Bruchsaler Schloss
Das Bruchsaler Schloss ist ein Barockschloss mit einem Treppenhaus von Balthasar Neumann in Bruchsal im Landkreis Karlsruhe. Als ehemalige Residenz der Fürstbischöfe zu Speyer ist das Bruchsaler Schloss die einzige geistliche Residenz der Barockzeit am Oberrhein. Die Innenausstattung des Schlosses gehört der Stilepoche des Rokoko an.
300-Jahr-Feier 2022
Vom 28. Juli bis 7. August 2022 wird die Grundsteinlegung aus dem Jahr 1722 groß gefeiert, bei einem „Schlossfestival“ wird eine Gartenterrasse mit 2.700 Plätzen errichtet, damit Künstler bei acht Konzerten auftreten können. Zufor gibt es einen Festakts am Dienstag, 24. Mai, sowie folgend von Donnerstag bis Sonntag ein Schloss-Markt mit regionalen Kunsthandwerkern im Ehrenhof. Eine besondere Briefmarke zum Jubiläum ist geplant, zudem plant die Badische Heimat ein Sonderheft über das Schloss.
Baugeschichte
1721 fiel der Beschluss zum Bau und es wurde mit der Planung begonnen. Am 27. Mai 1722 legte Fürstbischof Kardinal Hugo Damian von Schönborn den Grundstein. Das Wappen am Schloss erinnert an ihn.
1723 wurde dann mit der Planung und Anlage des Schlossgarten begonnen.
Das Schloss wurde während des Bombenangriffs am 1. März 1945, also kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, weitgehend zerstört. 40 Jahre lang wurden der Mitteltrakt, das Treppenhaus mit dem Kuppelsaal und der Marmor- und Fürstensaal rekonstruiert. 1975 wurde das Schloss wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Ausstellung "Historische Ansichten – Glanzvolle Aussichten. Die Bruchsaler Prunkräume vor der Zerstörung" 2006/2007 soll am Anfang der geplanten Wiedereinrichtung der Bruchsaler Beletage stehen.
Museen
Das Schloss beherbergt verschiedene Museen:
Deutsches Musikautomaten-Museum
Im Bruchsaler Schloss ist auch das Deutsche Musikautomaten-Museum eine Zweigstelle des Badischen Landesmuseums untergebracht.
Museum der Stadt Bruchsal
Im Museum der Stadt Bruchsal ist die städtische Altertumssammlung untergebracht. Es bietet außerdem zahlreiche Informationen zur Stadtgeschichte, zu archäologischen Funden am Oberrhein und zu Tieren der Eiszeit. Funde aus den verschiedenen neolithischen Kulturen wie der Michelsberger Kultur und von anderen Fundorten im Kraichgau geben einen Überblick über die Ur- und Frühgeschichte im Raum. Es ist auch eine Münz- und Medaillensammlung zu sehen.
Ausstellungen
Im Bruchsaler Schloss werden auch immer wieder Sonderausstellungen gezeigt.
Aktuelle Sonderausstellung
- Faszination LEGO vom 28. Oktober 2023 bis 7. April 2024 – Weitere Informationen siehe Hauptartikel Faszination LEGO (2023/2024)
Vergangene Sonderausstellungen
- Salvador Dalí - Das Goldene Zeitalter
- von 1. März bis 20. Juni 2004 wurden die Ausstellung Salvador Dalí - Das Goldene Zeitalter und die Brennenden Giraffen gezeigt.
- Historische Ansichten – Glanzvolle Aussichten. Die Bruchsaler Prunkräume vor der Zerstörung
- Bis Ende März 2007 war die Ausstellung Historische Ansichten – Glanzvolle Aussichten. Die Bruchsaler Prunkräume vor der Zerstörung geöffnet. Hier waren große Reproduktionen der zwischen 1870 und 1944 entstandenen Fotos von den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Prunkräumen zu sehen. Unter anderem wurden Aufnahmen des badischen Hofphotographen Georg Maria Eckert aus seiner 1871 publizierten Fotomappe mit detaillierten Innenraumaufnahmen des Bruchsaler Schlosses gezeigt.
- Weihnachten zur Kaiserzeit
- Anfang November 2008 bis Ende Januar 2009 wurde die Ausstellung Weihnachten zur Kaiserzeit gezeigt.
- Historischer Streifzug durch das chemische Labor
- Die Sonderausstellung wurde vom Carl Bosch Museum Heidelberg als Wanderausstellung konzipiert und wird in Kooperation mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg und der Stadt Bruchsal gezeigt. Die Ausstellung war zu sehen vom 24. Oktober 2009 bis 10. Januar 2010.
- Faszination Lego
- vom 4. April bis 15. Juni 2014 wurden zahlreiche Miniaturmodelle und Stadtszenen gezeigt.
- Faszination LEGO
- vom 7. November 2015 bis 7. März 2016 wurden zahlreiche Miniaturmodelle und Stadtszenen gezeigt.
- vom 26. Oktober 2019 bis 1. März 2020 wurden erneut zahlreiche Miniaturmodelle und Stadtszenen gezeigt.
Kirche
Die Schlossanlage umfasst auch die Hofkirche.
Bilder
Bildergalerie
Weitere Bilder zu diesem Artikel finden sich hier.
Turm der Hofkirche.
Briefmarke (Stadtbrief) (137 ¢).
Gedenktafel des 2. Badischen Dragoner-Regiments Nr. 21.
Adresse und Lage
Der Schlossbereich wird von der Schönbornstraße (B 3) durchlaufen, an der auch Parkplätze liegen.
- Schloss Bruchsal
- Schlossraum 4
- 76646 Bruchsal
- Telefon: (0 72 51) 74 26 61
- Telefax: (0 72 51) 74 26 64
- E-Mail: service(at)schloss-bruchsal.de
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°7'43.72" N 8°35'54.78" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Literatur
- Fritz Hirsch: „Das Bruchsaler Schloss im XIX. Jahrhundert“, Heidelberg, 1906 (erhältlich bei archive.org)
- Fritz Hirsch: „Das Bruchsaler Schloss aus Anlass der Renovation (1900-1909)“, erschienen 1910
- „Schloss Bruchsal“ Hrsg. Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Sandra Eberle. - München; Berlin : Dt. Kunstverl., 2008. ISBN: 978-3-422-02120-4
- „Historische Ansichten – Glanzvolle Aussichten. Die Bruchsaler Prunkräume vor der Zerstörung.“ Hrsg. Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und Stadt Bruchsal, Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2006 ISBN: 3-88462-232-3
- Seiten 44 – 49 in: Manfred Frust, Silvia Huth: Schlösser am Oberrhein. Tübingen 2008. ISBN: 978-3-87407-793-4
- „Schloss Bruchsal”, Seite 79-82 in: Hartmut Riehl: „Burgen und Schlösser im Kraichgau”, Ubstadt-Weiher : verlag regionalkultur, 1997. ISBN: 3-929366-51-7.
- Thomas Moos: „275 Jahre Grundsteinlegung Schloß Bruchsal“, in: „Kraichgau“, 15. Jahrgang (1997), Seite 197 ff.
- derselbe: „"... Ich habe mein tag kein schönere situation von allem gesehen ..." : das Bruchsaler Schloß als Sitz der Speyerer Fürstbischöfe“, in: Badische Heimat, 81. (2001), Seiten 243 – 247