Horst F. Pampel
Horst F. Pampel (* 11. Juli 1934 in Karlsruhe; † 28. Juli 2010 in Mühlacker) war ein Karlsruher Privathistoriker, Autor und Heimatforscher.
Pampel war Herausgeber und Verfasser mehrerer Veröffentlichungen zur Karlsruher Stadtgeschichte sowie über viele Jahre ehrenamtlich in mehreren Karlsruher Vereinen engagiert, von denen einige von ihm (mit)gegründet wurden.
Leben und Wirken
Horst F. Pampel wurde 1934 in der Innenstadt geboren[1], jenem Stadtteil für den zu wirken ihm zur Berufung und Lebensaufgabe wurde. Pampel absolvierte eine Ausbildung als Maurer und als Schaufenstergestalter. Er war in seiner Heimatstadt Karlsruhe am Badischen Staatstheater als Requisitenmeister tätig.
Über fünfzehn Jahre gehörte Horst F. Pampel dem Vorstand des Bürgervereins Stadtmitte an, war fast ein Jahrzent lang auch dessen Vorsitzender (1996 bis 2005) und ist seit 2005 der Ehrenvorsitzende des Vereins.
Horst F. Pampel war auch Ansprechpartner des 1993 gegründeten Vereins Interessengemeinschaft zur Pflege Karlsruher Stadtgeschichte e.V.
Er war Leiter des Sicherheitsbeirats und Vorstandsmitglied des Fördervereins Sicheres Karlsruhe e.V., einem Verein „zur Förderung kriminalpräventiver Maßnahmen und Projekte im Stadtkreis Karlsruhe“ (so die Selbstbeschreibung auf der offiziellen Webpräsenz)[2].
Zudem war er Mitglied des Landesvereins Badische Heimat, der Landesvereinigung Baden in Europa und langjähriges Vorstandsmitglied des Fördervereins des Sandkorntheaters[3] sowie Gründungsmitglied des Karlsruher Vereins Literatenrunde e.V.[4]
1985 gründete Horst F. Pampel die Bürgergemeinschaft Viktoriastraße e.V., die am 8. November 1985 ins Vereinsregister eingetragen wurde (Nr. 1627).[5] Für diesen Verein richtete er das „Viktoriazimmer” im damaligen Restaurant Viktoriagarten ein.[6]
2001 wurde Pampel mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, die ihm durch Oberbürgermeister Heinz Fenrich überreicht wurde.[1]
Die im selben Jahr erschienene Festschrift „anlässlich des 100jährigen Bestehens der Bürgervereine Altstadt und Mittelstadt“ widmete Pampel all jenen, „die Tradition ehren, Stadtgeschichte schätzen, ehrenamtlich arbeiten und sich durch Mitgliedschaft, Treue und Unterstützung des Bürgervereins Stadtmitte e.V. verdient gemacht haben.“ (Seite 3)
Am 15. März 1997 rief Pampel zusammen mit dem Vorsitzenden des Bürgervereins Altstadt in einem Schreiben an alle Karlsruher Bürgervereine zur Rettung des Seilerhäuschens auf und bat um Spenden.[7]
Am 30. Juli 1998, dem 100. Todestag Fürst Bismarcks (1815–1898), gedachte Horst F. Pampel zusammen mit anderen des Karlsruher Ehrenbürgers am Bismarck-Denkmal.
Im Juni 2009 entdeckte Horst F. Pampel im Technischen Bauhof des Gartenbauamts Karlsruhe die linke Hylas-Figur des Malsch-Brunnens.
Horst F. Pampel war seit 2008 verwitwet und hat zwei Kinder aus erster Ehe: eine Tochter und einen Sohn, Thomas Pampel. Horst Pampel lebte in seiner Geburtsstadt Karlsruhe und dort in „seinem“ Stadtteil der Stadtmitte.
Nach einem längeren Krankenhaus-Aufenthalt starb Horst F. Pampel Ende Juli 2010 in der Reha in Mühlacker im Alter von 76 Jahren. Am Freitag, 6. August 2010, wurde er auf dem Karlsruher Hauptfriedhof bestattet.
An der vom evangelischen Pfarrer Dr. Vögele in der voll besetzten Großen Kapelle gehaltenen christlichen Trauerfeier, die er unter das Bibelwort „Suchet der Stadt Bestes“ (Jeremiah 29,7) stellte, nahmen neben Pampels Kindern unter anderem auch Rolf Apell, Karl Leis, Dr. Pretsch, Peter Worch (war vielfach Referent bei der IG zur Pflege Karlsruher Stadtgeschichte) und zahlreiche weitere Mitglieder „seiner“ Vereine sowie einige Kollegen des Sandkorn-Theaters teil.
Am Sonntag, 8. August 2010, wird in der Christuskirche, deren Gemeinde Horst Pampel angehört hatte, im regulären Sonntagsgottesdienst noch einmal seiner gedacht werden.
Politisches Engagement
Horst F. Pampel war ein bekennender Gegner der sogenannten Kombilösung:
- „Die Kombilösung bringt für unseren Stadtteil nicht die gewünschte Süderweiterung. Die Hirsch- und die Leopoldstraße werden weiterhin durch die Barriere Kriegsstraße blockiert bleiben. Auf die längst überfällige Entlastung der Kreuzung Kriegs-, Reinhold-Frank- und Brauerstraße werden wir noch lange warten müssen. Wegen des Wegfalls der oberirdischen Straßenbahnen in der Kaiserstraße ab Europaplatz muß man zu Fuß Richtung Marktplatz gehen oder in den Tunnel absteigen.
