St. Bartholomäus

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Kirche

St. Bartholomäus ist eine katholische Kirche im Bruchsaler Stadtteil Büchenau. Sie gehört zur Seelsorgeeinheit Karlsdorf-Neuthard-Büchenau. Die Pfarrei ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden Bruchsal.

Geschichte

Wann genau die erste Kirche gebaut wurde, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass im Jahr 1450 eine Pfarrei bestand. 1468, 1473 und 1474 wurde jeweils eine Glocke installiert, so dass am Ende drei Glocken vorhanden waren. Letztere, geossen von einem "Meister Jörg" aus Speyer hat die Jahrhundere überdauert und befindet sich heute im Büchenauer Pfarrzentrum.

Das nächste, was über die Kirche bekannt ist, ist der Visitationsbericht aus dem Jahr 1683, bei der erhebliche Mängel festgestellt wurden. Dazu kam laut einem Bericht von 1701, dass das Allerheiligste wegen eines Defektes nicht mehr in der Sakramentsnische aufbewahrt werden konnte. Zudem wurde die Kirche als deutlich zu klein empfunden.

Die Kirche wurde 1742 vollständig neu gebaut durch Damian Hugo von Schönborn geweiht. Aus dieser Zeit sind Teile des Eingangsnbereichs erhalten. Die Baulast wurde auf die poltische Gemeinde (Turm), Kloster Frauenalb und Herrschaft (Chor und Langhaus) verteilt. 1756 wurde die erste Orgel, bezahlt von der politischen gemeinde Büchenau, gekauft.

Pfarrer Rinckleb beklagte sich nach Ende der Baumaßnahmen weiterhin darüber, dass die Kirche zu klein sei, Schönborn und sein Nachfolger Hutten ignorierten die Beschwerden jedoch. So wurde auch die Empore, die Rinckleb vergrößert haben wollte, im Ursprungszustand belassen. Auch spätere Pfarrer beklagten immer wieder die geringe Größe des Gebäudes. Zudem zeigten sich bald Beschädigungen unter anderem der Fenster.

Anfang 1827 erfolgte schlussendlich der Abriss des Langhauses, dessen Neubau auf die bis heute bestehende Breite angelegt wurde. 1888 wurde die Kirche in ihrer Länge erweitert und danach im Innern renoviert. Dabei wurde ein neuer Hochaltar und eine neue Kanzel installiert. Die Sakristei, bislang hinter dem Chor, wurde neben diesen verlegt.

1913 wurde der Turm unter Beibehaltung der grundsätzlichen Gestaltung um ein Stockwerk erhöht. Dabei erhielt die Kirche auch komplett neue Glocken. Sie überstanden den Zweiten Weltkrieg nicht.

Beim Fliegerangriff am 2. Februar 1945 wurde sie zerstört und 1946 bis 1948 wieder aufgebaut. Die neuen Glocken konnten 1953 geweiht werden, die neue Orgel drei Jahre später. Die 1960er Jahre brachten eine Rehie von Änderungen: neben einer grundsätzlichen Erneuerung der Technik an Turmuhr und Heizung geb es auch neues Inventar: Es wurden neue Fenster montiert, ein neuer Tabernakel angeschafft und der Chorraum umgestaltet.

Der barocke Turm hingegen wurde nicht wieder hergestellt. Das Denkmalamt lehnte dies ab, weil von der Kiurche nichts mehr im Barockstil erhalten war. So wurde 1971 der bislang provisorisch gedeckte Turm mit einem Pyramidendach versehen. 1992 bis 1995 wurde der Innenraum grundlegend saniert und umgestaltet. Den künstlerischen Teil übernahmen dabei Barbara Jäger und OMI Riesterer. Zum Ende der Arbeiten erhielt die Kirche zudem eine neue Orgel.

