Mühlburger Tor

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

stadtauswärts
stadteinwärts
Rathaus West
Schild zur Erinnerung an den ehem. Standort

Das Mühlburger Tor ist eines von sechs ehemaligen Stadttoren in Karlsruhe und die Grenze der Innenstadt zur Weststadt. Die Kaiserstraße, die bis zum benachbarten Kaiserplatz führt, wird zur Kaiserallee und von der Reinhold-Frank-Straße gekreuzt. Früher ging es ab hier über Land in den Nachbarort Mühlburg.

Geschichte

Das Mühlburger Tor stand ursprünglich, um die Mitte des 18. Jahrhunderts, auf der Langen Straße (heute Kaiserstraße) bei der Einmündung der Waldstraße etwa auf der Höhe der heutigen Hofapotheke. Von da musste es der Stadterweiterung weichen und wurde einige 100 Meter nach Westen etwas östlich der heutigen Hirschstraße verlegt. Das Tor an der heute unter diesem Namen bekannten Stelle wurde 1817 aufgebaut.

Westlich des ehemaligen Tores gab es ab ca. 1862 bis 1913 den Mühlburger-Tor-Bahnhof. Die dazugehörige Bahnstrecke führte vom alten Hauptbahnhof (ca. beim heutigen Badischen Staatstheater) an der Kriegsstraße über die Beiertheimer Allee, Mathystraße zur Kreuzung Brauerstraße/Kriegsstraße. Die heutige Hans-Sachs-Straße war das Gelände des kleinen Bahnhofs. Die Strecke teilte sich hier: Eine Strecke führte über die heutige Südliche Hildapromenade über den alten Mühlburger Bahnhof zum Rhein (1862), die andere Strecke (Hardtbahn) führte über die heutige Riefstahlstraße und Erzbergerstraße über Eggenstein und Graben-Neudorf nach Mannheim (1870). Durch die Verlegung des Karlsruher Hauptbahnhofs 1913 wurde auch die Führung der innerstädtischen Strecken nach Mannheim und Maxau verändert.

1874 wurde das Tor aus verkehrlichen Gründen entfernt und in den 1920er-Jahren als Eingangspforte zum Hochschulstadion wieder aufgebaut.[1]. Seit der Bundesgartenschau 1967 befindet sich das alte Torbauwerk mit Gitter zwischen Schlossgarten und Botanischem Garten.

Bis zur Aufstellung des Denkmals auf dem Kaiserplatz wurde der Platz östlich des Tores als Mühlburger-Tor-Platz bezeichnet[2], während diese Bezeichnung mit „Platz“ heute eher dem Bereich westlich der Kreuzung bis zum Rathaus West gilt[3], ohne „Platz“ bezieht sie sich in Karten entweder eher auf den Kreuzungsbereich[4] oder die ehemalige Haltestelle[5].

Die gleichnamige Haltestelle wurde 2013 um 230 Meter nach Westen vor das Helmholtzgymnasium verlegt.

Architektur

Schon von den Anfängen der Bebauung Ende des 19. Jahrhunderts an wurde der Bereich des Mühlburger Tors als ein repräsentatives Gesicht der wachsenden modernen Stadt geplant, wovon großzügige Anlagen wie Kaiserplatz, Christuskirche, das heutige Helmholtz-Gymnasium und das heutige Rathaus West, das einst als Sehenswürdigkeit der Stadt galt, zeugen.

Als Folge der Bahnstreckenverlegung Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auch das ehemalige Bahngelände südlich der Kaiserallee in den 1920er-Jahren mit zeittypischen, großen Stadthäusern bebaut, die dem Platz auch heute noch einen gewissen „metropolitären“ Hauch verleihen. Eines davon, in dem sich in jüngerer Zeit die Diskothek Unverschämt befand, beherbergte damals das „Café des Westens“, eines der feinsten Kaffeehäuser Karlsruhes.

In der Tradition des großstädtischen Charakters stehen schließlich auch, wenn auch weniger spektakulär, die Bauten östlich davon aus den 1950er-Jahren, das Magdeburger Haus sowie der Neubau aus den 1990er-Jahren auf der Nordostseite der Kreuzung.

Dennoch kann die Platzanlage Kaiserplatz/Mühlburger Tor heutzutage nicht (mehr) den Eindruck eines großstädtischen Zentrums vermitteln, der im Sinne seiner Architektur steht. Stattdessen ist er eher Durchgangsort für den Straßenverkehr sowie die Menschen auf dem Weg zu den nahegelegenen Ämtern und Bildungseinrichtungen, der außerhalb der Hauptverkehrszeiten schnell verwaist.

Denkmal

Leibdragonerdenkmal

Vor der Christuskirche befindet sich das Leibdragonerdenkmal.

Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

Das Mühlburger Tor im Online-Stadtplan der Stadt Karlsruhe: mit der Kartenauswahl 1876.

Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Mühlburger Tor   

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Laut Straßennamensbuch
  2. [1]
  3. [2]
  4. „Ausgewählte Plätze der Stadt“ des Stadtplanungsamtes zum Kaiserplatz, amtl. Stadtplan auf Papier mind. 1980 bis 2004
  5. [Web-Stadtplan 1948 und 1965