Schöllbronn
Schöllbronn ist ein (Höhen-)Stadtteil von Ettlingen, auf der Schwarzwaldhöhe zwischen Rheinebene und Albtal, südlich von Spessart.
Ortsverwaltung
- Stadt Ettlingen
- Ortsverwaltung Schöllbronn
- Zehntstraße 1
- 76275 Ettlingen
- Telefon: (0 72 43) 24 16
- Telefax: (0 72 43) 2 82 35
- E-Mail: ov-schoellbronn(at)ettlingen.de
- Öffnungszeiten
Seit 2019 gelten neue Öffnungszeiten:
- Montag: 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr
- Dienstag: 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr
- Mittwoch: 07.00 Uhr bis 12.00 Uhr
- Donnerstag: 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr und von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr
- Freitag: 07:00 Uhr bis 12:00 Uhr
- Sprechzeiten Ortsvorsteher
- Nach telefonischer Vereinbarung.
Besonderheiten
Der Spitzname der Schöllbronner Bürger lautet „Mockel” oder „Moggel”. Der Name kommt aus dem Schwäbischen und bedeutet eigentlich „Kuhkopf”. Die Schöllbronner Fasnachtsgruppe hat dies auch als Symbol gewählt - einen Kuhkopf.
Geografie
Schöllbronn liegt zwischen 210 m über NN bis 400 m über NN. Die geografische Lage vom Rathausplatz (vor der Kirche) aus beträgt 330,2 m über NN, nördlicher Breitengrad 48°, 54' und östlicher Längengrad 8°, 25'.
Einwohner und Gemarkungsfläche
Im Mai 2005 wurde erstmals die 3000-Einwohner-Marke erreicht. Schöllbronn hat 2.969 Einwohner, davon 115 Ausländer auf einer Fläche von 681 ha. Davon sind 379 ha Wald (56% der Schöllbronner Gemarkung). Somit hat Schöllbronn die meiste Waldfläche der Ettlinger Stadtteile.
Die Einwohnerzahl in Schöllbronn hat sich im Laufe der letzten 200 Jahre stets erhöht, wobei in den letzten 30 Jahren die üblichen Schwankungen - bedingt durch Wegzug oder Ableben - die Einwohnerzahl kurzfristig wieder sinken ließen.
- 1800 : 425
- 1945 : 1090
- 1960 : 1580
- 1980 : 2710
- 2005 : 3000 (am 30. April 2005 wurde erstmals die 3000-Einwohner-Marke erreicht)
- 2006 : 2982 (Stand 31. Januar 2006)
Politik
Wie in allen Ortsteilen der Stadt Ettlingen gibt es auch in Schöllbronn einen Ortschaftsrat. Dieser wird im Zuge der Kommunalwahlen alle fünf Jahre neu gewählt. Seit dem Zusammenschluss mit der Stadt Ettlingen im Jahr 1974 ging bislang bei jeder Kommunalwahl die CDU als stärkste Kraft hervor und stellte den Ortsvorsteher.
Seit September 2004 ist Steffen Neumeister (CDU) Ortsvorsteher von Schöllbronn. Er wurde 2009, 2014 und 2019 vom Ortschaftsrat einstimmig im Amt bestätigt.
Nach Abschaffung der unechten Teilortswahl war ungewiss, ob wieder Schöllbronner in den Ettlinger Gemeinderat gewählt werden würden. Bei der Kommunalwahl am 07. Juni 2009 wurden jedoch Ortsvorsteher Neumeister und Ortschaftsratsmitglied Engelbert Heck (SPD), zugleich stellvertretender Ortsvorsteher, mit hervorragenden Ergebnissen wieder in den Rat gewählt. Erst bei der Kommunalwahl 2019 wurde erstmals kein Schöllbronner direkt in den Gemeinderat gewählt.
