Schlacht bei Nuits

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Die Schlacht bei Nuits, seltener auch als „Schlacht von Nuits“ bezeichnet (französisch Bataille de Nuits, vereinzelt auch Bataille de Nuits-Saint-Georges), am 18. Dezember 1870 war ein Gefecht im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71).

Bei Nuits (heute: Nuits-Saint-Georges) trafen die Truppen des französischen Generals Camille Crémer (1840–1876)[1] und badische Regimenter unter Führung des preußischen Generals Adolf v. Glümer (1814–1896) aufeinander.

Gefallene und Verwundete

Prinz Wilhelm von Baden (1829–1897) wurde an jenem Tag – seinem Geburtstag! – in der Schlacht schwer verwundet. Am 25. Jahrestag der Schlacht verlieh ihm Kaiser Wilhelm II. dafür den Orden pour le mérite, die höchste preußische Tapferkeitsauszeichnung.

Oberst Carl v. Renz, Kommandeur des 2. Badischen Grenadier-Regiments 'König von Preußen', fiel in der Schlacht.[2] Sein schlichtes Grab befindet sich auf dem Friedhof in Mannheim inmitten der Gräber weiterer Gefallener.

Insgesamt fielen in der Schlacht 54 Offiziere und 800 Soldaten. Verwundete wurden von Epinal in den Vogesen mit dem badischen Lazarettzug nach Karlsruhe gebracht. Der Zug pendelte vom 26. Dezember bis zum 13. Januar 1871 viermal und brachte auch die bei Nuits gefallenen badischen Offiziere nach Karlsruhe. Im fürstlichen Wartesaal des Bahnhofs fand für diese am 31. Januar 1871 vor der Überführung auf den Hauptfriedhof eine Trauerfeier statt.[3]

Erinnerung

Leibgrenadierdenkmal mit Inschrift NUITS
Inschrift „Nuitz“ (mit „z“!) am Kriegerdenkmal in Weiher

An die Schlacht bei Nuits erinnert in Karlsruhe unter anderem die Nuitsstraße in Mühlburg, die 1912 nach Nuits benannt wurde.

Die Schlacht ist auf dem Leibgrenadierdenkmal verzeichnet.

Auch auf mehreren Kriegerdenkmälern in der Region ist die Schlacht genannt, so beispielsweise auf dem Durlacher Kriegerdenkmal.

Auf einer Gedenktafel an der nördlichen Außenwand der Grötzinger Kirche befindet sich die Inschrift

Adam Karl, Soldat im Großh. Bad. 1. Leibgrenadierregiment, gefallen im Gefecht bei Nuits am 18. Dez. 1870[4]

In Pforzheim sind eine Straße und eine Staffel nach der Schlacht bei Nuits benannt: Die Nuitsstraße und die Nuitsstaffel.[5]

Ludwig Wilhelm Löhlein (1837–1892), der selbst als Offizier im Leib-Grenadier-Regiment an der Schlacht teilgenommen hatte und verwundet worden war, schrieb später Ein Festspiel zum Nuitstage, (Karlsruhe 1891 bei Macklot, Standortnummer O52 A 279 in der BLB).

Bildliche Darstellungen

Die Leibgrenadiere bei Nuits, Postkarte
Die Leibgrenadiere stürmen den Bahndamm bei Nuits, Sammelalbumsbild nach Röchlings Gemälde

Zur Eröffnung des Karlsruher Panoramas im Jahr 1894 wurde ein von dem Karlsruher Militärmaler Carl Becker angefertigtes Schlachtengemälde des Gefechts bei Nuits gezeigt, an dem der Maler Friedrich Kallmorgen (1856–1924) mitwirkte.

Als Druck verbreitet ist Richard Knötels[6] Bild Das Badische Leib-Regiment bei Nuits. 18. Dezember 1870.

Prof. Carl Röchling (1855–1920) malte die Erstürmung des Eisenbahndamms bei Nuits durch das 1. badische Leib-Grenadier-Regiment; die Szene fand auch als Sammelalbumsbild (–> siehe Abbildung) Verbreitung.

Vom Maler Wilhelm Emelé (1830–1905)[7] stammen die Bilder

  • Episode aus dem Gefecht von Nuits, 18. Dezember 1870. Der Vormarsch der badischen Grenadierbrigade, 1873 (heute mit der Inventar-Nr. 105 258 im WGM in Rastatt) sowie
  • Prinz Wilhelm von Baden bei Nuits, 1874[8]

Museum

In Nuits-Saint-Georges wird im Musée d'Histoire et d'Archéologie („Museum für Geschichte und Archäologie“) der Schlacht gedacht.[9]

Literatur

zeitgenössische:

  • Hermann Kunz: Das Gefecht bei Nuits am 18. Dezember 1870 (erschien in der Reihe „Einzeldarstellungen von Schlachten aus dem Kriege Deutschlands gegen die französische Republik vom September 1870 bis Februar 1871“), Berlin 1892 (Verlag Mittler)
  • Theodor Fontane: Das Treffen bei Nuits am 18. Dezember, in: Theodor Fontane: Der Krieg gegen Frankreich 1870 – 1871, Band 3, Berlin 1873 (Reprint 2004 ISBN: 3937135278)

neuere:

Archivalien

  • Bericht über das Gefecht bei Nuits am 18. Dezember 1870, befindet sich bei den Badischen Felddivision-Feldzugsakten im Bestand 456 F 4 im Generallandesarchiv.[10]

Weblinks

Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Camille Crémer“
  2. siehe dazu die Gedenkseite auf der Internetpräzenz des Traditionsvereins des Regiments
  3. Ernst Otto Bräunche: Der deutsch-französische Krieg 1870/71 im Spiegel der Sterbebücher, in: Blick in die Geschichte vom Nr. 84 vom 18. September 2009
  4. Wilhelm Mössinger: Die Grötzinger Kirche 1255 – 1955. Zur 700.Jahrfeier, herausgegeben vom Evangelischen Pfarramt Grötzingen, Seite 63
  5. Das Stadtwiki Pforzheim-Enz zum Thema „Nuitsstaffel“
  6. Zu ihm siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Richard Knötel“. Bilder aus Knötels Werk im Stadtwiki: Bild:Bürgerwehr KA1848 49Knötel.jpg. Siehe auch Paris (Hauptstadt)#Literatur über von Knötel entworfene Figurinen, die sich heute im WGM befinden.
  7. Zur Person siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Wilhelm Emelé“
  8. Bilder von Krieg und Nation (2001) ISBN: 3486565451 und ISBN: 9783486565454, Seite 551
  9. www.musees-bourgogne.org/popup/musee_bourgogne_historique.php?lg=de&id_musee=64&info=descriptif_detail
  10. www.Landesarchiv-BW.de/plink/?f=4-45447