Ettlingenweier
Ettlingenweier ist ein Stadtteil von Ettlingen. Es liegt neben Bruchhausen am Fuß des Berges, an der L 607 Richtung Malsch.
Geschichte
Ettlingenweier wird um 1100 als Owenswiler erstmals im Hirsauer Codex unter den Schenkungen und Erwerbungen dieses Klosters erwähnt. Außer Hirsau erhielten und erwarben im Mittelalter hier noch die Klöster Reichenbach (heute Klosterreichenbach), Frauenalb und Lichtenthal Besitz. Der Ort kam über die Grafen von Eberstein im frühen 13. Jahrhundert an die Markgrafen von Baden. Diese bildeten zur Straffung der Verwaltung aus den driu Unswilre (das sind Ettlingenweier, Bruchhausen und Oberweier) den seit 1307 bezeugten Stab Weier. Als Gerichts- und Markgenossenschaftsbezirk, zu dem 1528 auch Schluttenbach geschlagen wurde, wurde er von Schultheiß und Gericht in Ettlingenweier geführt und bestand rund 500 Jahre. 1809 erfolgte die polizeiliche, Ende 1819 die wirtschaftliche Trennung der Stabsgemeinden.
Von Schultheiß und Gericht des Stabs Weier ist kein eigenes Siegel überliefert, die Urkunden wurden vom Amtmann zu Ettlingen besiegelt. Erst 1818 wurde für das mittlerweile selbständige Gericht Ettlingenweier ein Prägesiegel angeschafft. Es zeigt einen schräglinks geteilten Schild, in dessen oberem Feld einen Schrägbalken, im unteren Feld ein birnenförmiges Zeichen. Dieses Zeichen, das in Berichten an das Bezirksamt Ettlingen 1853 als verdrücktes Kettenglied bezeichnet wird, ist die Marke des Stabes Weier und wurde nach der Aufteilung des Stabs noch einige Zeit auch von den anderen ehemaligen Stabsgemeinden weitergeführt. Im übrigen ist das Wappen dieses ältesten Siegels von Ettlingenweier dem Mittelschild des badischen Staatswappens nachgebildet, das Großherzog Karl Friedrich 1807 eingeführt hatte. Der angebliche Zähringer Löwe im unteren Feld des Staatswappens ist im Gemeindesiegel durch das Ortszeichen ersetzt. Spätere Siegel enthalten die Dorfmarke und die Initialen E.W. ohne Wappenschild. Die älteste Abbildung der Dorfmarke findet sich auf der 1699 gegossenen ehemaligen Bürgerglocke der Pfarrkirche, die heute im Albgaumuseum Ettlingen aufbewahrt wird. 1902 schlug das Generallandesarchiv das vom Gemeinderat im gleichen Jahr angenommene, bis zur Vereinigung mit Ettlingen gültige Wappen vor. Der Krummstab soll auf den alten Besitz mehrerer Klöster im Ort, die ebersteinischen Rosen sollen auf die ehemaligen Ortsherren hinweisen.
Das Gebiet um Ettlingenweier war bereits im ersten Jahrhundert nach Christus von Römern besiedelt, mehrere historische Funde, die man heute in Ettlingen im Museum anschauen kann, weisen darauf hin. Heute erinnern nur noch wenige Hinweise in Ettlingenweier daran: der Name der Ettlingenweierer Hauptstraße, die Römerstraße, und römische Säulen, die sich in Privatbesitz befinden, da die Gemeinde Ettlingen diese Fundstücke in der Vergangenheit für ihr Museum nicht annehmen wollten.
Verkehr
Von Ettlingen erreicht man Ettlingenweier mit den Stadtbahnlinien S31 und S32 sowie den Buslinien 102 , 104 und wenn man einen kurzen Fußmarsch nicht scheut auch mit der Linie 110 .
Politik
Ortsvorsteherin ist Beatrix März.
Ettlingenweier hat 2864 Einwohner, davon 148 Ausländer auf einer Fläche von 502 ha.
Ortsverwaltung
- Ortsverwaltung Ettlingenweier
- Ettlinger Straße 24
- 76275 Ettlingen
- Telefon: (0 72 43) 92 25
- Telefax: (0 72 43) 9 40 93
- Öffnungszeiten
- Montag bis Freitag: 07:00 bis 12:00 Uhr
- Dienstag und Mittwoch: 13:00 bis 16:00 Uhr
- Donnerstag: 14:00 bis 18:00 Uhr
- Sprechzeiten Ortsvorsteherin
- Donnerstag: 18:00 bis 19:00 Uhr
Luftbilder
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Ettlingenweier“
- Sonderseite „900 Jahre Ettlingenweier”
Stadtteile Ettlingens
Bruchhausen, Ettlingen, Ettlingenweier, Spessart, Schluttenbach, Schöllbronn und Oberweier sind die Stadtteile der Großen Kreisstadt Ettlingen.
Siehe auch das Portal Stadtwiki Ettlingen