Reichenbach

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Disambig-50px.png Dieser Artikel beschreibt den Ort Reichenbach im Landkreis Karlsruhe, für andere siehe Reichenbach (Begriffsklärung).

Das Wappen von Reichenbach
Lage von Reichenbach in Waldbronn

Reichenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Waldbronn im Landkreis Karlsruhe. Reichenbach liegt im Albgau.

Man erreicht Reichenbach mit der Albgaubahn  S11   S12 .

In Reichenbach ist das Thermalbad Albtherme.

Reichenbach hat 5512 Einwohner (Stand 31. Juli 2019).

Geschichte

Siedungsspuren können für Reichenbach aus der Römerzeit nachgewiesen werden. Zum einen führte eine römische Heerstraße durch heutige Reichenbacher Gemarkung. Außerdem gibt es Mauerreste einer römischen Villa in einem Waldstück zwischen Reichenbach und Etzenrot.

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1292 als „villa Richenbach“.

Herrschaft über Reichenbach hatte Kunz von Smalenstein, auf dessen Familie auch das Reichenbacher Wappen zurückgeht. Er verpfändet den Ort im Jahr 1366 an Ritter Otto von Selbach, vier Jahre später verkauft er Reichenbach an Rudolf I. von Baden. 1527 war der Ort zu zwei Dritteln in württembergischen und zu einem Drittel in Deutschordensbesitz. Gemeinsam mit Etzenrot und Busenbach bildete Reichenbach ab dem Jahr 1533 bis 1793 einen Stab, welcher der Kellerei Ettlingen unterstand. Sitz des Stabes war Reichenbach. Hierbei ging es vor allem um die zuständige Gerichtsbarkeit.

Der Dreißigjährige Krieg blieb auch in Reichenbach nicht ohne Folgen. Am Ende der Auseinandersetzungen waren von 45 Hofbesitztümern nur noch 8 übrig geblieben. Ähnliche Folgen hatte der Spanische Erbfolgekrieg.

Unterdessen kam es wegen Unstimmigkeiten bezüglich Rodungsrechte und Nutzung gemeinsamer Wege und Sauweiden zu Streitigkeiten mit Etzenrot. Eine Folge daraus waren Verschiebungen der Gemarkungsgrenzen zwischen den Orten. Zunehmende Bedeutung gewann Reichenbach als Grenzort zu Württemberg. Im Gasthaus „Engel wurde eine Zollstation in Betrieb genommen, die als Poststation umgewandelt bis 1899 in Betrieb blieb.

Der Baue einer Spinnerei bedeutete ab 1839 einen erheblichen Aufschwung in der Region, besonders für Reichenbach, dies obwohl die Wasserversorgung dauerhaft problematisch blieb. Mit dem Bau ein er Wasserleitung 1892 konnte dieses Problem gelöst werden.

So war die Zeit um die Jahrhundertwende eine Zeit tiefgreifenden Wandels. Zunächst wurden die Kinder, die bislang nach Busenbach zur Schule mussten, nun in Reichenbach beschult und bekamen 1885 ein neues Schulhaus (heute befindest sich dort die Musikschule). 1899 wurde die Eisenbahnlinie Busenbach-Ittersbach eröffnet, die auch in Reichenbach einen Haltepunkt hatte. 1912 erfolgte die Elektrifizierung durch den Anschluss an eine private Langensteinbacher Infrastruktur. 1920 schließlich wurde das neue Rathaus fertiggestellt. Einen erneuten Umbruch erlebte der Ort nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Zum einen waren 51 Tote und 56 Vermisste Soldaten aus Reichenbach zu beklagen. Zum anderen kamen viele Heimatvertriebene ins Dorf, am Ende stellten diese etwa 17 % der Gesamtbevölkerung.

Bürgermeister waren in dieser Zeit Rudolf Schönherr und nach dessen Tod im Jahr 1960 Alfred Ohl. Bau einer Kanalisierung, einer neuen Schule, eines Klärwerks, einer Aussegnungshalle und die Umgestaltung des Ortskerns fielen in diese Jahre. Viele Jahre wurde auch darum gekämpft, dass Reichenbach als Luftkurort anerkannt wird. Ende der 1960er erfolgte sie schließlich. Im Sommer 1968 waren Schwimmbad und Kurhaus eröffnet worden, was wesentlich dazu beitrug.

Im Zuge der Gemeindereform erfolgte am 1. Juli 1971 der Zusammenschluss mit Etzenrot, ein halbes Jahr später schloss sich auch Busenbach an. Zum 1. Januar 1975 gab man sich den Namen „Waldbronn“.

In Reichenbach setzte sich die Erweiterungs-und Modernisierungsphase auch nach dem Zusammenschluss fort. So wurde noch 1975 die Kurklinik eröffnet, gefolgt vom Thermalbad drei Jahre später. 1980 wurde ein neues Sportzentrum eingeweiht. Anfang bis Mitte der 1980er Jahre entstand das Industriegebiet „Ermlisgrund“.

Noch in den 1970er Jahren setzte aber auch ein Trend ein, den Ortskern zwar zu sanieren, die historische Bausubstanz jedoch bestehen zu lassen. Da waren einige Gebäude, wie das „Zehnthaus“ (Abriss Mitte der 1960er) oder das alte Rathaus (es stand auf der Kreuzung Stuttgarter/Neue Straße) bereits verschwunden.

Unterkunft

Vereine

Öffentlicher Personennahverkehr

Stadtbahn

Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Reichenbach Bahnhof   

 S11   S12 

Buslinien von und nach Reichenbach

Bilder