Daxlanden
Daxlanden ist ein Stadtteil Karlsruhes im Südwesten, zwischen Grünwinkel und dem Rhein.
Stadtviertel
Der Stadtteil Daxlanden ist in vier Stadtviertel unterteilt: Alt-Daxlanden, Neu-Daxlanden, Daxlanden-Ost und die Rheinstrandsiedlung.
Gebiete innerhalb Daxlandens
- Appenmühle
- Fritschlach ist eine Bucht des Tiefgestade, die vom Federbach umflossen wird und eine Kleingartensiedlung beherbergt.
- die Insel Rappenwört.
- Festplatz
Kirchen
- Katholische Kirche St. Valentin
- Katholische Heilig-Geist-Kirche
- Katholische Kirche St. Barbara
- Evangelische Philippuskirche
- Evangelische Thomaskirche
- Apostolische Kirche
Geschichte
Funde aus der Römerzeit belegen, dass Daxlanden zu dieser Zeit bereits eine wichtige strategische Rolle spielte. In der Fritschlach fand man im 19. Jahrhundert eine größere Anzahl römischer Münzen.
Um das Jahr 1000 wird Daxlanden in den Güterbeschreibungen des Klosters Weißenburg als dessen Besitzung aufgeführt.
1260 fand Daxlanden als „Villa Daslar“ erste geschichtliche Erwähnung. Im Namen steckt eine Form des Wortes „Deich“, mit welchem die u-förmige Umleitung der Alb im Bereich des Entenfangs bewerkstelligt wurde. Er änderte sich dann von „daslar“ in „dachslande“ oder „dachlanden“ zu Daxlanden. Bemerkenswert sind die Änderungen des Namens; aus Daheslar wurde Daslar 1254, Dachslan 1369 Daßlan 1377, Dazlan 1388, Daßlach und Taslach im 15. Jahrhundert, Dachszlan 1431, Dachslandt im 16. Jahrhundert und dann Daxlanden vom 17. Jahrhundert an.
1688 bis 1697 : Pfälzischer Erbfolgekrieg (auch Orléans'scher Krieg)
1560, 1590, 1595 und 1619 - 1624 wurde es von Hochwassern verwüstet. 1651 wurde Daxlanden von einem so schweren Rheinhochwasser heimgesucht, dass auch die Kirche weggeschwemmt wurde. Den Anwohnern wurde daraufhin genehmigt, an anderer Stelle im Hochgestade ihr Dorf wieder aufzubauen.
Zum 1. Januar 1910 wird Daxlanden zu Karlsruhe eingemeindet.
Daxlander Lieder
Familienkunde
Zur Familienkunde gibt es auch in Daxlanden verschiedene Quellen.
Quellen: Die Kirchenbücher in Baden (Hermann Franz)
- Katholisches Kirchenbuch Daxlanden
- Katholische Pfarrei alt, seit 1463 mit Fil. Forchheim, das vorher Pfarrei mit Fil. Daxlanden, 1690-1726: Fil. von Mörsch zusammen mit Forchheim, 1726 wiederr.Fil.Grünwinkel 1713-1886,Mühlburg 1814-86
- KB 1708 T(Taufe)E(Ehen)To(Gestorben)..(o.L.)
- Evangelische Pfarrei seit 1929 für Daxlanden und Grünwinkel, vorher zu Mühlburg.
- Daxlander Chronik von Anfang des 18 Jahrhunderts im Stadtarchiv
- Lit.:B.Schwarz, Grünwinkel u.s. Umgebung (Auswanderer)
- Anmerkung:Speyrer Visit.-Prot. 1683: Liber baptizatorum ab anno 1635 accuratus ante hune nullus
- (FDA 1876, 188).
Familiennamen
- Alte Daxlander Namen
- Adam, Boll, Bruch, Dollf, Fischkopf, Getzmann, Herberich, Hill, Jund, Keller, Kleinlein, Metz (auch in Knielingen), Rychert, Sambas, Sauß, Schöffer, Schmidt, Schuwermann, aber nur wenige haben den Dreißigjährigen Krieg überdauert.
- An ihre Stelle traten folgende Namen auf
- Weik, Rastetter, Brendelberger, Scharf, Gartner, Hauer, Heß, Dannenmeier, Pferrer, Kutterer, Speck, Moos, Mooß, Beyer, Bohner, Wagner, Frank, Schwall, Traub u.a.
Nach Kolbs Lexikon zählte Daxlanden um 1813 herum 844 Seelen, 154 Wohn- und 304 Nebengebäude (Quelle: Grünwinkel und seine Umgebung Bened. Schwarz).
