Bernhard Ditteney
Bernhard Ditteney (* 6. Mai 1933 in Porto Feliz de Mondahy, Brasilien; † 22. Juni 2010) war Landrat des Landkreises Karlsruhe.
Leben und Wirken
Ditteney vollendete seine Schulzeit 1954 in Weinheim mit dem Abitur und studierte anschließend in Heidelberg und Tübingen Jura. Seine zweite juristische Staatsprüfung legte er 1962 in Stuttgart ab.
Dr. jur. Bernhard Ditteney war nach ersten, oft wechelnden beruflichen Stationen beim Landratsamt Emmendingen und beim Regierungspräsidium Karlsruhe seit Mai 1969 beim Landratsamt Karlsruhe tätig, wo er zunächst die Leitung des Baurechtsamts übernahm und maßgeblich an den Vorbereitungen zur Kommunalgebietsreform im Jahr 1970 beteiligt war. Er wurde zunächst als Amtsverweser des alten Landkreises Karlsruhe und des neuen Großkreises Karlsruhe bestellt, bevor er am 18. Juli 1973 zum Landrat des Landkreises Karlsruhe gewählt wurde. Zweimal – 1981 und 1989 – wurde Dr. Ditteney durch den Kreistag in seinem Amt bestätigt. 1997 gab er sein Amt an Claus Kretz ab.
Während seines 26-jährigen Wirkens hat er mit Fach- und Sachkenntnis die Geschicke des Landkreises gelenkt und sich neben dem Ausbau der Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Bildung und Gesundheitswesen besonders bei der grenzüberschreitenden Völkerverständigung engagiert. Eine große Aufgabe war zu Beginn seiner Amtszeit das Zusammenführen des Landkreises Bruchsal und des Landkreises Karlsruhe, bei der einige Empfindlichkeiten überwunden werden mussten. Davon zeugt auch ein Ausruf von Ditteneys Bruchsaler Kollegen Friedrich Müller zur Fusion: „Gott schütze den Landkreis Bruchsal“.
Neben seiner Tätigkeit als Landrat war er seit der Gründung des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein am 29. November 1973 dessen ehrenamtlicher Vorsitzender und wurde viermal wiedergewählt. Bei der Sparkasse Ettlingen gehörte er zwischen 1984 und 2001 dem Verwaltungsrat an. Zahlreiche weitere Ehrenämter übernahm er in Laufe der Zeit, einschließlich das eines ehrenamtlichen Richters beim Verwaltungsgericht Karlsruhe.
Sein dauerhaftes Engagement um eine Partnerschaft mit der israelischen Region Shaar Hanegev und der walisischen Grafschaft Gwent wurde mit der jeweiligen Ehrenbürgerwürde anerkannt. Verbindungen schuf er auch mit dem Landkreis Döbeln/Sachsen.
Ditteney starb nach längerer Krankheit im Alter von 77 Jahren; eine Trauerfeier für ihn fand am 1. Juli 2010 in Karlsbad-Langensteinbach statt.
Ehrungen
- Bundesverdienstkreuz Erster Klasse
- Bundesverdienstkreuz am Bande
- Französisches Kommandeurskreuz
- Goldene Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg
- Ehrenmedaille des Landkreises Karlsruhe in Gold
- Ehrenbürgerwürde der Partnerschaftskreise Gwent (Wales) und Sha’ar Hanegev (Israel)
- Ehrenmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes Landkreis Karlsruhe
Weblinks
- Veröffentlichungen von Bernhard Ditteney in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Publikationen von und über Bernhard Ditteney im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Bernhard Ditteney“