Turmberg

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Turmberg
Turmberg von Aue aus

Der Turmberg ist der Hausberg und das Wahrzeichen von Durlach.

Seit 1888 fährt die Turmbergbahn auf den Turmberg. Alternativ kann der Berg über die Hexenstäffele erreicht werden.

Angebote auf dem Berg

Besteigung des Turms

Der Turm kann über Treppen bestiegen werden. Es gelten folgende Öffnungszeiten:

  • 16. April bis 14. Oktober: 7:00 Uhr – 20:30 Uhr
  • 15. Oktober bis 15. April: 9:00 Uhr – 16:00 Uhr

Oben gibt es ein Fernrohre mit Münzeinwurf.

Nach einer Sanierung ist der Turm seit Juli 2006 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Gastronomie

Direkt am Turm befindet sich das Restaurant Klenerts mit gehobener Küche und guter Aussicht auf der Terrasse. Zudem gibt es das Schützenhaus etwas weiter hinten, es wurde 1903 errichtet.

Spielplatz und Waldseilpark

Im hinteren Bereich des Berges befindet sich ein großer Spielplatz sowie seit Anfang 2010 der Waldseilpark Karlsruhe.

Veranstaltungen

Seit 2007 gibt es die Veranstaltung Klingender Turmberg, seit 2000 wird das Turmbergrennen [1] mit dem Fahrrad durchgeführt.

Geschichte

Friedrichshöhe um 1888
Friedrichshöhe und Burghof um 1899
Skizze Turmberg/Alter unbekannt

Die Burganlage wurde im 11. Jahrhundert von den Grafen von Hohenberg, die auch das Kloster Gottesaue gründeten, erbaut und im 12. Jahrhundert erweitert. Zu dieser Zeit gehörte die Burg noch zu Grötzingen, deshalb war sie auch als „Burg Grötzingen” bekannt. Der Turm selbst entstand zwischen 1230 und 1250.

Später wurden Reste des Turms als Wachtturm für Durlach genutzt, eine große Glocke läutete im Alarmfalle. Da befand sich der Turmberg bereits auf Durlacher Gebiet.

In der Zeit der Industrialisierung war der Turmberg ein viel genutztes Naherholungsgebiet. Die Panoramastraße auf den Turmberg wurde aber erst um 1930 gebaut.

1937 entstand das Gefallenen-Denkmal des Bildhauers Egon Gutmann, das direkt am Turm angebracht ist.

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Turmberg

Über der Stadt Durlach steht auf der Berghöhe ein mächtiger Turm, einst der Berchfrit einer Burg, die nach dem Dorf Grötzingen genannt wurde. Der Berg hieß in früheren Zeit Hohenberg (nicht 100% bewiesen) und noch im 12. Jahrhundert gab es ein Geschlecht der Grafen von Hohenberg, die das Kloster Gottesaue gegründet haben. Nach diesen sehen wir das Geschlecht der von Roßwag aus dem unteren Enztal im Besitz im Besitz von Dorf und Burg Grötzingen, die beide vom Stift Weißenburg zu Lehen trugen. Von den Roßwag kam Burg und Dorf an die Markgrafen von Baden, die durch Erbschaft hier an [Pfinz]] und Enz Fuß gefasst hatten. In ihrem Besitz war die Burg schon, als König Rudolf von Habsburg 1274 die starken Burgen und Städte (firmissima castra et opida) Mühlburg, Grötzingen und Durlach eroberte. Die Burg Grötzingen muss dabei glimpflich weggekommen sein, da Markgraf Rudolf von Baden noch im gleichen Jahr eine Urkunde unterzeichnete in dem „castrum G.“, 1279 zerstörte in einer Fehde der Bischof Konrad III. von Lichtenberg von Straßburg das „castellum Turlac“ durch Feuer.

