Synagoge Bruchsal
Die Synagoge Bruchsal diente bis zur Reichspogromnacht am 9. November 1938 den Juden in Bruchsal als Synagoge.
Geschichte
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Bis 1802 befand sich der Synagogenraum in der Huttenstraße 2. In diesem Jahr erhielt die Gemeinde ein eigenständiges Gebäude in der Friedrichstraße 78.
Im Dezember 1878 beschloss die Gemeinde, diesen Bau durch eine neue Synagoge zu ersetzen. Die 140.000 Reichsmark, die der Bau kostete, konnte die Gemeinde aus eigenen Mitteln finanzieren.
Beauftragt wurde das Heidelberger Architekturbüro Henkenhaf & Ebert. Bauliches Vorbild war die im Renaissance-Stil gehaltene Liberale Synagoge Karlsruhe. Die Lage des Bauplatzes erforderte allerdings Änderungen, um der Vorschrift, dass die Thorarolle im Osten aufbewahrt wird, Rechnung zu tragen und dennoch den, hier auf zwei kleinere Zugänge verteilten, Haupteingang auf die der Straße zugewandte Seite zu integrieren. So entstand die eher ungewöhnliche Eigenschaft dass die Schaufassade der Synagoge im Osten statt wie gewöhnlich im Westen geschaffen wurde.
Im Innern befand sich, ebenfalls ungewöhnlich, eine Kanzel mit dem Bruchsaler Stadtwappen. Weitere Gestaltungselemente entsprachen sichtbar jenen einer liberalen Synagoge, aber auch daran gemessen gab es Unterschiede. Die fest montierten Bankreihen statt der sonst üblichen beweglichen Pulte waren beispielsweise eine Anleihe aus dem christlichen Kirchenbau.
Auf einer Grundfläche von 18x21 Metern erreichte das Gebäude eine Höhe von 20 Metern
Der erste Spatenstich zur neuen Synagoge erfolgte am 1. Mai 1880. Bei der am 16. September 1881 gefeierten Einweihung war das Interesse so groß, dass auswärtige Gäste nur begrenzt zugelassen wurden.
Ursprünglich wurden für die Dächer der Apsis und des Tempiettos, also dem Vorbau mit der Thorarolle, Zinklegierungen verwendet. Später wurde dies durch Kupfer ersetzt.
1926 beschloss die Gemeinde, die Synagoge grundlegend umzugestalten. Der Haupteingang wurde nun ans Westportal verlegt, außerdem wurde das Gebäude nach Westen hin verlängert. An den entstandenen Vorbau wurde auf beide Seiten je ein Treppenhaus angebaut, das Zugang zur Empore ermöglichte. Im Innern wurde durch den Frankfurter Künstler Benno Elkan ein schmiedeeisernes Gitter um den neu gestalteten Thoraschrein gefasst.
Zum Abschluss der Arbeiten 1927/28 wurde das Innere vom Künstler Leo Kahn[1] (1894–1983) mit einer Bemalung ausgestattet. Er wählte verschiedene biblische Motive sowie Symboliken jüdischer Feiertage. Die den Frauen vorbehaltene Empore wurde durch Kahn mit den Namen wichtiger biblischer Frauen verziert. Farblicher Grundtenor der Synagoge war Blau an der Decke, Rot an den seitlichen Bögen und Grün an den Kuppeln.
Gedenken
Veranstaltungen am 9. November 2008

- 11 Uhr
- „Heute früh ging die Synagoge in Flammen auf“
- Szenische Lesung zur Reichspogromnacht in Bruchsal
- Badische Landesbühne, Probenfabrik, Wilderichstraße 31
- (Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 €)
- 16.30 Uhr
- Gedenken zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht
- Kranzniederlegung durch Oberbürgermeister Bernd Doll
- Synagogen-Gedenktafel vor dem Feuerwehrhaus, Friedrichstraße 78
- 17 Uhr
- "Die entscheidende Tat des Malers Leo Kahn": Erinnerung an den Künstler der Bruchsaler Synagogenausmalung
- Ausstellungseröffnung, Rathaus am Marktplatz, Kaiserstraße 66
- 19 Uhr
- Konzert mit dem Klezmer-Quartett Heidelberg
- Lutherkirche
- Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten.
Literatur
- Josef Eschelbacher[2]: „Zwei Reden über den Talmud in der Synagoge in Bruchsal“, S. Mayer, 1892 (erhältlich bei archive.org)
Weblinks
- Die Synagoge in Bruchsal
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Synagoge (Bruchsal)“
Fußnoten
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Leo Kahn“
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Josef Eschelbacher“