Schlossplatz
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Dieser Artikel ist der Straße und dem Platz Schlossplatz in der Karlsruher Innenstadt gewidmet, für weitere Schlossplätze siehe Schlossplatz (Begriffsklärung).
Bildergalerie
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Der Schlossplatz mit dem Großherzog-Karl-Friedrich-Denkmal und den Najaden-Brunnen liegt direkt im Zentrum von Karlsruhe vor dem Schlosshof des Karlsruher Schlosses.
Verlauf
Begrenzt wird er im Westen durch das Bundesverfassungsgericht und den Botanischen Garten, im Osten durch das KIT (Wirtschaftswissenschafts-Bauten, Rechenzentrum). In Richtung Süden öffnet sich der Schlossplatz der Innenstadt, mit allen südlichen Strahlen des berühmten Karlsruher Fächers. Dort befinden sich unter anderem das Finanzamt und das Restaurant Mauritius. Im Badischen Landesmuseum gibt es vom Schloss und dem Schlossplatz ein anschauliches Modell aus der Gründerzeit Karlsruhes.
Die gleichnamige Straße, die parallel zum Zirkel verläuft, unterquert den Bereich von Kreuz-, Karl-Friedrich- und Lammstraße in einem Tunnel. In diesem Tunnel sind auch die Zufahrten zum Parkhaus Schlossplatz.
Auf dem Platz befinden sich mehrere Brunnen und Skulpturen; bekannt sind vor allem die Mythologischen Figuren des bayerischen Hofbildhauers Ignaz Lengelacher von 1760.
Veranstaltungen
Der Schlossplatz wird auch gerne für Veranstaltungen genutzt, wie z. B. den Karlsruher Stadtgeburtstag. Das Badische Landesmuseum Karlsruhe veranstaltet dort alle zwei Jahre ein Museumsfest. Auch Musikveranstaltungen wie das Schloss in Flammen werden hier abgehalten.
Im Herbst wird eine Bierbörse veranstaltet.
Weiteres
Im westlichen Teil des Schlossplatzes wird in der Nähe des Najaden-Brunnens Boule gespielt.
Hausnummern
Am Südrand sind auch die Adressen Schlossplatz, die Nordseite um das Schloss hat als Adressen Schlossbezirk.
- 1-3
- Regierungspräsidium Karlsruhe
- 4-6
- Regierungspräsidium Karlsruhe
- 10-12
- L-Bank
- 14
- Finanzamt Karlsruhe-Stadt
- 19
- International Department
- Restaurant Mauritius
- 21
- Neubau der L-Bank
- 23
- Amtsgericht Karlsruhe (Strafabteilung)
- ohne Nummer
- Parkhaus Schlossplatz
Lage
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°0'42.38" N 8°24'15.26" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Umbau 2010 bis 2011
Von Mitte August 2010 bis 18. September 2011 wurde der Schlossplatz mit angrenzendem Najadenwäldchen für rund 5 Millionen Euro umgebaut, so dass der Platz rechtzeitig vor dem 300-jährigen Stadtgeburtstag 2015 fertig wurde. Die Mittel hierfür kamen vom Land Baden-Württemberg, welches im Besitz von Schloss und Platz ist. Die Fontäne im Brunnen in der Mitte des Platzes wurde entfernt, um die Sicht auf das Schloss nicht zu stören. Gleiches galt für den querenden Weg, der den Bereich zwischen Schloss und Karl-Friedrich-Denkmal in vier gleichgroße Abschnitte einteilte. Die Rasenflächen wurden um 20 Zentimeter angehoben und durch „Spiegelfugen“ unterteilt, über die ein Wasserfilm plätschert. Es sind nun flache Treppen und Rampen vorhanden. Der neue Zustand hat sich dem von 1967 angenähert, als die Bundesgartenschau in Karlsruhe stattfand.
Das Großherzog-Karl-Friedrich-Denkmal erhielt ein umgebendes Wasserbecken mit Sitzmöglichkeit. Die vorhandenen Plastiken am Platz wurden instand gesetzt, gekalkt und mit einer neuen Schutzschicht versiegelt, welche für die kommenden 20 Jahre halten soll.
Nach dem erfolgten Umbau wurde am 17. Juni 2013 am Eingang zum westlichen Najadenwäldchen zur Erinnerung an die Bücherverbrennung vom 17. Juni 1933 eine Stele errichtet.
Geschichte
Der Schlossplatz hat eine wechselvolle Geschichte und wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgestaltet. Dem Stadtgründer Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679-1738) diente er als botanischer Garten. Der Markgraf war ein begeisterter Tulpenzüchter (an die 5000 Arten) und Pflanzenliebhaber und starb am 12. Mai 1738 bei der Gartenarbeit. 1774 wurde der mittlere Schlossplatz zur Verkehrs- und Ausstellungsfläche. Ab 1806 fanden jährlich zwei Karlsruher Jahrmärkte auf dem Schlossplatz statt. Später diente er mit dem Schlosshof als Paradeplatz, zuletzt für das Markgräfliche Leibgrenadierregiment. 1967 zur Bundesgartenschau als schlichtes Rasenparterre angelegt, wurde er 1989 in Anlehnung an barocke Vorbilder erneut umgestaltet. Rechts und links wurden Lindenreihen gepflanzt. Sie schließen die eigentlichen Kleinode des Schlossplatzes, die zahlreichen seltenen Bäume aus aller Welt, ein.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Platz für Propagandaveranstaltungen genutzt, so wurde 1933 eine „Hitler-Linde“ gepflanzt und am 17. Juni 1933 fand im Rahmen einer Sonnwendfeier dort eine Bücherverbrennung statt.
In den letzten Kriegsjahren und in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Platz vor dem Schloss von der Karlsruher Bevölkerung, ähnlich wie manch andere Grünanlage, als Kleingartengelände („Kriegsgärten“) zum Anbau von Gemüse genutzt.
In den ca. 5 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Schlossplatz als Schuttsammelplatz, dort wurde aus der Innenstadt der Schutt der Ruinen und aus den Straßen zwischengelagert und mit der Schuttbahn der Aufräumungs-Arbeitsgemeinschaft Karlsruhe zum Rheinhafen abtransportiert.
Literatur
- Seiten 82 bis 84 in: „Karlsruher Gartenbuch 1967“ (Ausstellungskatalog zur Bundesgartenschau)