Gustav Bechtold
Gustav Adolf Heinrich Bechtold (* 29. Juli 1876 in Weinheim; † 1. März 1951 in Schriesheim) war Beamter im badischen Staatsdienst.
Leben und Wirken
Nach Schulzeit in Weinheim und Bensheim, wo er 1894 das Abitur ablegte, studierte Bechtold zunächst Chemie, entschied sich dann aber für ein Jurastudium in Bonn, München und Heidelberg. Dort promovierte er Ende 1898 und ließ sich verbeamten. Verschiedene Volontariate folgten, anschließend Stationen als Amtsgehilfe in Achern und Karlsruhe.
Die ersten beiden Jahre des Ersten Weltkrieges fungierte er in der Zivilverwaltung in Ostflandern, anschließend setzt er seine Laufbahn innerhalb von Baden fort.
Im Juli 1930 wurde er Oberamtman am Bezirksamt Bruchsal. Seine Wohnung befand sich in einem Nebengebäude des Schlosses. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er zunächst von diesen bedrängt. Er war aus der DNVP ausgetreten, sein Aufnahmeantrag in die NSDAP wurde 1934 abgelehnt. Gegen Bechtold wurde ermittelt, da er sich nicht eindeutig im NS-Sinne gegen Juden positioniert hatte. Zudem hisste er nicht die Hakenkreuzflagge, wenn dies gesetztlich vorgeschrieben war. Entsprechend wurde er, als sein Wechsel als Landkommissär nach Mannheim bevorstand, von Gauleiter Robert Wagner als unzuverlässig eingestuft. Vergleichbares wurde auf seiner früheren Dienststelle Wertheim berichtet. Die Bruchsaler Dienststelle hingegen befürwortete Bechtolds Wechsel und äußerte ausdrücklich keine Bedenken.
Er hätte altersbedingt im August 1941 in Ruhestand gehen müssen, wurde aber noch vier weitere Jahre auf seiner Stelle beschäftigt.
Er war seit 1906 mit der Gymnasialdirektorstochter Helene Hartwig verheiratet.
Ehrungen (Auswahl)
- 1916: Ritterkreuz zweiter Klasse des Orden vom Zähringer Löwen
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Gustav Bechtold“