Büchenau
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Büchenau ist ein Stadtteil von Bruchsal im Landkreis Karlsruhe. Er liegt westlich von Untergrombach in der Rheinebene und besitzt zwei eigene Baggerseen. Die Ortschaft liegt direkt an der Badischen Spargelstraße.
Geographie
In Büchenau leben 2381 Einwohner [1]. Östlich von Büchenau befindet sich Untergrombach, südöstlich Staffort. Im Nordwesten schließt an die Gemarkung Büchenaus Spöck an, während im Norden Neuthard anschließt. Auf den umliegenden Feldern, die gekennzeichnet sind durch sandige Böden, wurde seit mehreren hundert Jahren bis 2009 Tabak angebaut, zunehmend auch Spargel, den man zur Saison direkt bei den Erzeugern erwerben kann.
Baugebiet Gärtenwiesen
2007 wurde mit der Erschließung des östlichen Teils des Neubaugebietes Gärtenwiesen begonnen. Es ist ein Wohngebiet mit 92 Grundstücken mit Grundstückflächen von 210-615 m² und einer Gesamtfläche von 8,4 ha. Erschlossen wurde zunächst nur das Teilgebiet Gärtenwiesen-Ost mit einer Größe von 5,9 ha. Seit Dezember 2007 sind die Grundstücke bebaubar. Sichtbar sind die Vorkehrungen gegen Hochwasser, die durch die Lage Büchenaus an der ehemaligen Kinzig-Murg-Rinne begründet sind.
Geschichte
1281 wurde Büchenau unter dem Namen Buchelnawe (=Niederlassung auf einer Au im Buchenwald) erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte zunächst zur Stadt Bruchsal und galt lediglich als räumlich getrennte Siedlung; die Büchenauer Bewohner waren Inhaber Bruchsaler Bürgerrechtes. Um 1500 wurde Büchenau zu einer selbstständigen Gemeinde erhoben.
Für den Ort, der zum Hochstift Speyer gehörte, hatten Hanf (seit 1531 in Büchenau nachweisbare Hanfwaage) und Tabak (1771 wurde erstmals Tabak verwogen) größere Bedeutung.
Am 02. Februar 1945 wurde der Ort bei einem Bombenangriff der alliierten Streitkräfte (der eigentlich Karlsruhe galt) nahezu vollständig zerstört. 1972 wurde der Ort in Bruchsal eingemeindet.
Vom 8. bis 9. April 2006 feierte das Dorf das 725jährige Jubiläum.
Ortswappen
Büchenau führte nachgewiesen schon seit 1746 ein eigenes Gemeindesiegel mit einem Christusmonogramm als Wappenbild. Das seit 1826 nachweisbare Wappenbild stellt eine aus älterer Zeit stammende Dorfmarke dar. 1907 wurde das Wappen beanstandet. Der Wappenvorschlag des Ministeriums des Inneren wurde von der Gemeinde angenommen, wurde aber nicht ausgeführt. 1951 wurde das Wappen erneut beanstandet. Man ging dem Wunsch des Büchenauer Gemeinderats nach und nahm die seit 1531 nachweisbare Hanfwaage in das neue Wappen auf. Entgegen des Wunsches der Gemeinde eine ganze Tabakpflanze als Symbol für den Tabakanbau neben der Waage darzustellen, wurde nach dem Vorschlag des Badischen Generallandesarchivs nur ein einzelnes Tabakblatt gewählt. Das Generallandesarchiv hat die Farben Gold (Gelb) und Rot vorgeschlagen. Ursprünglich vorgesehen waren die Farben Silber (Weiß) und Blau (Speyer). Man hat sich gegen die Speyerischen Farben entschieden, weil eine große Anzahl der benachbarten Gemeinden diese Farben bereits führte. Am 19. Juli 1958 wurde schließlich der damaligen Gemeinde Büchenau das Recht, das derzeitige Wappen zu tragen, vom Badischen Generallandesarchiv verliehen.
Bildung
- Katholischer Kindergarten, Gebrüder-Grimm-Straße 1
- Grundschule Büchenau
Soziale Einrichtungen
- Villa Kunterbunt, privates Kinderheim
- Pflege- und Seniorenheim "Haus Barbara", Albrecht-Dürer-Straße 8
Ortsbild und Sehenswürdigkeiten
Kirchengebäude
St. Bartholomäuskirche
- Die Bartholomäuskirche wurde 1742 erbaut und 1827 erweitert.
- Sie wird heute ökumenisch genutzt.
Maria-Hilf-Kapelle
- Die Maria-Hilf-Kapelle wurde 1863-1864 erbaut.