Bisherige Ortsvorsteher der Ortschaft Schöllbronn seit 1974
- 1974 bis 1984: Franz Wipfler (CDU), letzter Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde (1960 bis 1974)
- 1984 bis 1989: Irma Protze (CDU)
- 1989 bis 2004: Klaus Nagel (CDU)
- 2004 bis 2020: Steffen Neumeister (CDU)
- seit 2020: Gabriele Wurster (CDU)
Geschichte
Schöllbronn wird erstmals im Jahre 1254 als "Villa Scheltebrunnen" urkundlich erwähnt und gehört dadurch zu den ältesten Ansiedlungen der linken Albhochfläche.
Im Jahre 1435 wurde das Dorfrecht verliehen. Mit Schluttenbach teilte sich der Ort eine Wasserquelle, deren Waser in je einen Trog für Scöllbronn und Schluttenbach floss, wobei der letztgenannte Ort Vorrecht besaß.
Schöllbronn wird erst 1457 vollständig badisch, nachdem der alte Lehnsherr, Wilheilm von Remchingen, seinen Besitz für 2.700 Gulden an die Markgrafschaft Baden verkaufte. Zuvor hatten bereits Klöster Gottesaue, Herrenalb und Frauenalb ihre Besitzümer an Baden verkauft.
Nach Teilung der Markgrafschaft 1535 mussten die Schöllbronner innerhalb von 100 Jahren acht Mal die Konfession wechseln.
Auch der Dreißigjährige Krieg machte vor Schöllbronn nicht Halt und während des Polnischen Erbfolgekrieges spielten sich an der Ettlinger Linie vereinzelt Kämpfe ab.
1880 wurde an Stelle einer bereits für das Jahr 1438 nachgewiesenen Kirche ein neues Gotteshaus im neugotischen Stil erbaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schöllbronn von den Franzosen besetzt.
Schöllbronn ist seit 1974 Stadtteil der Großen Kreisstadt Ettlingen, nachdem - während der Gebietsreform in Baden-Württemberg - ein Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden Spessart, Schluttenbach (beide jetzt ebenfalls Stadtteile von Ettlingen) und Völkersbach (jetzt zur Gemeinde Malsch (Landkreis Karlsruhe) gehörend) zur Gemeinde „Schönreuth“ gescheitert war. Die Schöllbronner legen großen Wert darauf, dass es sich hierbei um keine Eingemeindung, sondern um einen freiwilligen Zusammenschluss handelt (anders als bei der Ortschaft Spessart).
Im Jahr 2005 erreichte Schöllbronn erstmals die 3000-Einwohner-Marke.
Geschichte des Wappens
Das Wappen mit dem Kirchenpatron Schöllbronns, dem heiligen Bonifatius, ist der Gemeinde im Jahre 1902 vom Generallandesarchiv vorgeschlagen und vom Gemeinderat gebilligt worden. Der "Apostel der Deutschen" wurde in diesem Vorschlag auf grünem Boden stehend, mit blauem Gewand, roten Schuhen, rotgefütterter und golden bordierter silberner Mitra dargestellt. Mit der Rechten gießt er Taufwasser aus einem Gefäß, in der Linken hält er ein rotes Buch, die Bibel, und ein Schwert als Zeichen seines im Jahre 754 bei Dokkum in Friesland erlittenen Märtyrertodes.
Weil die komplizierte Wappenfigur nach dem zweiten Weltkrieg im Siegel verunstaltet gezeichnet war, bemühte man sich um eine Bereinigung des Wappenbildes, bei der auch die Tingierung der Kleidung des Heiligen entsprechend seinem Bild in der Pfarrkirche gewählt wurde. Wegen dieser Veränderung am bisher gültigen Wappen war eine amtliche Neuverleihung notwendig, bei der auch die Flaggenfarben erstmals festgelegt wurden.
