werden, dass die neuen Grundwasserbrunnen bei Überflutungen nicht durch Rheinwasser beeinträchtigt werden können.
Wasserwerk Hardtwald
Das Wasserwerk Hardtwald liegt im Hardtwald an der Grabener Allee ungefähr 200 Meter südlich der Landesstraße 604 zwischen Waldstadt und Eggenstein. Es wurde 1965 in Betrieb genommen, nachdem die Wasserwerke Durlacher Wald und Mörscher Wald Ende der 1950er Jahre den ständig steigenden Wasserbedarf der Stadt Karlsruhe nicht mehr befriedigen konnten. Heute liefern im Hardtwald 19 Tiefbrunnen bis zu 4,1 Millionen Liter Wasser pro Stunde. Die Grundwasserstände der letzten 25 Jahre schwanken um zwei bis drei Meter.
Wasserwerk Rheinwald
- Hauptartikel Wasserwerk Rheinwald.
Das Wasserwerk Rheinwald ist das jüngste und modernste Wasserwerk der Stadtwerke Karlsruhe und liegt in den Rheinauewäldern bei Elchesheim-Illingen. Es ist von ausgedehnten Waldgebieten umgeben, was dem Grundwasser zu Gute kommt. Aus 17 Tiefbrunnen können im Wasserwerk Rheinwald stündlich bis zu 4,3 Millionen Liter Grundwasser gefördert werden. Das im Jahr 1977 in Betrieb genommene Wasserwerk liefert auch Trinkwasser für den „Zweckverband Wasserversorgung Albgau”, in dessen Versorgungsgebiet rund 120.000 Menschen leben.
Ehemalige Wasserwerke
- Ehemaliges Hofwasserwerk am Ahaweg, Gelände des heutigen Heizwerks neben der Majolika.
- Ehemaliges Wasserwerk Durlach in Durlach (Pfinztalstraße 1), Abriss und Neubau 1896
- Ehemaliges Wasserwerk Otto-Sachs-Straße 2
- Ehemaliges Gas- und Wasserwerk in der Schlachthausstraße 3, gebaut 1894, steht unter Denkmalschutz
- Altes Wasserwerk Bruchsal
Wasserschutzgebiete
Wasserschutzgebiete sind Teil eines Trinkwassereinzugsgebietes, in dem zum Schutz des Grundwassers Nutzungsbeschränkungen erlassen sind. Sie sind in mehrere Zonen gegliedert, für die abgestufte Handlungsbeschränkungen und Verbote gelten. Auf Karlsruher Gemarkung liegen drei Wasserschutzgebiete: Durlacher Wald, Hardtwald (teilweise Gemarkung Stutensee) und Kastenwört (teilweise auf Gemarkung Rheinstetten).
Wasserhochbehälter
- Brunnenstube im Bruchsaler Stadtteil Helmsheim
- Wasserturm Bergwald
- Wasserturm Dettenheim
- Hochbehälter Geigersberg
- Hochbehälter Lauterberg
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der Stadtwerke zum Thema "Wasserwerk"
- Die offizielle Webpräsenz der Stadt Karlsruhe zum Thema „Wasserwerk Durlacher Wald“
- Die offizielle Webpräsenz der Stadt Karlsruhe zum Thema „Geschichte der Karlsruher Wasserversorgung“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Wasserwerk“