Emil Wachter

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Emil Wachter 2011

Emil Wachter (* 29. April 1921 in Neuburgweier; † 12. Januar 2012 in Karlsruhe)[1] war ein Maler und Bildhauer mit engem Bezug zum Karlsruher Raum.

Leben

Emil Wachter wurde am 29. April 1921 in Neuburgweier bei Karlsruhe als Sohn des Landwirts Gottfried Wachter und dessen Ehefrau Anna geboren.

Von 1933 bis 1935 besuchte er das Goethe-Gymnasium und von 1935 bis 1939 das Bismarck-Gymnasium in Karlsruhe.

Nach Abitur, Kriegsdienst und Gefangenschaft studierte Wachter ab 1946 zunächst Theologie an der Universität Freiburg, bevor er sich für Malerei und Bildhauerei entschied, die er an der Münchener Akademie der Künste sowie ab 1949 an der Akademie Karlsruhe studierte, unter anderem bei Erich Heckel. Ab 1954 war Wachter als frei schaffender Künstler tätig, lehrte aber auch von 1958 bis 1963 an der Akademie. Einer seiner Schüler war Fritz Arend. Aufgrund eines Konflikts mit dem Maler und damaligen Rektor Georg Meistermann beendete er aber seine dortige Lehrtätigkeit.

Seine Tochter Dorothee Bode, eines von vier Kindern, ist die Inhaberin der Galerie Bode. Seine Ehefrau Pia Elisabeth Wachter, geborene Ruf, starb im Februar 2011.

Wachter wurde auf dem Friedhof Neuburgweier bestattet.

Wirken

Kauzbrunnen im Waldstadtzentrum
Nordtür der Autobahnkirche

Wachters Bilderwelt umspannte archetypische Figuren und Situationen der Mythologie und der Bibel ebenso wie Zeit- und Sozialkritisches unserer Gegenwart. So ist sein Schaffen häufig mit Kirchenbauten verknüpft.

Wandteppiche, Wand- und Deckengemälde
St. Stephan, Karlsruhe
Martinskirche, Ettlingen
Emmaus-Kapelle auf dem Friedhof Neuburgweier, 2009
Glasfenster
St. Peter und Paul (Mühlburg), Karlsruhe (1955)
Alexiuskapelle, Ettlingen (1962)
Klosterkirche, Kloster Lichtenthal, Baden-Baden (1964)
Herz-Jesu-Kirche (Ettlingen), 1966
St. Hedwig, Karlsruhe (1967)
Evangelische Pfarrgemeinde Forchheim (1972)
St. Paul (Bruchsal) (1998) Seitenfenster der neu geschaffenen St. Marienkapelle
Brunnen
Kauzbrunnen im Waldstadtzentrum, Karlsruhe
Marienbrunnen, Ständehausstraße, Karlsruhe (1981)
Keramik
Für den Vorrat an wertvollen Präsenten, die die Stadt Karlsruhe für hochrangigen Besuch oder Jubilare bereit hält, hat Wachter 2005 eine in den Farben Grün, Weiß und Blau gehaltene Majolika-Kachel, die sich in neun kleine Quadrate mit Karlsruhe-Motiven gliedert, geschaffen. Zu sehen sind Straßenbahn, Stadtkirche und Pyramide, aber auch Symbolhaftes wie „Ein Lichtblick im grünen Einerlei“, der auf die Stadtgründung im Hardtwald Bezug nehmen soll.[2]
Kirchenausstattung
Heilig-Kreuz-Kirche, Knielingen, 1961 (Wandgestaltung und Bleiverglasung der Kirchenfenster)
St. Ursula-Kapelle in Neuburgweier (Glasfenster, 1960 und Fassadengestaltung, 2009)
Autobahnkirche St. Christophorus, Baden-Baden (1978, Betonreliefs, Glasfenster und Türbemalung)
Glockenrelief aus Wachs
Friedensglocke Christuskirche, Karlsruhe 2004 (zusammen mit seiner Tochter Dorothee Bode)
Denkmäler
Kriegsehrenmal „Die Eltern und der tote Sohn“, Friedhof Neuburgweier (1949)
Gedenkkreuz für Priester Anton Fränznik in Eppingen-Rohrbach
Triptychon
„Der Sohn“ im Gemeindesaal des katholischen Josefsheimes in Forchheim (1978)
Ausstellungen
„Grenzerlebnisse“ (2001)
„Emil Wachter. Stille und Bewegung – Aquarelle zum Tanz“, ZKM (2010/2011)

Auszeichnungen und Ehrungen

Verleihung der Ehrenmedaille der Stadt Karlsruhe 2011

Ausstellungen

Nachlass

Die Emil-Wachter-Stiftung ist im Besitz von 300 Gemälden, 1.000 Blättern und zehn Triptychen, die im Ettlinger Schloss dauerhaft untergebracht werden.

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. Eintrag Emil Wachter (Identifikations-Nr. 203013) in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg
  2. Quelle: Stadtzeitung 2005
  3. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Silvesterorden“