Amtsbezirk Gochsheim

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Der Amtsbezirk Gochsheim bestand bis Mitte 1813.

Er entstand Anfang des 15. Jahrhunderts unter den Grafen von Eberstein und wechselte 1504 zu Württemberg. Das Amt umfasste zu dieser Zeit neben Gochsheim auch Bahnbrücken, Neuenbürg, Waldangelloch und einem Anteil an Gölshausen, wobei nach und nach alle Orte außer Waldangelloch und dem Amtsort abgegeben werden mussten.

Mit der Schaffung des Großherzogtum Baden und der dadurch notwendig gewordenen Verwaltungsreform wurde das Amt im Oktober 1806 zunächst als Behörde für die neu an Baden gefallenen Orte neu aufgestellt. Ein Jahr später wurde der Bezirk offiziell erstellt und umfasste, nachdem 1809 noch Teile des aufgelösten Amtsbezirk Odenheim übernommen wurden, die Orte:

Adelshofen, Boxdorf, Dammhof, Flehingen, Ittlingen, Menzingen, Sickingen, Sulzfeld, Odenheim, Eichelberg, Landshausen, Tiefenbach, Bahnbrücken, Gochsheim, Münzesheim, Neuenbürg, Oberacker, Oberöwisheim, Unteröwisheim und Waldangelloch.

Amtssitz war zunächst Unteröwisheim, da der bauliche Zustand im Graf-Eberstein-Schloss unzureichend war. So gab es weder eine Poststelle - Post konnte nur in Bretten aufgegeben und geholt werden – noch geeignete Räume für die Kellerei, welche in Unteröwisheim verblieb, als der Amtssitz in Gochsheim schließlich eingerichtet wurde.

Ein Gutachten aus dem Jahr 1811 veranschlagte mehrere tausend Gulden für die Herrichtung der Räumlichkeiten, ohne welche eine ordentliche Amtsführung nicht möglich gewesen wäre. Gegen den Widerstand des Gochsheimer Stadtrates wurde am 30. Juli 1813 die Auflösung des Amtsbezirks beschlossen. Rohrbach, Eichelberg und Landhausen kamen zum Amt Eppingen. Die Orte Gochsheim, Bahnbrücken und Oberacker wurden dem Amtsbezirk Bretten zugeschlagen. Die anderen Orte gingen an die beiden Bruchsaler Ämter.

Amtsvorstände ab 1807

Literatur

  • Seiten 50-54 in: Bernd Breitkopf: „Die alten Landkreise und ihre Amtsvorsteher“: die Entstehung der Ämter und Landkreise im heutigen Landkreis Karlsruhe – Biographien der Oberamtmänner und Landräte von 1803–1997. Beiträge zur Geschichte des Landkreises Karlsruhe, Band 1. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher/Heidelberg/Basel 1997 ISBN: 3-929366-48-7