Rüppurr

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Einfahrt nach Rüppurr
Stadtteilplan Rüppurr
Rüppurr bestand in der Mitte des 18. Jahrhunderts nur aus einigen „Hofreithen“ entlang der Langen Straße
Rüppurr aus der Luft
Blick Richtung Osten auf Rüppurr und die Lange Straße von den Feldern im Westen im Oktober 2004
Blick Richtung Osten auf Rüppurr und die Lange Straße von den Feldern im Westen im Februar 2005

Rüppurr ist ein im Süden von Karlsruhe gelegener Stadtteil von Karlsruhe mit etwa 10.000 Einwohnern.

Gliederung

Rüppurr besteht aus folgenden Gebieten:

Alt-Rüppurr

Alt-Rüppurr ist der älteste Teil von Rüppurr und hat bis heute seinen dörflichen Charakter beibehalten. Die Lange Straße lässt noch deutlich das Bild des alten Dorfes erkennen, in welchem noch bis Ende der 1960er Jahre Landwirtschaft angesiedelt war. Heute befinden sich noch 3 landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetriebe im Dorf (Alt-Rüppurr). Entlang der Alb kann man wunderbar spazieren gehen.

Gartenstadt

Diese 1907 gegründete Baugenossenschaft war die erste ihrer Art in Deutschland. Auch heute noch kann hier preisgünstig Wohnraum gemietet werden, der nicht aus großen Mietskasernen besteht, sondern aus Reihenhäuschen mit Gärten.

Siehe auch Gartenstadt, Gartenstadt Karlsruhe eG.

Neues Viertel

Inzwischen ist das Anfang des 20. Jahrhunderts gegründete und so benannte Viertel auch schon in die Jahre gekommen: wie zum Beispiel in der Tulpenstraße oder Graf-Eberstein-Straße wird dieses Gebiet von schmucken Einfamilienhäusern der Vorkriegszeit geprägt.

Alte Gagfah

Dieses Wohngebiet schließt sich südlich an Alt-Rüppurr an: ein mitte der 1950er Jahren neu gebautes Wohngebiet mit Reihenhäusern (beispielsweise Moosalbstraße). Bauherr war die Gemeinnützige AG für Angestellten Heimstätten (GAGFAH).

Baumgarten-Siedlung

Die Baumgarten-Siedlung wird auch "neue Gagfah" genannt. Dieses moderne Wohnviertel mit flachdach-gedeckten Reihenhäusern und den drei charakteristischen Hochhäusern (z.B. Heinrich-Heine-Ring) entstand zwischen 1963 und 1967, Bauherr war ebenfalls die Gemeinnützige AG für Angestellten Heimstätten (GAGFAH). Konzipiert wurde die Siedlung von der Werkgemeinschaft Freie Architekten Karlsruhe. Der Siedlungskern wurde aufgrund seines besonderen Charakters inzwischen zum Kulturdenkmal erklärt.

Märchenviertel

Das Märchenviertel gilt als eines der exklusivsten Villen-Viertel in Karlsruhe. Die Straßen rund um den Märchenring sind entweder nach Märchenfiguren benannt, Däumlingweg, Schneewittchenweg, Prinzenweg, Rotkäppchenweg, Zwergenweg, Hänselweg, Gretelweg, Aschenbrödelweg, Elfenweg und Wichtelmännerweg, oder nach Dichtern, die Märchen gesammelt oder geschrieben haben, Gebrüder-Grimm-Straße, Andersenstraße, Hauffstraße, Ludwig-Tieck-Straße.

Seewiesenäcker

Seewiesenäcker ist das neueste Baugebiet, es entstand erst in den 1990er Jahren zwischen Gartenstadt und Wohnstift.

Geschichte

Lange Zeit ging man von einer ersturkundlichen Erwähnung im Jahr 1109 aus. Als sich jedoch 1996 eine Geschichtswerkstatt gründete mit dem Ziel, 2009 eine Chronik zu veröffentlichen, stießen dessen Mitglieder in Archiven auf eine Erwähnung von 1103. Zu finden ist diese Erwähnung im Hirsauer Codex, wo es als "Rietburg" also "Haus im Sumpf" oder auch "Haus im Moor" bezeichnet ist.

Lange Zeit war der Ort unterteilt in "Großrüppurr" (oder "oberes Dorf") und "Kleinrüppurr" (oder "unteres Dorf"), welche unterschiedlichen Herrschern zugeordnet waren. Während das obere Dorf nach Ettlingen hin orientiert war (weswegen es in der dortigen Martinskirche eine "Rüppurrer Kapelle" gab), war das Untere Dorf dem Kloster Gottesaue zugeordnet. Dort hatten auch die Herren von Rüppurr ihre Grablege, ein altes Adelsgeschlecht, welches im ehemaligen Schloss Rüppurr seinen Sitz hatte.

Es starb im 16. Jahrhundert aus. Die beiden letzten Angehörigen wurden in der Nikolauskirche bestattet. Ihre beiden Grabplatten sind bis heute erhalten geblieben. Mit dem Tod von Reinhard von Rüppurr (1458 - 1533), der zwischenzeitlich auch Bischof von Worms war, endete die katholische Zeit im Unteren Dorf. Im Oberen Dorf kam die Reformation erst später an.

1834 wurde die Karlsruher Chemische Fabrik nach Rüppurr verlegt, die dort bis 1910 bestand.Dieser Vorgang war Ausdruck einer zunehmenden Orientierung Rüppurrs nach Karlsruhe hin, die mit der Eröffung der Albtalbahn noch beschleunigt wurde

Am 9. August 1854 wurde die letzte öffentliche Hinrichtung in Baden an einem Mörder in Rüppurr vollzogen.

Rüppurr wurde 1907 eingemeindet, wogegen sich die Rüppurrer lange gewehrt haben.

Vereine

Der Post Südstadt Karlsruhe in der Ettlinger Straße 9 ist einer der großen Vereine Karlsruhes.

Der Bürgerverein heißt Bürgergemeinschaft Rüppurr e.V.

Religion

Römisch-Katholische Pfarrei Christkönig
mit Christkönigskirche
Evangelische Kirchengemeinde Karlsruhe-Rüppurr
mit Auferstehungskirche
Evangelische Diakonissenanstalt Karlsruhe-Rüppurr
Kapelle im Diakonissenkrankenhaus

Gebäude

Kinder & Jugend

Café Chance: Das Cafe Chance ist ein offener Jugendtreff für Jugendliche ab 16 Jahren in den Räumlichkeiten des evangelischen Gemeindehauses in der Diakonissenstraße 26. Geöffnet ist jeweils Donnerstag ab 20:00 Uhr.

Groopy in der Breisgaustraße 4: Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Jugendtreff, der montags ab 20:00 Uhr geöffnet hat, darüber hinaus aber weitere Aktivitäten veranstaltet (z.B. Groopy Young/Oops Up).

Sonstiges

Rahmbeidel
Neckname der Bewohner (hochdeutsch: Rahmbeutel)
Rieberg
so nennen die Alt-Rüppurrer noch heute ihren Stadtteil und distanzieren sich deutlich davon als Karlsruher bezeichnet zu werden.

Literatur

Weblinks

Karlsruher Stadtteile