Max Laeuger
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Josef Maximilian Laeuger, bekannt als Max Laeuger (* 30. September 1864 in Lörrach; † 12. Dezember 1952 ebendort), war ein badischer Künstler (Keramiker, Maler sowie Bildhauer), Architekt und Hochschullehrer.
Leben und Wirken
Max Laeuger studierte von 1880 bis 1883 an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe Zeichnen, Malerei, figürliches Modellieren und Entwerfen kunstgewerblicher Gegenstände. Ab 1884 bis 1898 war er dort als Lehrer tätig. 1894 übernahm er einen Lehrauftrag an der TH Karlsruhe, ab 1898 dort eine Professur für Figürliches Zeichnen; später lehrte er aber auch Innenarchitektur und Gartenkunst. Zu Laeugers Schülern gehörten unter anderem der Architekt Karl Kölmel (1896–1979) und der Keramiker Hermann Vollmer (1898–1972). 1933 erfolgte die altersbedingte Emeritierung, er blieb jedoch vertretungsweise bis 1935. Darüber hinaus führte er 1920 bis 1922 an der Karlsruher Landeskunstschule einen Lehrauftrag für Keramik aus.
1897 gründete Laeuger die „Prof. Laeuger’schen Kunsttöpfereien“ in Kandern, für die er bis 1914 738 Gefäß- und 320 baukeramische Entwürfe lieferte. 1916 bis 1944 betrieb er eine eigene Keramikwerkstatt in der Karlsruher Hoffstraße. Es entstanden dort u. a. rund 5.000 Unikatkeramiken (Gefäße, Bildfliesen, Reliefs, Plastiken). 1921 bis 1929 war Laeuger Mitarbeiter an der Großherzoglichen bzw. Staatlichen Majolika-Manufaktur in Karlsruhe: Entwürfe für Serienkeramik und Übernahme der Unikate aus der Hoffstraße in den Vertrieb der Majolika-Manufaktur.
1914 wurde er zum Oberbaurat ernannt.
Werke
- Innenausstattung Moninger, 1899–1900
- Glasfenster der Lutherkirche, 1906 (1944 zerstört)
Bauten
(Auswahl)
- Gönneranlage in Baden-Baden, 1908
- Ehrenfriedhof auf dem Karlsruher Hauptfriedhof, 1915
- Brunnen im Ehrenhof der Technischen Hochschule und Heinrich-Hertz-Denkmal ebendort, 1924/'25
- „Wasserkunst Paradies“, eine Grünanlage und Brunnen in Baden-Baden, 1925
- Reinhard-Fieser-, Leopolds-, Luisen- und Wilhelmsbrücke in Baden-Baden, 1927
- Brunnen auf dem Ostendorfplatz, 1927–'29
- Schlossgarten in Rastatt, 1927
- Carl-Benz-Denkmal in Mannheim, 1933
sowie Häuser in Basel, Frankfurt am Main und Heidelberg.
Schriften
(Auswahl)
- „Über das Wesen der Keramik“, Frankfurt 1922
- „Farbe und Form in der Baukunst “, Karlsruhe 1931
- „Grundsätzliches über Kunsterziehung und Kultur des Farbengefühls“, Karlsruhe 1932
- „Über das Wesen der Reklame“, Karlsruhe 1933
- „Über Raumkunst, über Kunst im allgemeinen, über die heutige Kunst und über Raumkunst im besonderen“, Karlsruhe 1934
Laeuger fertigte zudem die Deckelzeichnung zu Albert Geigers „Die Legende von der Frau Welt“, Karlsruhe (Bielefeld) 1906
Ehrungen
- Die Max-Laeuger-Straße in Karlsruhe-Knielingen ist nach ihm benannt. Auch in seiner Geburtsstadt Lörrach, die Laeuger 1944 die Ehrenbürgerwürde verlieh, trägt eine Straße seinen Namen.
- Zur Weltausstellung 1900 in Paris erhielt Laeuger für seine Keramik eine Goldene Medaille; 1904 erhielt er für die Gestaltung der deutschen Abteilung der Weltausstellung in St. Louis in den USA eine Goldmedaille.
- 1927 Ernennung zum Ehrendoktor der TH Dresden.
- 1932 verlieh die Deutsche Keramik Gesellschaft ihm die Böttgerplakette.
- Auf der Triennale von Mailand 1951 wurde ihm der „Grand Prix“ verliehen und im selben Jahr wurde Prof. Laeuger zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ernannt.
- 1964 fand in Mannheim in der Kunsthalle eine Laeuger-Ausstellung statt.
- 2014 in Baden-Baden: Max-Laeuger-Platz oberhalb der Wasserkunst Paradies, anlässlich seines 150. Geburtstags[1]
Vom 5. Juli bis 30. November 2009 wurde im Keramikmuseum Staufen die Ausstellung „Max Laeuger – Jugendstilkeramik“ im Rahmen der Reihe „Der Oberrhein um 1900“ gezeigt.
Literatur
- Brigitte Mayer: „Max Laeuger“, in: „Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945“ (Band 7 der Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Herausgeber Heinz Schmitt), 2. Auflage, Karlsruhe 1989. ISBN: 3761702647, Seite 683 f.
- Hilde Sprenger: „Max Laeuger“, Karlsruhe 1971 (Dissertation)
- Elisabeth Kessler: „Max Laeuger und die Manufaktur 1921–1929“, in: „Karlsruher Majolika: die Großherzogliche Majolika-Manufaktur 1901–1927; die Staatliche Majolika-Manufaktur 1927–1978“, Ausstellungskatalog, Karlsruhe (Badisches Landesmuseum) 1979, Seiten 77–91
Nachlass
Sein schriftlicher Nachlass befindet sich in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe.
Ausstellung
- „MAX LAEUGER – GESAMT KUNST WERK“, Sonderausstellung Badischen Landesmuseum, 28. Juni bis 5. Oktober 2014
Weblinks
- Das Stadtlexikon Karlsruhe des Stadtarchivs zum Thema „Max Laeuger“
- Literatur über Max Laeuger in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Literatur von und über Max Laeuger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Max Laeuger“