Bahnhof
In und um Karlsruhe gibt und gab es, seitdem die Eisenbahn im Jahr 1843 die Stadt erreichte, mehrere Bahnhöfe und Haltepunkte der Eisenbahn.
aktuell
Personenverkehr
Eisenbahn
- Hauptbahnhof, seit 1913 an seiner heutigen Stelle, Knotenpunkt aller Eisenbahn-Fern- und Regionalbahn-Linien der DB und vieler Stadtbahn- und Straßenbahn-Linien
- Karlsruhe-Durlach DB , seit 1913 an seiner heutigen Stelle, Knotenpunkt der Regionalverkehrs-Linien nach Pforzheim ( IRE1 RB17a ) und Bruchsal (S-Bahn RheinNeckar S3 ) und der Stadtbahn-Linien nach Pforzheim ( S5 S51 ), Bretten ( S4 ) und Bruchsal ( S31 S32 )
- Grötzingen Bahnhof, seit 1859, nur Haltepunkt der Stadtbahn-Linien nach Bretten und Pforzheim
- Hagsfeld Bahnhof DB seit 1895 an der Strecke nach Graben-Neudorf, in den 1980er und 1990er Jahren zeitweise nicht bedient, Umsteigemöglichkeit von der S-Bahn RheinNeckar S9 in die Stadtbahn S2
- Karlsruhe West (nahe Tram 5 und 60 ), Karlsruhe-Mühlburg (nahe Tram 5 und Stadtbahn S5 S51 , Karlsruhe-Knielingen, Maxau an der Strecke nach Wörth, letzter Haltepunkt der Stadtbahn S5 S51 , die anderen Haltepunkte der Regionalbahn RB51 sowie teilweise Stadtbahn S52 .
Die Deutsche Bahn teilt ihre Bahnhöfe nach ihrer Größe und Verkehrsbedeutung in sechs Preisklassen (vormals Kategorie) ein. Der Karlsruher Hauptbahnhof gehört zur Preisklasse 1 (Fernverkehrsknoten) und damit zu den 20 wichtigsten Bahnhöfen in Deutschland. In Baden-Württemberg zählen sonst nur Mannheim Hbf und Stuttgart Hbf zu dieser Preisklasse.
Die anderen Karlsruher Bahnhöfe der Deutschen Bahn wurden wie folgt klassifiziert:
- Karlsruhe West 6 (Nahverkehrshalt)
- Karlsruhe-Durlach 3 (Regionalknoten mit möglichem Fernverkehrshalt)
- Karlsruhe-Hagsfeld 5 (Nahverkehrssystemhalt)
- Karlsruhe-Knielingen 5 (Nahverkehrssystemhalt)
- Karlsruhe-Mühlburg 6 (Nahverkehrshalt)
Bahnhöfe der Preisklasse 2 (Fernverkehrssystemhalt) und der Preisklasse 4 (hoch frequentierter Nahverkehrssystemhalt / Nahverkehrsknoten) gibt es auf Karlsruher Stadtgebiet nicht, aber im Umland. So gehört Bruchsal Bahnhof zur Preisklasse 2, zur Preisklasse 4 gehören etwa Waghäusel Bahnhof oder Wörth Bahnhof.
