Südtangente

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Südtangente (Nacht) von der Weiherfeldbrücke

Die Südtangente ist eine der wichtigsten Umgehungsstraßen Karlsruhes. Dank ihr kann man die Innenstadt umfahren und kommt so schnell von Ost nach West oder umgekehrt. Eine zügige Autobahnanbindung ist durch sie ebenfalls gewährleistet.

Verlauf

Südtangente beim Wasserwerk
Die Südtangente westlich des Schwarzwaldkreuzes
Südtangente von der Weiherfeldbrücke
östliche Einfahrt in den Edeltrudtunnel
der mit einer Grünanlage überbaute Teil des Edeltrudtunnels
Die Südtangente in Richtung Bulacher Kreuz gesehen
Anschlussstelle 6
Südtangente von der Vogesenbrücke

Die Südtangente beginnt im Osten am Zündhütle in Wolfartsweier, führt durch den Süden der Stadt und endet an der Rheinbrücke im Westen der Stadt. Zwischen Entenfang und der Rheinbrücke bei Maxau ist sie die B 10. Zwischen Kühlem Krug und Abfahrt Nr. 1 trägt sie die Bezeichnung K 9657 und östlich davon K 9652. Die K 9652 kommt von der B10 über die Wolfartsweierer Straße. Seit dem Bau der Ortsumgehung Wolfartsweier trägt sie ab deren Anschluss bis zu ihrem Ende am Zündhütle die Bezeichnung B 3. Somit liegt die bauliche Zuständigkeit teilweise beim Bund und teilweise bei der Stadt bzw. dem Landkreis Karlsruhe. Im Berufsverkehr kommt es insbesondere im Falle eines Unfalls schnell zu langen Rückstaus, die auch bis über die Rheinbrücke hinweg reichen können. Der Lärmschutz ist an Teilen der Strecke noch verbesserungswürdig. Die Anwohner entlang der Südtangente versprechen sich eine Entlastung durch den Bau der Nordtangente.

Zwischen dem Anschluss an die B 3 nahe der Anschlussstelle Nr. 45 Karlsruhe-Mitte und der Rheinbrücke ist die Südtangente mit zwei baulich getrennten Fahrbahnen autobahnähnlich ausgebaut. Dies gilt auch für die Weiterführung jenseits des Rheins in Richtung Wörther Kreuz zur A 65. Beide Fahrbahnen verfügen über zumindest zwei, abschnittsweise auch über drei Fahrstreifen. Die Höchstgeschwindigkeit ist abschnittsweise auf 80 km/h oder 100 km/h begrenzt. In beiden Fahrtrichtungen gibt es mehrere stationäre Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung, die durch mobile Überwachungen ergänzt werden.

„Knielinger Pförtner“

Diese Begrifflichkeit bezeichnet die Reduktion von drei auf zwei Fahrstreifen im Westen der Südtangente in Richtung Karlsruhe. Während der Verkehr über die Rheinbrücke jeweils drei Fahrstreifen nutzen kann, erfolgt nach rund 260 Metern östlich der Brücke die Reduktion. Diese Maßnahme hat zwei Gründe:

  • Das Verkehrsaufkommen soll insbesondere in den Hauptverkehrszeiten dosiert werden, weil die Südtangente nur zweispurig ausgebaut ist.
  • Die Bildung von „Schleichverkehr“ durch Knielingen soll reduziert werden. Wäre die Südtangente dreispurig bis zur Ausfahrt Rheinhafen in Richtung Stadtmitte ausgebaut, dürfte sich bei Staubildung ein Schleichverkehr durch Knielingen und Mühlburg ergeben.

Diese Fahrbahnreduktion sorgt im morgendlichen Pendlerverkehr Richtung Karlsruhe regelmäßig für Rückstaus bis auf Pfälzerseite. In diesem Zusammenhang steht auch die seit Jahren andauernde Diskussion um eine zweite Rheinbrücke. Die weitere Brücke könnte zwar die Anzahl der Fahrspuren über den Rhein vergrößern, jedoch würden sich die mehrspurigen Hauptverkehrsflüsse wieder auf der Südtangente am oder um den Knielinger Pförtner aufstauen. Ein Ausbau der Südtangente um eine weitere Fahrspur bis mindestens zur  A5  wäre sehr kostspielig, da auch der Edeltrudtunnel erweitert werden müsste. Zudem dürfte er kommunalpolitisch in Karlsruhe nicht durchsetzbar sein, da die Anwohner in den angrenzenden Stadtteilen bereits seit Jahrzehnten unter dem bestehenden hohen Verkehrsaufkommen leiden.

