Georg Maria Eckert
Georg Maria Eckert (* 17. September 1828 in Heidelberg; † 2. Januar 1903 in Karlsruhe) war ein Landschaftsmaler und Fotograf.
Leben und Wirken
Nachdem seine künstlerische Begabung erkannt worden war, besuchte Georg Maria Eckert 17-jährig die Düsseldorfer Akademie mittels eines Stipendiums. Mit 20 Jahren wechselte er nach München, wo er drei Jahre weiterstudierte und im Abschluss Reisen nach Italien, Oberbayern und in die Schweiz unternahm. Er kehrte nach Heidelberg zurück und arbeitete dort als Zeichenlehrer und Landschaftsmaler.
Ab 1867 befasste er sich mit der Fotografie. Er gab Studien für Landschaftsmaler und Architekten heraus und fertigte landschaftliche und architektonische Aufnahmen an aus Elsaß-Lothringen (1871), vom Rhein von Mainz bis Köln, vom Schwarzwald, Odenwald, von den Schlössern zu Heidelberg, Bruchsal, Karlsruhe, von den Grabmälern der Pforzheimer Hofkirche sowie im Auftrag des Großherzogs von Baden von der Insel Mainau sowie von anderen Schlössern.
1877 musste er jedoch aus finanziellen Gründen die Fotografie aufgeben. Er zog nach Karlsruhe und malte wieder, vor allem Aquarellbilder badischer Landschaften. Zudem stellte er Modelle von Häusern oder ganzer Häuserkomplexe her mit großer Detailgenauigkeit, aber auch als künstlerische Darstellung. Zwei seiner großen Schwarzwaldhäuser gingen in die großherzoglichen Sammlungen für Altertums- und Völkerkunde in Karlsruhe über, in der dortigen städtischen Sammlung ist ein Modell eines alten Karlsruher Wohnhauses vertreten. Weitere seiner Werke fanden sich im Germanischen Museum zu Nürnberg, im Museum für Volkstrachten in Berlin sowie in Privatbesitz. Für die Karlsruher Sammlungen reiste er zusätzlich durch das Land und erwarb badische Trachten und ländliche Hausgeräte und erledigte Vorarbeiten zu Ausstellungen dieser Gegenstände. Die Sammlung konnte durch Platzmangel nicht vollendet werden.
Eckert starb an einem Schlaganfall.
Ehrungen
- Große Verdienstmedaille (1873, verliehen in Wien)
- Große goldene Medaille (1876, verliehen in Heidelberg)
Ausstellung
Vom 29. April bis 5. November 2006 war im Bruchsaler Schloss die Ausstellung „Historische Ansichten – Glanzvolle Aussichten. Die Bruchsaler Prunkräume vor der Zerstörung“ zu sehen. Dabei wurden die Fotos seiner Fotomappe „Das Schloss zu Bruchsal in Photographieen“ (Heidelberg 1871) gezeigt, das im Besitz der Staatlichen Schlösser und Gärten ist.
Literatur
- Badische Biografien Band 5, Teil 2, Seite 128 bis 130 [= Quelle der Ursprungsversion dieses Stadtwiki-Artikels]
- Ludwig Vögely: Aus dem Tagebuch des Landschaftsmalers und Trachtensammlers Georg Maria Eckert (1828–1901), in: Badische Heimat 70. (1990), Seiten 493 – 509
- Sandra Eberle: Georg Maria Eckert: ein badischer Fotograf im Dienst der Kunst, in: „Historische Ansichten, glanzvolle Aussichten“, Staatliche Schlösser und Gärten / Stadt Bruchsal, Stuttgart und Bruchsal 2006 ISBN: 3-88462-232-3, Seiten 53 – 59
- dieselbe: Schloss Bruchsal wie es war: Georg Maria Eckerts Fotografien von 1870 helfen bei der Wiederherstellung der Beletage, in: „Schlösser Baden-Württemberg“, Heft 2/2008, Seiten 26 – 29
Weblinks
- Literatur über Georg Maria Eckert in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Die französischsprachige Wikipedia zum Thema „Georg Maria Eckert“
- Wikimedia-Commons: Georg Maria Eckert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien