Karl Kölmel
Karl Kölmel (* 21. Februar 1896 in Bretten; † 23. Dezember 1979 in Karlsruhe) war Architekt und Baumeister und rettete zahlreiche durch den Krieg zerstörte badische Schlösser.
Leben und Wirken
Sein Vater, ein aus Ötigheim stammender Beamter, wurde oft versetzt, so dass Karl Kölmel seine Kindheitsjahre in Bretten, Müllheim, Rastatt und ab 1901 in Karlsruhe verbrachte. Ab 1905 ging er auf das spätere Bismarck-Gymnasium, wo er am 3. Juli 1914 die Abiturprüfung bestand.
Als Kriegsfreiwilliger war er direkt danach bis zu seinem Ende am Ersten Weltkrieg beteiligt.
Danach studierte er Architektur an der Universität Karlsruhe unter anderem bei Hermann Billing und Max Laeuger (1864-1952). Nach der Diplom-Prüfung und einem Praktikum bei Billing war er zeitweise im Büro Pfeifer und Großmann angestellt.
Ab 1925, nach seiner letzten Prüfung, war Kölmel in der Hochbauverwaltung tätig. 1929 heiratete er die Karlsruherin Liesel Lange. Es folgten anlässlich größerer Bauvorhaben Versetzungen nach Freiburg und später Heidelberg, ehe er 1935 nach Karlsruhe ans Bezirksbauamt kam, wo er sich um einen Militärbau in Pforzheim zu kümmern hatte. Zum Regierungsbaurat befördert war er danach in Baden-Baden an der Erweiterung des Kurbades beteiligt.
Während des Zweiten Weltkriegs, den er an der Westfront als Major erlebte, wurde er für die Restauration des Hauses „Zum Ritter”[1] in Heidelberg freigestellt. Wieder im Kriegsdienst geriet er in englische Kriegsgefangenschgaft und wurde 1946 entlassen.
ab 1. Januar 1948 leitete er die nordbadische Hochverwaltung als einer der Nachfolger Weinbrenners. Dabei setzte er sich für die Rettung historischer Bauten ein, so beispielsweise das Karlsruher Schloss und viele Gebäude am Schlossplatz, aber auch das Bruchsaler Schloss. Eine Beförderung nach Stuttgart lehnte er ab. 1962 wurde er pensioniert und zeichnete über 4.000 Blätter, die heute im Generallandesarchiv aufbewahrt werden.
Karl Kölmel starb 1979 im Alter von 83 Jahren.
Ehrungen
- 1950 Ehrensenator der Technischen Hochschule Karlsruhe
- 1955 Ehrensenator der Wirtschaftshochschulke Mannheim
- 1955 Schillerplakette der Stadt Mannheim
- 1955 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Literatur
- Arnold K. Lutz: Kölmel, Karl, Oberregierungsbaudirektor: * 21.2.1896 Bretten, rk., † 23.12.1979 Karlsruhe, in: Badische Biographien, Neue Folge, Band 3 (1990), Seite 155 ff.
- Geschichte: Karl Kölmel vor 25 Jahren gestorben / Leiter des Staatlichen Hochbauamtes war Retter badischer Schlösser, in: StadtZeitung vom 10. Dezember 2004 (auch online auf Karlsruhe.de nachzulesen, siehe unten nachfolgenden Weblink)
Weblink
- Die offizielle Webpräsenz der Stadt Karlsruhe zum Thema „Karl Kölmel vor 25 Jahren gestorben“
- Literatur über Karl Kölmel in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
Fußnoten
- ↑ Allgemein über dieses Gebäude siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Haus zum Ritter (Heidelberg)“