Adolf Bieringer
Adolf Bieringer (* 29. August 1928 in Mörsch; † 12. Februar 1988 in Bruchsal) war ein deutscher Jurist und Politiker der CDU.
Leben und Wirken
Während des Zweiten Weltkriegs war Bieringer im März 1945 als Luftwaffenhelfer in Rastatt eingesetzt.[1] Nach dem Abitur, das er 1948 ablegte, studierte Bieringer zunächst Jura und wurde nach seiner Promotion 1956 Regierungsrat. Ab 1959 war er Abgeordneter im Kreistag des Landkreises Bruchsal und nach dessen Auflösung ab 1973 im Landkreis Karlsruhe, wo er wie in den letzten Jahren des Bruchsaler Landkreises auch Vorsitzender der CDU-Fraktion war. Von 1961 bis 1965 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Als Nachfolger des verstorbenen Franz Bläsi wurde er 1964 zum Bruchsaler Oberbürgermeister gewählt. Wiederwahlen erfolgten 1971 und 1983.
Kurz nach Amtsantritt zählte der Bau des Bruchsaler Sportzentrums und die Anbindung der Südstadt an die Altstadt zu den ersten Tätigkeiten denen er sich widmete. Hinzu kamen 1965 die Städtepartnerschaft mit Sainte-Ménehould in Frankreich und später mit Cwmbran in Wales. 1966 wurde die Abendrealschule Bruchsal gegründet; Dr. Bieringer übernahm im selben Jahr bis 1986 den Vorsitz des Trägervereins.
Gegen Ende seiner ersten Amtszeit folgten im Zuge der Gemeindereform (die er an sich ablehnte[2]) die Eingemeindung von Büchenau, Helmsheim, Heidelsheim, Obergrombach und Untergrombach und die Auflösung des Landkreises Bruchsal. Ab Mitte der 1970er Jahre wurde die grundlegende Neugestaltung der Innenstadt inklusive des Baus des Bürgerzentrum Bruchsal (der unter Nachfolger Bernd Doll vollendet wurde) zu einem Tätigkeitsschwerpunkt.
1985 wurde Bieringer Präsident des Regierungspräsidiums Karlsruhe, was er bis zu seinem Tode im Februar 1988 blieb. Zu den Projekten die er in dieser Tätigkeit vorantrieb zählt das Naturschutzgebiet „Unterer Neckar". Bieringer engagierte sich in den 1980er Jahren zunehmend für den Umweltschutz. Dieser war auch Thema einer seiner letzten großen Reden im September 1987. In folgenden Monat musste er krankheitsbedingt seine beruflichen Tätigkeiten ruhen lassen.[3] Am 12. Februar 1988 starb er.
Ehrungen
Im November 1987 verlieh ihm die Stadt Bruchsal die Ehrenbürgerwürde. Eine größere Straße, die vom Stadtkern an den Ortsrand führt, ist nach ihm benannt.
Weblinks
- Literatur über Adolf Bieringer in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Literatur von und über Adolf Bieringer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Adolf Bieringer“
Vorgänger Prof. Franz Bläsi (†1963), CDU |
Oberbürgermeister von Bruchsal 1963 – 1985 |
Nachfolger Bernd Doll, CDU |
Fußnoten
- ↑ Laut Rede von Adolf Bieringer am 01.März 1985
- ↑ Laut Geleitwort von Landrat Bernhard Ditteney zum Buch "In memoriam Dr. Adolf Bieringer : eine Dokumentation", herausgegeben von Klaus E. R. Lindemann. Karlsruhe (Info-Verlag) 1988 ISBN: 3-88190-102-7
- ↑ Lt. Trauerrede von Regierungsvizepräsident Martin Frank am 19.02.1988