Carl Egler
Carl Egler (* 3. Juli 1896 in Bad Rappenau; † 16. August 1982 in Karlsruhe) war ein Bildhauer und Keramiker.
Leben
Als dritter von vier Brüdern (Willi Egler (Maler) und Ludwig Egler (Schriftsteller und Komponist) waren zwei davon) kam er 1896 zur Welt. Nach dem Tod des Vaters kam die Familie 1901 nach Daxlanden. Carl wollte einen ähnlichen künstlerischen Weg einschlagen wie sein Bruder Willi, was dieser jedoch ablehnte.
1911 begann er Bildhauerlehre in der Werkstatt der Karlsruher Majolika, später gefördert von Hermann Föry. Einer seiner Lehrer war Otto Schließler. 1913, noch als Schüler, entwarf er die Darstellung einnes Minnersängers mit Pferd, welche die Manufaktur ins Programm aufnahm.
Den Ersten Weltkrieg verbrachte er überwiegend an der Ostfront. Als er im März 1918 an die Westfront kam, wurde er schwer verwunden. Als Geselle setzte er nach Kriegsende seine Tätigkeit für die Majolika fort und richtete im Jahr darauf seine eigene Werkstatt ein. Erste größere Aufträge erhielt er ab 1920, im Jahr darauf wurde er in den Karlsruher Künstlerbund aufgenommen. 1923 war er an der Großen Deutsche Kunstausstellung in Karlsruhe beteiligt.
1925 bis 1932 war er Mitglied der Kunstakademie Karlsruhe, unter anderem als Meisterschüber bei Professor Georg Schreyögg. Auch war er 1. Vorsitzender des Ausschusses der Studierenden. Mit seinem späteren Tutor, Christopjh Voll geriet er in Streit um das Kunstverständnsiss, weswegen er die Akademie schließllich verließ. In dieser Zeit war er an Ausstellungen in Karlsruhe, Mannheim, Baden-Baden, Stuttgart und Straßburg beteiligt.
1936 erwarb er mit Berthe Schäfer, die er im Jahr zuvor geheiratet hatte, ein Wohnhaus mit Atelier im Karlsruher Stadtteil Mühlburg, die Marktstraße 4. Vor allem in den Jahren, in denen wichtige Aufträge ausblieben, widmete er sich der künstlerischen Gestaltung des Anwesens.
Zu Beginn des |Zweiten Weltkriegs wurde er eingezogen, wurde aber wegen eines Nierenleidesn 1940 wieder entlasssen.
Nach Kriegsende begann er sich auf den Bau zu konzentrieren. Er schuf Ofenkackeln, Dachgiebel und ähnliches. Auch erhielt er einige Aufträge zur Schaffung oder Wiederherstellung zerstörter Denkmäler.
Er starb im August 1982.
Werke
- Denkmal für die Gefallenen auf dem Mühlburger Friedhof „Die Trauernde“ (1920)
- Mahnmal für die Euthanasietoten auf dem Hauptfriedhof
- Putzkeramik im Giebelfeld der Friedhofskapelle Durlach-Aue
- Wandkeramik an der Draisschule
- Wandbild „Rast im Freien“ an der Landesversicherungsanstalt
- Chamäleon-Brunnen aus Keramik und Sandsteinbrunnen im Garten des ehemaligen Wohnhauses in Mühlburg, Marktstraße 4
- Gefallenendenkmal 1914-18 auf dem Kirchplatz an der Kastenwörthstraße in Daxlanden (enthüllt am 4. September 1932)
- „Brettener Hundle“, Bretten, 1949
- Neue Büste des Karl-Schnetzler-Denkmals, 1952
- „Sitzendes Mädchen“, Skulptur im Stadtgarten, um 1955
- Wiedererrichtung des im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen Carl-Benz-Denkmals mit einer von Egler gefertigten Büste von Carl Benz (26. April 1958)
- Neue Version des Franz-Grashof-Denkmals von Friedrich Moest, 1960
- Gefallenendenkmal Bretten, 1963
- Majolika-Wandbild in der Sauna des Vierordtsbades, 1963
Ehrung
Im Herbst 2019 wurde ein Hauptweg auf dem Hauptfriedhof, der an seinem Grab liegt, in Carl-Egler-Weg benannt.
Weblinks
- Das Stadtlexikon Karlsruhe des Stadtarchivs zum Thema „Carl Egler“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Carl Egler“