Geheimrat Ernst Wagner, der 1893 und 1894 durch Ausgrabungen der Anlage der Burg auf dem Turmberg festzustellen suchte, will in diesem „castellum Turlac“ die Burg auf dem Turmberg sehen, die eben damals 1279 zerstört worden sei. Er fand neben dem Berchfrit zwischen Mauerresten eines Wohnhauses Brandschutt und sah darin in Bestätigung seiner Annahme. Es wäre aber immerhin möglich, dass dies „castellum Turlac“ die Wasserburg in Durlach selbst gewesen ist. Die Burg auf dem Turmberg hat, solange sie urkundlich erwähnt wird (z. B. noch 1388 in einer Belehnungsurkunde), Burg Grötzingen geheißen. Der sorgfältig aus Sandsteinbuckelquadern aufgeführte Berchfrit hat lang für ein Römerwerk gegolten, zu einer Zeit, als beinahe jeder sorgfältig gemauerte Turm in unserer Gegend für einen römischen Wachturm angesehen wurde. Heute ist diese irrige Ansicht hoffentlich endgültig begraben.

Die Burg bestand aus einer Ringmauer von etwa 1,60 m Stärke und einem Berchfrit, der später, als die Ringmauer errichtet, vor diese gegen die Angriffseite vorspringt, Reste eines früheren Berchfrits der innerhalb der Mauer lag, haben sich bei den Grabungen gefunden. Neben dem Turm stand ein Wohnbau, in dessen Brandschutt sich romanische Tonfliesen erhalten hatten. Zweifellos lag vor dem Berchfrit einst ein Halsgraben und davor scheint die Burgdurch Aufschüttung von Wällen und durch Gräben weiter gesichert gewesen zu sein. Die Anlegung von Wegen und sonstige Veränderungen haben aber den ursprünglichen Zustand stark verändert. Im Jahr 1914 von den Herren Rott und Linde gemeinsam durchgeführte Grabungen haben vor allem an der Nordseite der Ringmauer Reste eines Torbaus und eine schön gemauerte Zisterne zu Tage befördert. Auch die steil abfallenden Hänge des Berges gegen Westen und Süden vor allem scheinen durch mauerbekrönte Böschungen, die sich ringförmig um den Burgkern herumzogen, weiter gesichert gewesen zu sein. Der heute stehende Berchfrit stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem 13. Jahrhundert, die Ringmauer und der ältere Berchfrit mögen ins 12. Jahrhundert zurückgehen. Wie immer liegt der Eingang zum Berchfrit hoch über dem Erdboden. Unter der spitzbogigen Tür bildeten eine Reihe weit vorspringender Kragsteine eine Plattform, von der aus der Abstieg über Leitern möglich war. Der jetzige Eingang in den unteren durch Tonnengewölbe geschlossenen Teil des Turmes natürlich neu. Der obere Teil ist auch durch ein Tonnengewölbe geschlossen, das die Wehrplatte trägt. Zinnen oder Brüstungsmauer sind verschwunden, ebenso der steile Dachhelm, der bis ins 18. Jahrhundert hinein den Turm krönte. Im 16. Jahrhundert wurde der kleine Treppenturm aufgeführt, um einen bequemeren Zugang zum Berchfrit zu schaffen. Er führt seitlich von der hochliegenden Eingangstür hinauf, so dass bei feindlicher Annäherung der Steg zwischen Treppenausgang und Tür beseitigt werden konnte. Gleichzeitig wurde die hohe Mauer neben dem Turm errichtet und auf Balken eine Plattform zwischen Turm und Mauer hergestellt, worauf ein Signalgeschütz Platz fand Eine Landwache meldete durch Fahnen-, Glocken- oder Feuerzeichen die Annäherung verdächtiger Gäste auf den Straßen, die nach Durlach führten.

Quelle: Burgen und Schlösser im Enz- und Pfinzgau - Von Hans Detlef Rösiger, Karlsruhe 1926 / bearbeitet durch R. Cölsch, Pforzheim


Gastronomie

Das Restaurant Friedrichshöhe war ein Panoramarestaurant mit einer Glasterrasse, an der Stelle der heutigen Aussichtsplattform. Es wurde bei einem Bombenangriff am 24. April 1944 zerstört.

Der „Burghof” ist der Vorgänger des heutigen Klenerts. Damit der „Burghof” gebaut werden konnte, musste der hintere Turm gesprengt werden.

Im ehemaligen Kurhaus und Restaurant Gut Schöneck befindet sich heute die Sportschule Schöneck.

Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Turmberg   

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Literatur

Weblinks