Karl Drais
Karl Drais (* 29. April 1785 in Karlsruhe, † 10. Dezember 1851 ebenda) war Ingenieur, Forstmeister und Erfinder primär des Zweiradprinzips in Form seiner Laufmaschine, des ersten Fahrzeugs des mechanisierten und heute motorisierten Individualverkehrs ohne Pferd, die auch Draisine genannt wurde.
Lebenslauf
Am 29. April 1785 wird er als Karl Friedrich Freiherr Drais von Sauerbronn in Karlsruhe geboren.
Er wird evangelisch getauft, sein Taufpate ist Markgraf Karl Friedrich von Baden.
Er studiert Mathematik, Physik und Baukunst an der Universität Heidelberg.
Ab 1808 arbeitet er als Forstmeister. Er wird 1811 bei Fortzahlung seiner Bezüge vom Dienst freigestellt und erhält 1818 frühpensioniert den Titel „Professor der Mechanik“. So kann er sich in Mannheim ganz seinen Erfindungen widmen.
Seine demokratischen Überzeugungen äußert er öffentlich seit 1838. Während der Badischen Revolution 1849 legt er als überzeugter Demokrat seinen Adelstitel ab und nennt sich nur noch Karl Drais.
Nachdem die preußische Besatzung gegen ihn ein Entmündigungsverfahren in Gang gesetzt und seine Pension zur Bezahlung der Revolutionskosten beschlagnahmt hat, stirbt Karl Drais am 10. Dezember 1851 in Karlsruhe mittellos.
Wirken
Drais erfindet unter anderem die erste Schreibmaschine mit Tastatur, die Kochkiste und vor allem aber 1817 die Laufmaschine alias Draisine alias Veloziped.
Grabmal
Der deutsche Radfahrerbund veranlasste 1891 die Überführung der irdischen Überreste des Freiherrn auf den Karlsruher Hauptfriedhof und errichtete ihm aus Spendengeldern ein repräsentatives Grabmal. Zwei Jahre später sammelte man für ein Drais-Denkmal, das 1893 in Anwesenheit des damaligen Stadtrats und des Oberbürgermeisters Karl Schnetzler eingeweiht wurde.
Ehrungen
- Seit 1902 ist die Draisstraße in Karlsruhe nach ihm benannt.
- In der Region wurden einige weitere Draisstraßen nach ihm benannt.
- Heute ist die Draisschule in Mühlburg nach ihm benannt.
- Das Drais-Denkmal in der Beiertheimer Allee.
- Die Apotheke beim Städtischen Klinikum ist nach ihm benannt.
- Im Hardtwald gibt es einen Karl-Drais-Weg beim Karlsruher Mundwerk.
Ehrungen 2010 zu seinem 225. Geburtstag
Anlässlich seines 225. Geburtstags gibt es, vom Stadtmarketing Karlsruhe organisiert, verschiedene Veranstaltungen: z.B. eine Ausstellung im Stadtmuseum Karlsruhe, ein Rad- und Draisinenrennen, die Velocipediade in der Europahalle sowie die bundesweite Fahrradkommunalkonferenz.
Ausstellungen
- Seit Januar 2019 gibt es das erste inoffizielle Draismuseum in der „Radler-Halle“ des Gewerbehofs in der Steinstraße 23, von Martin Hauge. Ausgestellt ist u.a. ein detailgetreuer Nachbau einer Laufmaschine von Karl Drais. Es hat dienstags bis donnerstags von 11 bis 18.30 Uhr, freitags von 8 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet.
- „Karl Drais – Erfinder und Demokrat aus Karlsruhe“, 24. Mai bis 25. Juni 2017 im Regierungspräsidium am Rondellplatz
- „Karl der Große aus Baden: Karl Drais“, 17. Juni bis 18. September 2015 in der BBBank, Herrenstraße
Literatur
- Hans-Erhard Lessing: Wie Karl Drais das Fahrrad erfand: Kleine Geschichte der Laufmaschine. Karlsruhe 2018, Der Kleine Buch Verlag, ISBN: 978-3-7650-8431-7
- Christine Beil: Karl Drais, Karlsruhe 2017. Karlsruher Köpfe, Schriftenreihe des Stadtarchivs. ISBN: 978-3-88190-961-7
- Hans-Erhard Lessing: Karl Drais: Zwei Räder statt vier Hufe. Karlsruhe 2010, G. Braun Buchverlag. ISBN: 978-3-7650-8569-7
- Hans-Erhard Lessing: „Automobilität – Karl Drais und die unglaublichen Anfänge”. ISBN: 3931965228 (Gebundene Ausgabe)
Weblinks
- Das Stadtlexikon Karlsruhe des Stadtarchivs zum Thema „Karl Friedrich Freiherr Drais von Sauerbronn“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Karl Drais“