Albtalbahn
- Albtalbahnhof Der Stadtbahn-Linien S1 S11 S12 S4 S52 S7 S8 in der Nähe des Hauptbahnhofes
- Ettlingen Stadt Bahnhof
- Bad Herrenalb Bahnhof, Endstation der Albtalbahn
Güterverkehr
- Rangierbahnhof zwischen Fautenbruchstraße und Langenbruchweg
- Containerbahnhof nahe der Wolfartsweierer Straße ist ein Teil des Rangierbahnhofs
- Rheinhafen ist der größte Karlsruher Bahnhof
- Bahnhof Karlsruhe West
- Rheinbrücke Bahnhof zum Anschluss von Papierfabrik und Raffinerie
sonstige Bahnanlagen
- Bahnbetriebswerk am Petergraben in Bulach (mit Gartenbahn)
- Gleisbauhof südlich von Mann Mobilia
historisch
Personenverkehr
Eisenbahn
- Alter Hauptbahnhof am heutigen Ettlinger Tor, 1843 bis 1913
- Alter Durlacher Bahnhof, 1843 bis 1913, ca. am Durlacher Stachus
- Bahnhof Rüppurr 1844 bis 1913 an der alten Trasse der Badischen Hauptbahn nach Ettlingen
- Bahnhof Beiertheim in der Nähe des Neckarplatzes, 1895????-???? an der alten Strecke nach Durmersheim (laut einer Karte von 1904, auf einer Karte von 1902 an dieser Stelle Bahnhof Bulach, Bahnhof Beiertheim nicht weit davon jenseits der Alb an der alten Strecke nach Malsch)
- Bahnhof Knielingen (historisch), 1862 bis 1913 am damaligen südlichen Ortsende
- Mühlburger Tor Bahnhof, 1862 bis 1913 am Mühlburger Tor an den alten Strecken nach Graben-Neudorf (s.a. Hardtbahn) und Maxau
- Bahnhof Mühlburg (historisch), 1862 bis 1913 an der alten Strecke nach Maxau, zwischen Fliederstraße und Seldeneckstraße, heute befindet sich der Kinder- und Jugendtreff Mühlburg im ehemaligen Bahnhofsgebäude
- Bahnhof Mühlburg, seit 1913 an der neuen Strecke nach Maxau, heute nur noch Haltepunkt, betrieblich als verlängerter Teil des Bahnhofes Knielingen
- Bahnhof Neureut, 1913-1967, ehemaliger Bahnhof der Hardtbahn nahe der heutigen Haltestelle Bärenweg, heute (2005) wird das ehemalige Bahnhofsgebäude als Wohnhaus genutzt
- Haltepunkt Neureut 1895-1913 an der alten Strecke nach Graben in Höhe Alte Kreisstraße/Alte Bahnlinie laut einer Karte von 1900
- Eggenstein Bahnhof, bis 1967, ehemaliger Bahnhof der Hardtbahn, heute (2007) befindet sich ein Dekoladen im ehemaligen Bahnhofsgebäude
- Bahnhof Bretten
Lokalbahnen
- Albtalbahnhof (historisch) nahe des heutigen Festplatzes, nach 1913 auch kurz an anderen Stellen
- Lokalbahnhof der Lokalbahn nahe der Kapellenstraße
Güterverkehr
- Güterbahnhof Karlsruhe bis 199? südlich der Kriegsstraße und östlich des Mendelssohnplatzes
- Güterbahnhof Durlach bis 199? zwischen Pfaffstraße und Killisfeldstraße, heute Wohngebiet Im Blumenwinkel
- Güterbahnhof Gaggenau
sonstige Bahnanlagen
- Ausbesserungswerk (historisch) nördlich der Luisenstraße und östlich der Morgenstraße
Begriffsklärung
Der Unterschied zwischen Bahnhof und Haltepunkt ist der, dass Bahnhöfe mindestens eine Weiche haben und Züge beginnen, enden, kreuzen, überholen oder wenden können. Alle anderen Zugangsstellen sind Haltepunkte (können auch zweigleisig sein), werden aber aus historischen Gründen oft noch als Bahnhof bezeichnet.
Durchgangsbahnhof
Ein Bahnhof heißt Durchgangsbahnhof, wenn mindestens eins seiner Gleise seitens der Fahrgäste nur durch Querung mindestens eines anderen Gleises erreichbar ist. Die Erreichung kann erfolgen durch
- Bahnübergang, mit oder ohne Kfz-Verkehr,
- Personentunnel,
- Personenbrücke (Beispiel Wörth Bahnhof).
Fast alle heutigen Bahnhöfe im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sowie im übrigen KVV-Gebiet sind Durchgangsbahnhöfe; Ausnahmen siehe #Kopfbahnhof.
Das eventuell vorhandene Bahnhofsgebäude spielt zur Klassifizierung der betreffenden Bahnstation allenfalls die Rolle der Unterscheidung zwischen Durchgangs- und Keilbahnhof. Bei diesem liegt es zwischen Gleisen, sonst seitlich zum Gleisfeld. Der nächste Keilbahnhof liegt in Maulbronn West.
