Emil Pfeiff

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Emil Pfeiff (* 7. Februar 1878 in Speyer; † 7. März 1951 in Karlsruhe) war der langjährige stellvertretende Hafendirektor von Jakob Sebold. Er übernahm nach dessen Pensionierung als zweiter Hafendirektor die Leitung des Karlsruher Rheinhafens.

Leben und Wirken

Emil Pfeiff wurde im zu jener Zeit bayerischen Speyer als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. Er nahm um 1896 eine Stellung bei der Badischen Staatsbahn an und verbrachte in Mannheim rund zehn Jahre seiner Zeit bei der Eisenbahn. Dort war er im Abfertigungs- und Betriebsdienst tätig.

Seine spätere Frau Elisabeth, eine Tochter des Stiefbruders von Jakob Sebold, lernte Pfeiff in Mannheim kennen.

Die letzten fünf Jahre seiner Eisenbahnkarriere war er im Innendienst beim Verkehrsbüro der Staatseisenbahn in Karlsruhe beschäftigt. Er bewarb sich bei der Stadt Karlsruhe und nannte als Bewerbungsgrund die zur Zeit ungünstigen und nicht übersehbaren Beförderungsverhältnisse bei der Eisenbahn. Beim Hafenamt begann er am 1. August 1911 seinen Dienst, wo er von Beginn an als Stellvertreter des Hafendirektors Sebold vorgesehen war. Aus diesem Grund musste er auch die für seine Position eigentlich vorgesehene Stenografenprüfung nicht ablegen.

Im Jahr 1913 verfasste er eine verkehrspolitische Studie „Die badischen Staatseisenbahnen und die Grossschiffahrt auf dem Oberrhein“, die im G. Braun Buchverlag erschien[1].

Im Ersten Weltkrieg wurde er hoch dekoriert und bekleidete an dessen Ende den Rang eines Hauptmanns der Reserve.

Seit 1921 war er Mitglied der DDP und als solches in späteren Jahren Mitglied im Bürgerausschuss.

Am 22. Oktober 1922 wurde er zum Oberrechnungsrat befördert. Für kurze Zeit übernahm er die Leitung der Erwerbslosenfürsorge beim Arbeitsamt.

Die Nachfolge von Sebold als Hafendirektor übernahm er bereits am 1. August 1927, obwohl Sebold erst im Juli 1928 seinen Ruhestand antrat. Die Dienstwohnung im Hafenverwaltungsgebäude übernahm Pfeiff allerdings nicht; er wohnte auch weiterhin in Maxau. Der Bitte der Stadtverwaltung, dass er auch außerhalb seiner Dienstzeit wegen des starken Verkehrsaufkommens am Hafen Anwesenheit zeigen sollte, indem er in Hafennähe wohnte, kam er nicht nach. Die Stadt hatte hierzu extra ein Haus an der Honsellstraße 32 vom Schleppschifffahrtsunternehmer Karl Page angemietet.

Pfeiff war Mitglied in der Johannisloge Zur Pyramide. Dies uns seine DDP-Mitgliedschaft waren Grund für die NSDAP, ihn nach längerem Machtkampf am 27. September 1937 in den Ruhestand zu versetzen. Pfeiff war kurz zuvor in die SA-Reserve eingetreten, verließ diese aber nach seiner Außerdienststellung wieder, weshalb er 1945 als "unbelastt" eingestuft wurde.

Zur Einweihung der Rheinbrücke Maxau verfasste Pfeiff die Festschrift. Er war zuvor mit dem „Verein zur Förderung des badisch-pfälzischen Verkehrs durch Erstellung einer festen Rheinbrücke bei Maxau“ ein ausdrücklicher Verfechter dieser Verkehrslösung gewesen. Weitere schriftstellerische Tätigkeiten erfolgten in dieser Zeit zur finanziellen Absicherung.

Von Juli 1940 bis März 1941 kommissarischer Verwalter der "Compagnie Generale pour la Navigation du Rhin. Danach übernahm das badische Finanz- und Wirtschaftssministerium als Angestellter, wo er als Sachbearbeiter für Kriegs- und Schiffahrtsschäden tätig war.

Am 19. November 1945 wurde er wieder in sein Amt als Hafenmeister eingesetzt. In dieser zweiten Amtszeit hatte er es mit den direkten Kriegsfolgen zu tun. Zudem gab es nach anfäglich guter Zusammenarbeit mit Oberbürgermeister Hermann Veit zunehmen Kompetenzsstreitigkeiten mit diesem, die bis zu Veits Weggang nicht gelöst werden konnten. Im Frühjahr 1947 erlitt er eine Armfraktur, die schwer verheilte, zudem hatte er mit Blutdruck- und Herzproblemen zu kämpfen, weshalb er nicht mehr arbeitsfähig war und sein Amt zum 1. Februar 1948 abgab.

Weblinks

Fußnoten