Deshalb sage ich NEIN zur Kombilösung.“[8]
Zusammen mit dem Bauhistoriker Prof. Dr. Manfred Klinkott[9] engagierte sich Horst F. Pampel erfolglos gegen den geplanten Erweiterungsbau des Bundesverfassungsgerichts.[10]
Seit Ende der 1980er Jahre war Horst F. Pampel Mitglied der Freien Wähler Baden-Württemberg. 1998 wurde er zum Vorsitzenden der Freien Wähler Karlsruhe gewählt und trat 1999 bei der Kommunalwahl als deren Spitzenkandidat an.
Bei der Gemeinderatswahl 2009 kandidierte Horst F. Pampel auf der Liste der Wählergruppe Bürger für Karlsruhe (BüKA) für den Karlsruher Gemeinderat und erhielt 3.738 Stimmen.[11]
Publikationen
- "Mikrokosmos einer Stadt. Die Chronik der Viktoriastraße", Karlsruhe 1986
- "Karlsruhe – Zwischen den Zeilen der Chronik", Karlsruhe o.J. (1988)
- "Karlsruhe – 275 Jahre Perspektiven, Perioden und Persönlichkeiten", Karlsruhe o.J. (1990)
- "100 Jahre Bürgerverein Stadtmitte" Festschrift zum 100jährigen Jubiläum. Karlsruhe 2001
sowie zahlreiche Beiträge in der Zeitschrift "Die Stadtmitte"[12], beispielsweise:
- „Prinzessin Luise von Baden, spätere Elisabeth Alexiewna – Kaiserin von Russland”, in: „Die Stadtmitte“, Nr. 6/2004 vom Dezember 2004
Ehrungen
- Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2001)
- Ehrenvorsitz des Bürgervereins Stadtmitte (2005)
- Ehrenmitgliedschaft des von ihm mitgegründeten Vereins Literatenrunde e.V., Karlsruhe
Letzte Anschrift
- Horst F. Pampel
- Viktoriastraße 18
- 76133 Karlsruhe
Nachrufe
- Trauer um Horst Pampel, BNN Nr. 174 vom Samstag 31. Juli 2010, Seite 27
- Bürgermeister Wolfram Jäger: Horst F. Pampel war eine „geschätzte Persönlichkeit“, Montag, 2. August 2010 (online nachzulesen im BvRK-Archiv)
- Trauer um Horst F. Pampel, am Dienstag 3. August 2010 auf der Webpräsenz der Freien Wähler Karlsruhe[13]
Todesanzeigen der Familie, des Bürgervereins Stadtmitte [1] sowie des Sandkorn-Theaters und seines Fördervereins erschienen am Montag, 2. August 2010 in der Tageszeitung Badische Neueste Nachrichten (BNN). Zwei weitere Anzeigen – von Freunden und den Freien Wählern [2] – erschienen am Dienstag, 3. August 2010, ebenfalls in den BNN.
Weblinks
- Veröffentlichungen von Horst F. Pampel in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Literatur von und über Horst F. Pampel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Im Herzen von Karlsruhe, ka-news vom 9. Oktober 2002
- Foto auf der Webpräsenz des Bürgervereins Stadtmitte
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Horst F. Pampel“
Literatur von und über Horst F. Pampel im Katalog der Badischen Landesbibliothek (BLB) zu Karlsruhe
Vorgänger Hans-Georg Florschütz (†1995) |
Vorsitzender des Bürgervereins Stadtmitte e.V. 1996 – 2005 |
Nachfolger Dipl.-Ing. Rolf Apell |
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 "Die Stadtmitte", Heft 2/2005
- ↑ Offizielle Webpräsenz „Förderverein Sicheres Karlsruhe“
- ↑ „Die Stadtmitte“, Heft 3/2005, Seite 14
- ↑ vgl. Seite „Wir über uns“ auf deren offizieller Webpräsenz www.literatenrunde.de
- ↑ Horst F. Pampel: „100 Jahre Bürgerverein Stadtmitte“, Seite 50 Spalte 2
- ↑ Die offizielle Webpräsenz der Stadt Karlsruhe zum Thema „Marie Viktoria von Baden: Königin von Schweden“
- ↑ Gerhard Kabierske, Georg Matzka und Holger Reimers: Ein Karlsruher Modellhaus von 1723. Das Seilerhäuschen (Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe Band 2), Karlsruhe (Info Verlag) 2001 ISBN: 978-3-88190-266-3, Seite 105
- ↑ zitiert nach www.Stoppt-den-Stadtbahntunnel.de/nein.htm
- ↑ zur Person siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Manfred Klinkott“
- ↑ "Die Stadtmitte", Nr. 146 (Dezember 2002), Seite 8.
- ↑ Die offizielle Webpräsenz der Stadt Karlsruhe zum Thema „Ergebnisse der Kommunalwahl 2009 in Karlsruhe“, Abschnitt Liste/Wahlvorschlag 7, "FWK-BüKa" Ergebnisse der Bewerber/-innen
- ↑ Im Internet verfügbar sind z.B. seine Beiträge in den Heften 5/2004, 6/2004, 2/2005, 4/2005, 3/2006, 4/2006, 2/2007 (jeweils als pdf)
- ↑ www.buerger-fuer-karlsruhe.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=948&Itemid=39 (abgerufen am 3. August 2010)