Leo Weiß
Leo Sebastian Weiß (* 21. Dezember 1888 in Dienstadt; † 4. Dezember 1961 in Mannheim) war Beamter im badischen Staatsdienst.
Leben und Wirken
Er war der Sohn des Schreinermeisters und Landwirts August Weiß und dessen Frau Karolina Henn.
Leo Weiß entschied sich nach der überwiegend in Tauberbischofsheim verbrachten Schulzeit (1895-1906) für eine pädagogische Ausbildung und besuchte zwei Jahre lang das Lehrerseminar in Ettlingen.
In Heidelberg trat er 1908 seine erste Unterlehrerstelle an, ließ sich zeitgleich fortbilden um in den Staatsdienst übernommen werden zu können und an Volksschulen unterrichten zu können.
Ab Oktober 1914 bis Mai 1919 unterrichtete er an der Bruchsaler Volksschule, musste in diesen Jahren als Reservist immer wieder Einsätzen bei verschiedenen Truppenteilen im Ersten Weltkrieg dienen. Nach 1919 war er in Heidelberg als Lehrer tätig.
Er war ab 1908 bis 1933 beim katholischen Lehrerverband des Deutschen Reiches aktiv. Politisch saß er als Vertreter des Zentrums in der Kreisversammlung Heidelberg, deren Vorsitzender er 1931 bis 1933 auch war. Ab 1934 war er auch bei der Krankenkasse Debeka Abteilungs-Vorstandsmitglied, von 1948 an im Karlsruher Gesamtbezirksvorstand.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges trat Weiß in die CDU ein.
Im September 1946 wurde er zum Landrat des Landkreises Bruchsal gewählt. Wiederwahlen erfolgten 1948 und 1954. Entsprechend ließ er sich 1949 aus dem Schuldienst entlassen.
Seine Zeit als Landrat brachte verschiedene Themenstellungen, welche er zu seinen Hauptpunkten machte. Dazu zählen:
- Ansiedlung von Industrie im Landkreis
- Damit verbunden: Erhöhung der Arbeitsplätze
- Umstrukturierung der Zigarrenindustrie
- Senkung der Kreisumlage um 8 %
- Bau von Wohnungen und Ansliedlung Heimatvertriebener
- Bau der Rudolf-von-Habsburg-Brücke (verwirklicht nach seiner Amtszeit)
- Bau der Anschlussstelle Kronau
Weiß war ab 1915 mit Hedwig Kern verheiratet. Das Paar hatte neun Kinder. Er starb im Dezember 1961 in Mannheim. Beigesetzt wurde er in Heidelberg.
Ehrungen (Auswahl)
- silberner Militärischer Karl-Friedrich-Verdienstorden am Bande
- Eisernes Kreuz zweiter Klasse
- Eisernes Kreuz erster Klasse
- 1961: Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber