Landkreis Bruchsal

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

(Weitergeleitet von Kreis Bruchsal)

Wappen des einstigen Landkreises Bruchsal

Der Landkreis Bruchsal bestand bis zum 31. Dezember 1972. Er ging im Landkreis Karlsruhe auf.

Lage

Der Landkreis umfasste die (heutigen) Kommunen Bad Schönborn, Bruchsal, Forst, Gondelsheim, Graben-Neudorf, Hambrücken, Karlsdorf-Neuthard, Kraichtal, Kronau, Neibsheim, Oberhausen-Rheinhausen, Philippsburg, Ubstadt-Weiher, Waghäusel und Östringen.

Politik

Letzter Landrat war der SPD-Politiker und MdL d.D. Friedrich Müller.

Geschichte

Das Amt war aus der Neugliederung der ehemals Speyrischern Ämter hervorgegangen. In den Anfangsjahren gab es wiederholte Umstrukturierungen und Gebietsneuzuschnitte, etwas als der Amtsbezirk Gochsheim aufgelöst wurde und damit das gerade erst herausgelöste Neuenbürg nach wenigen Jahren zurück kam. Aufgrund der Größe des Gebietes wurden zunächst zwei Ämter gebildet: Das Stadt- und Erste Landamt sowie das Zweite Landamt. Raum-und Personalprobleme erschwerten in beiden Ämtern die Arbeit erheblich, auch eine vorübergehende Zusammenführung der Ämter löste das Problem nicht.

1819 war der endgültige Zuschnitt für die nächsten Jahrzehnte gefunden. Einzig das Personalproiblem benötigte länger zur Lösung, und für größere Amtssitzungen war erst 1904 mit dem Umzug in den Kammerflügel des Schlosses ein geeigneter Raum vorhanden. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und in den ersten Nachkriegsjahren mussten die Amtsräume insgesamt acht mal verlegt und auf unterschiedliche, auf mehrere Orte verteilte Gebäude verteilt werden. 1950 kehrte man ins Schloss zurück, versuchte jedoch schon bald, die aufkommenden Platzzproblem durch einen Neubau in Griff zu bekommen. Da der Kauf eines geeigneten Grundstücks nicht gelang, blieb es beim alten Standort. Erst die Auflösung des Landkreises und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten ermöglichten den Neubau einer nun als Karlsruher Außenstelle konzipierten Stelle in der Orbinstraße

Die Auflösung des Landkreises

Ende 1969 kamen von der Landesregierung erstmals konkrete Vorgaben, die Zahl der Landkreise in Baden-Württemberg erheblich zu reduzieren. Es gab verschiedene Modelle, die teilweise eine Auflösung des Bruchsaler Kreises vorsahen, obwohl dieser die geforderte Mindestgröße für einen Fortbestand deutlich überschritt. Verfechter einer Beibehaltung waren nebem Landrat Müller auch Bruchsals Oberbürgermeister Adolf Bieringer, Franz Gurk, und die Bürgermeister der Orte Kronau und Philippsburg.

Ins Gespräch kam nun eine Auflösung des Landkreis Karlsruhe. Dessen Norden sollte Bruchsal zugeschlagen werden, der Süden an den Landkreis Rastatt. Bei einer Sondersitzung des Landtagsausschusses im Juni 1971 wurde entsprechendes mit knapper Mehrbeit beschlossen. Im Monat darauf wurde dieser Beschluss vom Landtag wieder aufgehoben. Aus der Bevölkerung beider Landkreise kamen Demonstrationen mit bis zu 2.000 Teilnehmern, die für den Erhalt ihres jeweiligen Kreises demonstrierten. Schlussendlich wurde die Auflösung des Bruchsaler Landkreises rechtskräftig. Dennoch wurde das Gebiet des zur Auflösung anstehenden Kreises noch verändert: Neudorf und Neibsheim wurden nach Karlsruhe abgegeben, Landshausen, Tiefenbach und Eichelberg nach Bruchsal übernommen.

Amtsvorstände ab 1803

Stadtamt

Landamt

  • 1803-1807: Joseph Guhmann
  • 1809-1819: Joseph Machauer

Oberamt/Bezirksamt/Landratsamt

Literatur

  • Dr. Konrad Theis (Hrsg.): „Der Landkreis Bruchsal“. Heimat und Arbeit. Verlag Heimat u. Wirtschaft; Auflage: 2., erw. u. verb. Aufl. (1968).
  • Seiten 59-70 in: Bernd Breitkopf: „Die alten Landkreise und ihre Amtsvorsteher“: die Entstehung der Ämter und Landkreise im heutigen Landkreis Karlsruhe – Biographien der Oberamtmänner und Landräte von 1803–1997. Beiträge zur Geschichte des Landkreises Karlsruhe, Band 1. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher/Heidelberg/Basel 1997 ISBN: 3-929366-48-7
  • Seiten 32-72 in: „25 Jahre im Landkreis Karlsruhe“: 1973–1978; Rückblick und Ausblick, Wahlen und Abgeordnete, Struktur und Aufgaben / bearb. von Bernd Breitkopf. Beiträge zur Geschichte des Landkreises Karlsruhe, Band 2. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, 1998. ISBN: 3-929366-92-4

Weblinks