Eine Alternative für einen Teil des Verkehrsflusses könnte die Errichtung der Nordtangente sein, die schon seit den 1920er Jahren in verschiedenen Streckenvarianten angedacht ist, jedoch von deren potenziellen Anwohnern in den nördlichen Stadtteilen geschlossen abgelehnt wird, da diese vergleichbare Zustände verbunden mit Lärm und Abgasen wie auf der Südtangente befürchten. Hinzu käme, dass Knielingen wie in der Vergangenheit das Stadtviertel Bulach vom Straßen- und Schienenverkehr „eingezwängt“ werden würde. Auch der Gemeinderat lehnt bislang eine Nordtangente ab. Die Nordtangente wurde deshalb bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans ab 2015 im April 2013 vom Land Baden-Württemberg nicht mehr aufgeführt.

Mautpflicht

Seit dem 1. August 2012 gilt eine Mautpflicht für LKW für den Abschnitt zwischen Rheinbrücke und Kühler Krug, weil es sich hierbei um Teile der B10 handelt. Die weiter östlich gelegenen Abschnitte haben die Einstufung als Kreisstraße K 9657 und können daher bis auf weiteres nicht mit einer Maut belegt werden.

Bauwerke

Tunnel

Zwischen der Ausfahrt Rüppurr und der verlängerten Brauerstraße befinden sich zwei Tunnel. Der längere ist der Edeltrudtunnel, bei dem sich drei Ebenen befinden, als unterste das so genannte Bulacher Loch.

Ausfahrten mit Nummerierung

Die Nummerierung der Südtangentenausfahrten erfolgt von Ost nach West und beginnt nach der Autobahnanschlussstelle Karlsruhe-Mitte. Ziel der Nummernvergabe ist es, eine einheitliche Bezeichnung für jede Ausfahrt, bzw. jedes Ziel zu bekommen und zwar unabhängig davon, ob die Anfahrt über die Rheinbrücke oder über die A 5 erfolgt (z.B. Hauptbahnhof ist immer über Ausfahrt Nr. 2 erreichbar). Einzige Ausnahme hiervon ist die Ausfahrt Nr. 7, da an dieser Stelle keine Brücke über die Südtangente vorhanden ist.

Da es in Fahrtrichtung Westen eine Ausfahrt weniger gibt als in der Gegenrichtung, findet sich hier auf der Wegweisung und im Stadtplan zur Ausfahrt Nr. 8 auch noch die Nr. 9.

Kreuze

Die Südtangente bildet mit anderen Straßen planfreie Kreuze, einen Namen haben:

Bulacher Kreuz
mit Ausfahrt 4 und 5 (L 605)
Ölkreuz
mit Ausfahrt 10
Schwarzwaldkreuz
mit Ausfahrt 2 und 3 (Ettlinger Straße)

Geschichte

Am 11. November 1970 wurde der erste Bauabschnitt der Südtangente zwischen Ölkreuz und der Honsellstraße für die Benutzung freigegeben. Am 9. Juli 1975 wurde der zweite Abschnitt zwischen Honsellstraße und dem Bulacher Kreuz eröffnet. In einer feierlichen Übergabe wurde am 18. Dezember 1981 der östliche Teil der Südtangente für den Verkehr frei gegeben, der sich zwischen Killisfeld und Schwarzwaldbrücke befindet. Am 29. Juni 1988 wurde schließlich die noch fehlende Verbindung zwischen Bulacher Kreuz und der Schwarzwaldbrücke geschlossen.

Zur Vorbereitung des Baus der Südtangente mussten etliche Baumaßnahmen im Vorfeld getroffen werden. Hierzu zählen unter anderem folgende Aktivitäten:

Eine Lärmschutzwand

Im zweiten Halbjahr 2010 wurde eine Lärmschutzwand zwischen den beiden Fahrspuren errichtet, in Höhe Vogesenschule und Hardtschule.

Weblinks