Stolpersteine Herrenstraße 14
Im Rahmen des Projektes Stolpersteine wurden mehrere Gedenksteine für Opfer aus dem Haus Herrenstraße 14 gesetzt.
Stolpersteine
Verlegung
- Am 18. März 2005 drei Gedenksteine
- sie erinnern an den für die jüdische Synagoge verantwortlichen Kastellan Adolf Heimberger, seine Tochter Friederike und deren Mann Albert Niedermann, einen gelernten Schneider. Albert Niedermann ist der Vater des bekannten Zeitzeugen Paul Niedermann.
- Am 20. August 2007 drei Gedenksteine
- sie erinnern an den Kantor Siegfried Speyer und seine Frau Fanny Speyer, sowie Thekla Bruchsaler.
Thekla Bruchsaler
HIER WOHNTE THEKLA BRUCHSALER JG. 1896 DEPORTIERT 1940 GURS 1942 AUSCHWITZ ERMORDET
Thekla Bruchsaler wurde am 11. Mai 1896 in Diersburg geboren. Heute ist Diersburg einer der drei Ortsteile der Gesamtgemeinde Hohberg, und das wiederum liegt in der Ortenau, der Vorbergzone des Schwarzwaldes zwischen Offenburg und Lahr.
Wie und unter welchen Umständen die ledige jüdische Verkäuferin Thekla Bruchsaler nach Karlsruhe kam, ist bis jetzt noch nicht bekannt, da könnte also das Gedenkbuch für die Karlsruher Juden ergänzt werden. Drei Wohnungsadressen von Thekla Bruchsaler sind jedoch bekannt: Vom Schlossplatz 8 zog sie um in den Zirkel 3; ihre letzte Karlsruher Adresse war der Ort, an dem wir hier stehen, Herrenstr. 14.
Hier wurde sie im Rahmen der Aktion des Gauleiters Robert Wagner, mit der er ganz Baden judenfrei machen wollte, am 22.10.1940 verhaftet und nach Gurs transportiert. In ihrem Fall trifft die Bezeichnung von Gurs als „Vorhölle von Auschwitz“ absolut zu, denn sie wurde zunächst in das Teillager Drancy verlegt und von dort aus am 14.8.1942 nach Auschwitz deportiert, wo sie womöglich sofort in der Gaskammer umgebracht wurde.
Adolf Heimberger
HIER WOHNTE ADOLF HEIMBERGER JG. 1866 DEPORTIERT 1940 GURS TOT 14.1.1942 IM LAGER NOÉ
Friederike Niedermann
HIER WOHNTE ALBERT NIEDERMANN JG. 1888 DEPORTIERT 1940 GURS ERMORDET IN AUSCHWITZ
Albert Niedermann
HIER WOHNTE FRIEDERIKE NIEDERMANN GEB. HEIMBERGER JG. 1897 DEPORTIERT 1940 GURS ERMORDET IN MAJDANEK
Fanny Speyer
HIER WOHNTE FANNY SPEYER GEB. GODLEWSKY JG. 1882 DEPORTIERT 1940 GURS 1942 AUSCHWITZ ERMORDET
Siegfried Speyer
HIER WOHNTE SIEGFRIED SPEYER JG. 1876 DEPORTIERT 1940 GURS 1942 AUSCHWITZ ERMORDET
Gebäude
Das Gebäude wurde 1889 von Curjel & Moser als jüdisches Gemeindehaus erbaut.
Nach der Zerstörung der Synagogen 1938 wurde bis 1940 und wieder ab 1946 ein Saal im Rückgebäude als Betsaal für Gottesdienste genutzt, seit 1951 zur Synagoge geweiht.
1971 zog die Jüdische Kultusgemeinde in die neue Synagoge Karlsruhe. Der Flügel mit dem Versammlungssaal wurde 1979 zugunsten der Durchfahrt im Zentralhof abgerissen.
Lage
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weitere Bilder
Literatur
Josef Werner: „Hakenkreuz und Judenstern“ 1988 basiert auch auf Besuchen des Autors bei den Söhnen der Familie Speyer.
virtueller Rundgang
Weblinks
- Thekla Bruchsaler: Biografie-Eintrag im Gedenkbuch für die Karlsruher Juden
- Adolf Heimberger: Biografie-Eintrag im Gedenkbuch für die Karlsruher Juden
- SWR2 Stolpersteine über Adolf Heimberger
- Albert Niedermann: Biografie-Eintrag im Gedenkbuch für die Karlsruher Juden
- SWR2 Stolpersteine über Albert Niedermann
- Friedericke Niedermann: Biografie-Eintrag im Gedenkbuch für die Karlsruher Juden
- SWR2 Stolpersteine über Friedericke Niedermann
- Fanny Speyer: Biografie-Eintrag im Gedenkbuch für die Karlsruher Juden
- Siegfried Speyer: Biografie-Eintrag im Gedenkbuch für die Karlsruher Juden