Rudolf Lange

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Rudolf Lange in einem Kostüm als "Franz" in Schillers Drama "Die Räuber"

Rudolf Lange (* 4. Februar 1830 in Potsdam; † 3. März 1907 in Karlsruhe) war ein Hofschauspieler, der auch in Karlsruhe wirkte.

Leben und Wirken

Nach dem Tode seines Vaters zog die Familie nach Berlin. Seine Ausbildung zum Schauspieler erhielt er bei Theodor Döring. Nach mehreren kleinen Rollen am Berliner Urania-Theater bekam er das Angebot für eine Gastrolle an das Roththeater nach Karlsruhe. Der neue Theaterdirektor am Hoftheater, Eduard Devrient, bot ihm nach einem Probegastspiel 1852 eine sofortige Anstellung im Humoristischen Charakterfach an. Am 17. Mai 1853, bei der Neueröffnung des neuen Hauses nach dem Theaterbrand, gab er in Schillers Drama „Die Jungfrau von Orléans“ den „Lionel“. Sein „Stritzow“ im „Versprechen hinterm Herd“, mit dem er noch nach Jahrzehnten im unvergesslichen Zusammenspiel mit Pauline Mailhac stürmischen Beifall erntete, bekundete seine besondere Begabung. 1856 begründete Generalintendant Devrient den Antrag auf Gehaltsaufbesserung mit der Feststellung, dass „Lange gegenwärtig eines der wichtigsten und beliebtesten Mitarbeiter des Schauspielpersonals“ sei.

Zu den jugendlich-komischen und humoristischen Rollen traten bald auch die ernsteren, so z. B. „Marinelli, Jago, König Philipp II., Richard III.“ und sein „Falstaff“ eine Meisterleistung schlechthin, die ihn in die erste Reihe der darstellenden Künstler seiner Zeit stellte.

1891 wurde ihm neben Schauspieldirektor Oswald Hancke auch ein Teil der Regie übertragen.

Im Herbst 1896 trat er in den „Relegierten Studenten“ von Benedix zum letzten Mal auf. In der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober erlitt er einen Schlaganfall, der ihn linksseitig lähmte und von dessen Folgen er sich nicht mehr völlig erholte.

Rudolf Lange wohnte 1891 in der Kriegsstraße Nr. 58.

Ehen

Mit seiner ersten Frau, der Sängerin Mathilde Fromm die 1857 verstarb, hatte er die Tochter Mathilde Lange (1856–1930), die spätere Gattin des Heidelberger Zoologen Bütschli. Am 2. Juni 1959 heiratete er die Hofschauspielerin Johanna Scherzer, Tochter der Solotänzerin Fanny Scherzer aus München. Mit Ihr hatte er den Sohn Hans Lange, der ebenfalls Schauspieler und Regisseur wurde.

Weblink

Lange, in Badische Biographien von Carl Obser aus dem Generallandesarchiv