Schule
Lehrkräfte Anno 1922 Daxlanden, Pfalzstraße 8
Oberlehrer: August Morlock
Hauptlehrer: Heinrich Beck, Richard Mackert, Robert Kordmann, Eugen Wendlin, Andreas Rüttenauer, Heinrich Steuerwald, Emil Schroff, Elise Zöller, Eva Zepf
Unterlehrer: Josef Geiger, Theodor Kamann, Ernst Nägele, Paul Steinbrenner, Artur Bürkle, Paul Link, Friedrich Johner, Ernst Wolfmüller, Emilie Dörner, Anna Wickert, Adeline Benickser, Elisabeth Baader, Johanna Halk, Elisabeth Born
Handarbeitslehrerin: Stephanie Gageur, Brigitta Speck
„Schlaucher“
Die Daxlander nennen sich auch „Schlaucher“. Es ist nicht ganz geklärt, woher der Name kommt. Eine Erklärung lautet, dass sich die Daxlander für ihr neu zu errichtendes Dorf eine windgeschützte Mulde, „sluch“ (=Schlauch) genannt, gesucht hätten (Quelle: Daxlanden. Ein Bildband. S. 88). (siehe auch Diskussion:Daxlanden)
Vor der Heilig-Geist-Kirche wurde 1993 der Schlaucherbrunnen errichtet.
In der Inselstraße ist der Schlaucherplatz entstanden. An diesem wird jedes Jahr von der Freiwilligen Feuerwehr Daxlanden der Narrenbaum aufgestellt. Die Kohlebucklerschaft veranstalltet an den Adventssamstagen auf dem Platz den Daxlander Christkindlsmarkt.
Anderer Name für die Daxlander: Kraudärsch.
Wirtschaft
In Daxlanden liegt das Rheinhafendampfkraftwerk.
Unternehmen
Gastronomie
Kleingartenanlagen
- Kleingartenverein Hintere Waid Daxlanden e.V.
- Kleingartenverein Am Dammweg e.V.
- Kleingartenverein Rheinaue e.V.
Vereine
- Feuerwehr
- Feuerwehr Daxlanden
- Pferdesport
- Reitsportclub Daxlanden
- Sportverein
- Athletik-Sportverein Karlsruhe-Daxlanden 1921 e.V.
- Sportgemeinschaft DJK/FV Daxlanden 1912
- Schützenverein
- Sportschützenverein Daxlanden 1962 e.V.
- Musikverein
- Musikverein 1896 Karlsruhe-Daxlanden e.V.
- Gesangverein
- Gesangverein Liederkranz 1847 Karlsruhe-Daxlanden e.V.
- Vereine des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend
- DPSG in Daxlanden: DPSG Daxlanden, Stamm Guy de Larigaudie
- Fastnachtsverein
- 1. Karnevalsgesellschaft Daxlanden 1969 e.V.
- Freie Narrenzunft Daxlanden „Daxlander Schlampen“ e.V.
Veranstaltungen
Seit 2007 gibt es das Schlaucherfeuer jährlich Anfang Januar.
Seit Sommer 2008 gibt es auch regelmäßige Veranstaltungen im Birkenhof.
Straßenfest
Alle zwei Jahre findet das Daxlander Straßenfest im Bereich Inselstraße, Pfarrstraße, Schlaucherplatz und Querstraße statt.
Seit dem Jahr 2006 hat das Daxlander Straßenfest auch eine eigene Webseite.
Literatur
- „Daxlanden. Eine Ortsgeschichte“, herausgegeben vom Bürgerverein Daxlanden, erschienen im Dezember 2007 im Info Verlag, ISBN: 978-3-88190-466-7
- Herbert Stephan: „Beiträge zur Geschichte von Daxlanden”. Verlag Theobald Schwall, Karlsruhe
- Herbert Stephan: „Die Römer am Hochgestade der Alb”. Atelier Helge E. Körber
- „Daxlanden. Ein Bildband” photographiert von Samuel Degen mit Texten von Bernhard Appel, erschienen 1985, ISBN: 978-3980102414
- Karlsruher Stadtteile: Daxlanden: Ausstellung des Stadtmuseums im Prinz-Max-Palais, erschienen im Info Verlag
- Jochen Zefferer: „Die Daxlander Straßenbahnstrecken“. Verlag Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe e.V, ISBN: 978-3-9812925-0-3
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Daxlanden“
- daxlanden.com, private Seiten zum Stadtteil Daxlanden mit Forum und Wiki
- Stadtteilchronik auf www.karlsruhe.de