Weitere Variante ist der Turmbahnhof; nächstgelegenes Beispiel ist Ludwigshafen Hbf sowie Bürstadt in Südhessen.
Auch in Durchgangsbahnhöfen können einige Züge unter Beibehaltung der Fahrtrichtung weiterfahren, andere dagegen "Kopf machen", d. h. betrieblich wenden, wobei die Abfahrt in eine andere als die vor der Ankunft befahrene Bahnstrecke erfolgt. Beispiel ist die zeitweise Liniendurchbindung in Pforzheim: Karlsruhe - S5 - Pforzheim - S6 - Bad Wildbad. In einem Keilbahnhof müsste man dafür erst aus dem Bahnhof herausfahren und draußen wenden; dies alles erschwert letztlich die Westanbindung Maulbronns.
Kopfbahnhof
Ein Kopfbahnhof weist grundsätzlich einen Querbahnsteig auf; alle Züge müssen hier Kopf machen. Demgegenüber ergeben allerdings allein der Rückbau bzw. die Verwahrlosung einer Strecke und die folgliche Neu-Definition eines Wendepunktes noch keinen Kopfbahnhof. Die nächsten Kopfbahnhöfe sind Bad Bergzabern, Weißenburg, Bad Dürkheim und Stuttgart Hbf.
Kopfbahnhöfe mit niveaugleichen Gleisanlagen führen im laufenden Betrieb zu zahlreichen Fahrstraßen-Konflikten und stellen somit im durchgehenden Bahnverkehr erhebliche Kapazitätsengpässe dar. Im Unterschied dazu können niveaufreie Verzweigungen und der Einsatz von Wendezügen diesen Nachteil relativieren:
- Umsteigerelevanter Querbahnsteig,
- oft günstigere Lage zu sonstiger Bebauung.
Die Voraussetzungen zur Ausschöpfung dieser (den Kopfbahnhof rettenden) Vorteile sind allerdings schwierig zu erfüllen:
- Niveaufreie Verzweigungen zweigleisiger Strecken sind auf einem Ast im Rechts-, auf dem anderen im Linksverkehr zu befahren.
- Als solche funktionierende Wendezüge sind auch tatsächlich einzusetzen, d. h. ohne Lokwechsel, am besten gleich Triebwagenzüge.
Je länger ein Triebwagenzug, desto höher ist dabei das Ausfallrisiko (des gesamten, nicht mehr in funktionierende und nicht funktionierende Komponenten aufteilbaren Zuges). Das heutige Frankreich praktiziert (lokbespannt) beim Kopfmachen in Mulhouse den Wechsel zwischen Rechts- und Linksverkehr auf der Verbindung Strasbourg - Mulhouse - Belfort.
Zu- und Abgang
Keine Rolle zur formalen Klassifizierung der betreffenden Bahnstation spielt folgender Aspekt, der allerdings über die Erschließungswirkung einer Station entscheidet.
Ein Gleisfeld hat stets eine langgestreckte, für Außenstehende gewissermaßen eindimensionale Struktur. Bei den Zugangseinrichtungen besteht die Frage, ob diese den Zu- / Abgang von / nach beiden Seiten erlauben. Noch immer gibt es schlecht genutzte Bahnstationen mit nur einseitigem Zugang. Der zweiseitige Zugang (beispielsweise von Karlsruhe Hbf) ist keineswegs selbstverständlich.
Literatur
- „Das pulsierende Herz der Stadt. Stadtraum und industrielle Mobilität. Die Karlsruher Bahnhofsfrage” von Günther Oetzel, erschienen 2005 im Universitätsverlag Karlsruhe (als PDF kostenlos erhältlich[1])
Verweise
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Bahnhof“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Durchgangsbahnhof“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Keilbahnhof“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Turmbahnhof“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kopfbahnhof“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Stuttgart 21“
- Bilder von Karlsruher Bahnhöfen auf Railfaneurope.net