- 1998 erfolgte eine aufwändige Renovierung.
Altes Pfarrhaus
- Im alten Pfarrhaus ist heute das Pfarrbüro untergebracht.
Pfarrzentrum St. Bartholomäus-Haus
- Eingeweiht wurde das Pfarrzentrum am 2. Dezember 1979.
Wegkreuze
- Siehe hierzu zusammenfassend: Wegkreuze in Büchenau
Fachwerkhäuser
- In Büchenau befinden sich im Ortskern mehrere gut erhaltene Fachwerkshäuser.
Ehemaliges Rathaus
- Hier ist die Verwaltungsstelle des Ortes untergebracht.
- Außerdem befindet sich in diesem Gebäude ein Unterrichtsraum des DRK-Büchenau.
- 1928 wurde vom Büchenauer Gemeinderat beschlossen, das Rathaus zum Schulsaal und zur Lehrerwohnung umzubauen.
Vogelpark
- Der Vogelpark des Kleintierzuchtvereins befindet sich in der Ortsmitte.
- Jedes Jahr zu Ostern wird ein weit über den Stadtteil bekannter Osterbrunnen geschmückt.
Altes Schulhaus
- Das Alte Schulhaus wurde 1888 erbaut.
- Dahinter befindet sich die Grundschule des Ortes, welche im Jahre 1963 eingeweiht wurde.
Mehrzweckhalle
- Spatenstich durch Oberbürgermeister Dr. Adolf Bieringer 1981, geplant von Prof. Rudolf Kleine.
- Einweihung am 18. November 1983
Historische Tafeln
Im Jahre 2009 hat die Bruchsaler Tourismus, Marketing und Veranstaltungs GmbH (BTMV) zwölf historische Tafeln an herausragenden Punkten in Büchenau aufstellen lassen. Gleichzeitig wurden sechs Gässchen beschildert. Am Projekt beteiligt waren das BTMV, die Ortsvorsteherin Marika Kramer, der Arbeitskreis Ortsgeschichte und das Kulturamt der Stadt Bruchsal. Eingeweiht wurden die Schilder im Rahmen eines Stadtrundgangs Ende März 2009. Siehe auch: Historische Tafeln in Büchenau
Politik
Bürgermeister
- 1876 bis 1888: Kilian Hellriegel
- 1888 bis 1909: Karl Hasenfuß
- 1909 bis 1928: Johann Zimmermann
- 1928 bis 1945: Karl Friedrich Reineck
- 1945 bis 1948: Leopold Hasenfuß
- 1948 bis 1966: Karl-Friedrich Geißler
- 1966 bis 1972: Leo Kußmann
Ortsvorsteher
- 1975 bis 1994: Johannes Fuchs
- 1994 bis 2004: Wolfgang Biedermann
- seit 2004: Marika Kramer
Ortschaftsrat
Der aktuell bestehende Ortschaftsrat wurde am 7. Juni 2009 gewählt und setzt sich aus 10 Mitgliedern zusammen.
Partei | Stimmen | Sitze |
---|---|---|
CDU | 45,22 % (+5,1) | 5 (+1) |
FW | 38,34 % (-6,8) | 3 (-1) |
SPD | 21,54 % (-0,38) | 2 (0) |
REP | 2,06 % (?) | 0 (?) |
Die in der Tabelle in Klammern angegebenen Werte geben die Differenz zur letzten Ortschaftsratwahl an.
- Wahlbeteiligung: 61,83 % (1045 Wähler)
- Ungültige Stimmzettel: 32 (3,06 %)
Parteien
Wirtschaft und Infrastruktur
Hotels und Gaststätten
- Hotel-Restaurant Ritter
- Restaurant Seemuschel, am Fahrteich
- Vereinsgaststätte Baierhäusel, in der Mehrzweckhalle
Vereine
siehe hierzu: Vereine in Bruchsal
Gebürtige Büchenauer
- Reinhard Geißler (* 1957), Heimatforscher
- Helmut Hellriegel (* 1937), Metzgermeister ehem. Ritterwirt
- Josef Schwandtner (* 1951), Landwirtschaftsmeister ehem. Tabakanbauer
Literatur
- Büchenauer Impressionen. Erschienen 2006 im Verlag Regionalkultur, ISBN: 3-89735-454-3
- Reinhard Geißler: Familienbuch Büchenau, Bürger und Fremde ab 1907, Selbstverlag 2007
- Reinhard Geißler: Unser Büchenau, früher und heute, 2 Bände 2019
Weblinks
- Private Homepage über Büchenau
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Büchenau“