Ortszeichen
Das Ortszeichen Schöllbronns ist ein Herz. Es findet sich auch heute noch eingehauen in Grenzsteinen und schmückte neben den Initialen S.B. oder SCHB. die Siegel der Gemeinde im letzten Jahrhundert. Frühere Siegel sind nicht bekannt und waren wohl auch nicht vorhanden. Das Ortszeichen wurde bei der Wappengestaltung 1902 nicht berücksichtigt, kam aber zwischen 1937 und 1945 wieder zur Geltung, als man gemäß den Anordnungen des Reichsinnenministeriums bestrebt war, kirchliche Symbole aus den Gemeindewappen zu entfernen, und das Gemeindewappen im Siegel wieder durch das Herz und die Initialen S.B. ersetzte.
Schulen
In Schöllbronn gibt es eine Grundschule:
- Johann-Peter-Hebel-Schule
- Burbacher Straße 7
- 76275 Ettlingen
Weitere Informationen gibt es auf der Internetpräsenz der Schule
Religion
Schöllbronn ist bekannt für seine katholische Kirche St. Bonifatius. Unter der Schöllbronner Bevölkerung wird die Kirche auch gern als „Dom vom Albtal“ bezeichnet, da sie für eine gewöhnliche Dorfkirche recht groß ist. Die Kirche wurde 1880 in neugotischem Stil erbaut, siehe auch Pfarramt St. Bonifatius
Persönlichkeiten und Ehrenbürger
Die polnische-deutsche Schauspielerin Natalia Avelon (*1980) wuchs in Schöllbronn auf.
39 Jahre war die katholische Nonne Schwester Baptista in Schöllbronn als Erzieherin tätig. Ihr zu Ehren wurde die Schwester-Baptista-Straße nach ihr benannt.
In Schöllbronn wurden zwei Personen zu Ehrenbürgern ernannt:
Nach Pfarrer Fettig, der von 1929 bis 1954 in Schöllbronn wirkte, wurde die Pfarrer-Fettig-Straße benannt.
Beide Ehrenbürger haben auf dem Schöllbronner Friedhof ein Ehrengrab.
Freizeit und Tourismus
Erholungsort
Der Ort wurde im Jahre 1970 als Erholungsort ausgewiesen, eine offizielle Ernennung zum Luftkurort wurde jedoch nie weiter angestrebt. Heute spielt der Fremdenverkehr jedoch keine Rolle mehr. Im Naherholungsbereich ist ein Wandergebiet mit gut ausgebauten Wanderwegen, Schutzhütten und einem Grillplatz.
Naturlehrpfad
Seit 1996 gibt es den Naturlehrpfad "Rundweg", der von den Schöllbronner Vereinen "Naturerhaltung und Heimatpflege", "Obst- und Gartenbauverein" und dem "Naturheilverein" gestaltet wurde und erhalten und gepflegt wird.
Waldschwimmbad
Schöllbronn ist für sein Waldschwimmbad bekannt.
Vereine
Das Vereinsleben spielt eine sehr große Rolle. Bekanntester Verein ist der Badminton-Club Schöllbronn, einer der größten seiner Art in Baden-Württemberg. Für Vereins- und Privatfeiern gibt es eine Festhalle.
Fastnachtveranstaltungen
Schöllbronn ist bekannt für seinen Fasnachtsumzug, der jedes Jahr am Samstag nach dem schmutzigen Donnerstag stattfindet. Dieser Umzug lockt mitunter bis zu 30.000 Zuschauer aus der ganzen Region an.
Bilder
Waldschwimmbad aus der Luft
Namensähnlichkeit
Es gibt auch eine Ortschaft Schellbronn, heute ein Teilort von Neuhausen im Enzkreis.
Weblinks
- Die offizielle Webpräsenz der Stadt Ettlingen zum Thema „Stadtteil Schöllbronn”
Stadtteile Ettlingens
Bruchhausen, Ettlingen, Ettlingenweier, Spessart, Schluttenbach, Schöllbronn und Oberweier sind die Stadtteile der Großen Kreisstadt Ettlingen.
Siehe auch das Portal Stadtwiki Ettlingen