Lußhardt

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Karte

Der Lußhardt (auch Lußhardtwald) liegt in der Oberrheinischen Tiefebene im Nordwesten des Landkreises Karlsruhe. Der Name ist eine Zusammensetzung aus Luß und Hardt (Waldweide). Er ist ein Teil des rechtsrheinischen Waldgebietes zwischen Rastatt und Mannheim, der seit der Zeit der Franken (ab 300 n Chr) Hardtwald genannt wird.

Der Lußhardt zwischen Reilingen und Karlsdorf hat eine Größe von 4.866 ha. Davon sind 1.326 ha, mit der FFH-Gebietsnummer 6717-341, als Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen.

Geschichte

In der jüngeren Geschichte tauschte im Jahre 1002 Heinrich II. mit Herzog Otto von Kärnten „Bruchsal und die Lußhardt” gegen die Burg in Worms ein.

Kaiser Heinrich III. schenkte dann Bruchsal, zusammen mit dem Lußhardtwald, am 6. Mai 1056 der Kirche zu Speyer. In der Schenkungsurkunde sind keine Ortschaften erwähnt, es heißt darin nur, dass alle Bewohner, alle Häuser, Mühlen, Äcker, Wiesen, Weiden, Jagden, Gewässer und Fischereien von nun an Eigentum der Bischöfe sein sollen.

Heinrich IV. bestätigte 1063 die Schenkung und erweitert die Grenze des Lußhardtgebiets bis nach Walldorf und Oftersheim.

1252 wurde die Burg Kislau mit allen Rechten der Speyerer Kirche geschenkt. Die Amtsgeschäfte für den Lußhardt wurden dann für 550 Jahre von dort geführt.

In den folgenden Jahrhunderten wuchsen die Ortschaften durch Rodungen und die Wäldern wurde zur Viehhaltung genutzt.

1802 kam der Lußhardt an Baden.

Weiteres zur Geschichte beim Amt Kislau und den Städten und Gemeinden.

Ausdehnung

Kronauer Allee in der Oberen Lußhardt.

Zum Lußhardt gehören Städte und Gemeinden im Landkreis Karlsruhe und Rhein-Neckar-Kreis.

Die Landesstraße 555 teilt den Lußhardt in einen nördlichen, den „Unteren Lußhardt”, und südlichen Teil, den „Oberen Lußhardt”.

Landkreis Karlsruhe

Folgende Städte und Gemeinden im oder am Rande der Lußhardt gehören zum Landkreis Karlsruhe:

Rhein-Neckar-Kreis

Teile der Lußhardt liegen in der Metropolregion Rhein-Neckar:

Flüsse (Bäche) im Lußhardt

Kriegbach

Der Lußhardt war bis in das 19. Jahrhundert ein sehr feuchtes Waldgebiet mit Mooren und Sümpfen. Durch seine Flüsse und Bäche, sowie gezielte Entwässerung wurden Wiesen und Ackerland gewonnen. Die Bäche wurden auch zum Antrieb der Mühlen und später zur Bewässerung der Wiesen genutzt. Regeln zur Nutzung der Gewässer wurden erstellt, um die unterschiedlichen Interessen zwischen Müllern und Bauern abzustimmen. Mit dem Wandel der Landwirtschaft und Industrie haben Bewässerungs- und Pumpanlage diese Aufgaben übernommen.

Der Saalbach fließt jetzt südlich, von Bruchsal nach Philippsburg an der Lußhardt vorbei.

Der Wagbach berührt westlich zwischen Hambrücken und Waghäusel den Lußhardt, durchfließt dann das Naturschutzgebiet Wagbachniederung und knickt an der nordwestlichen Spitze der Lußhardt nach Westen zum Rhein ab.

Der Dutlacher Graben und der Kriegbach sind die beiden Bäche, die den Lußhardt von Osten nach Nordwest durchfließen.

Der Kraichbach fließt im Osten von Ubstadt bis Kronau und Reilingen an der Lußhardt vorbei.

Verkehr

L 556 durch den „Unteren Lußhardt”

Straßen

Von Norden nach Süden: Bundesautobahn 5 ; Bundesstraße 36 ; Landesstraße 556 ;

Von Westen nach Osten: Bundesstraße 35 ; Landesstraße 546, im Rhein-Neckar-Kreis ; Landesstraße 555 ;

Eisenbahn

Rheintalbahn ; Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart

Literatur

  • Albert Fuchs: „Kronau (Kislawer Ampts) Kleiner Beitrag zur Heimatgeschichte“. Bruchsal 1927, Verlag Oskar Katz. [Nachdruck Bad Schönborn 1974]
  • Seite 415-421 in: Konrad Dussel und Ralf Fetzer: „Kronau: Geschichte und Gegenwart“ / Hrsg. Gemeinde Kronau - Ubstadt-Weiher: verlag regionalkultur, 2009. ISBN: 978-3-89735-477-7
  • „Wässerwiesen. Geschichte, Technik und Ökologie der bewässerten Wiesen, Bäche und Gräben in Kraichgau, Hardt und Bruhrain.” (Beihefte zu den Veröffentlichungen für Naturschutz und Landschaftspflege in Baden-Württemberg;87). (ISBN: 3-929366-20-7)

Siehe auch

Bruhrain und Kraichgau.

Weblinks