Die ehemals rein katholische Gemeinde Büchenau nahm nach dem Krieg auch zahlreiche evangelische Christen auf. Diese besuchten die Evangelische Kirche Staffort und katholische Christen aus Staffort kamen zum Gottesdienst zu St. Bartholomäus, sodass die ehemals strengen konfessionellen Grenzen zwischen den beiden Nachbagemeinden nachhaltig abgebaut wurden. Im Rahmen tätiger Ökumene wird die Kirche seit vielen Jahren auch von der Evangelischen Kirchengemeinde Staffort-Büchenau benutzt.

Pfarrer der Gemeinde

Pfarrverweser sind kursiv dargestellt

  • 1513: Konrad von Eppingen (Jakob Konradi, 1496 in St. Sebastian (Neuthard))
  • 1513: Nikolaus Frauenfelz (Zuvor in Hambrücken)
  • 1528: Heinrich Steinlein
  • 1530: Martin Körner
  • 1532 bis 1537: Michael Kammerer ( ab 30. August 1537 in St. Cosmas und Damian)
  • 1537: Johannes Ohlschläger
  • 1542: Johannes Trautwei
  • 1547: Nikolais Beineck
  • 1538 bis 1593: Peter Faber (auch in St. Sebastian Neuthard)
  • 1638 bis 1648: Pfarrei von Obergrombach versehen, Pfarrer Mattias Erasmus
  • 1667 bis 1668: Johann Anton Matt
  • 1668: Jodokus Hack und Johannes Antematten.
  • 1679 bis 1724: Philipp Adam Noldt
  • 1724 bis 1725: Jakob Bosch
  • 1725 bis 1727: Johann Thomas Hermann
  • 1727 bis 1728: Valentin Molitor
  • 1728 bis 1732: Johann Georg Keck
  • 1732 bis 1752: Johann Christoph Rinckleb
  • 1752 bis 1785: Johann Adam Pardon
  • 1785 bis 1793: Johann Georg Spannagel
  • 1793 bis 1807: Peter Seithel
  • 1807 bis 1808: Kapuzinerpater Josef von Bruchsal
  • 1808 bis 1817: Heinrich Erbs
  • 1817 bis 1819: Johann Wagner (verwaltet die Pfarrei von Untergrombach aus)
  • 1819 bis 1821: Sebastian Kornel Wollbach
  • 1821: Wenzeslaus Zuggelter, Kapuzinerpater
  • 1821 bis 1831: Ignaz Knörr
  • 1831 bis 1832: Johann Baptist Orbin (Dezember 1831 und Januar 1832)
  • 1832 bis 1833: Karl Ferdinand Sattler
  • 1833 bis 1845: Xistus Roman Armbruster
  • 1845: Prof. Franz Abele
  • 1845 bis 1846: Johann Nepomuk Anselment
  • 1846 bis 1875: Franz Anton Apfel
  • 1875 bis 1878: Theodor Herold (ab 1873 bereits als Vikar in Büchaneu)
  • 1878 bis 1879: Franz Xaver Umenhofer
  • 1879: Georg Bundschuh (Juni bis August)
  • 1879 bis 1881: Friedrich Josef Aab
Gedenkstein im Friedhof Büchenau für ehemalige Priester
  • 1881 bis 1906: Wilhelm Grau
  • 1906: Karl Graf (Januar bis Ende Februar, eigentlich Pfarrer in Untergrombach)
  • 1906: Ferdinand Josef Lehmann (Ende Februar bis Ende Oktober)
  • 1906 bis 1927: Valentin König
  • 1927 bis 1943: Peter Ringel
  • 1943 bis 1955: Alfred Nägele (1904–1985)
  • 1955 bis 1958: August Ruf
  • 1958 bis 1968: Valentin Roos
  • 1969 bis 1977: Ludwig Schrempp
  • 1977 bis 2001: Bernhard Ripperger (1929–2021)
  • 2001 bis 2009: Rudi Müller (zusätzlich zu Neuthard)
  • ab 2009: Seelsorgeeinheit Karlsdorf-Neuthard-Büchenau

Bilder

Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

Weblinks