VfB Mühlburg

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Der VfB Mühlburg war ein Sportverein in Karlsruhe, der zwischen 1933 und 1952 bestand und unmittelbar vor seiner Fusion mit dem FC Phönix Karlsruhe zum Karlsruher SC als der erfolgreichste Karlsruher Verein seiner Zeit galt.

Geschichte

Die Vorgängervereine

FC Mühlburg (1905-1933)

Der FC Mühlburg wurde 1905 von ehemaligen Mitgliedern des zehn Jahre zuvor entstandenen 1. FV Sport Mühlburg gegründet. Eine Folge der Streitigkeiten, denen der FC Mühlburg sein Entstehen verdankt, war einige Zeit später die Auflösung des 1. FV. Zusammen mit der Fußballabteilung entstand eine Leichtathletikabteilung, die nach 1918 jedoch an Bedeutung verlor. Der FC konnte ab 1908 auf einen eigenen Sportplatz in der Honsellstraße zurückgreifen. Im selben Jahr gelang dem FC die Meisterschaft in der B-Klasse. Wegen Einsatzes eines nicht spielberechtigten Spielers wurde diese jedoch aberkannt, so dass der Aufstieg in die A-Klasse erst 1911 durch den diesmal anerkannten Gewinn der Meisterschaft gelang.

Der Erste Weltkrieg brachte ab 1916 den Spielbetrieb zum Erliegen, lediglich im Jugendbereich konnte eingeschränkt weitergespielt werden. Am Ende des des Krieges hatte der Verein 47 Tote zu beklagen. Aber schon 1919 zählte der FC Mühlburg mit rund 500 Mitgliedern zu den größten Karlsruher Sportvereinen. Er war fortan permanent auf der Suche nach einem neuen Sportplatz, da das Stadion Honsellstraße nach eigenem Empfinden zu klein wurde. So machte man sich Hoffnungen auf einen Sportplatz im Hardtwald, der im Zuge des später verworfenen Generalbebauungsplans geplant war.

Die Besetzung des Rheinhafens durch französische Truppen im März 1923 hatte weitreichende Folgen für den FC: Die Benutzung des eigenen Stadions wurde untersagt, so dass der Verein bis Mitte 1924 seine Spiele auf fremden Plätzen austragen und dadurch Teile der Einnahmen abgeben musste. War der FC 1923 noch der höchstklassigste Karlsruher Verein gewesen, sorgten die Platzproblematik und die gescheiterte Jugendarbeit 1925 (es gab seit 1921 eine Jugendabteilung) für den Abstieg in die Kreisklasse. Massive Finanzprobleme waren die Folge. Daran änderte auch der Wiederaufstieg im Jahr 1931 nichts. Als durch Umstrukturierungen der Spielklassen der erneute Abstieg in die Zweitklassigkeit drohte, fusionierte der FC im Jahr 1933 mit dem ebenfalls finanziell angeschlagenen VfB Karlsruhe.

Eine Seltenheit bei Fußballvereinen jener Zeit trug sich im Jahre 1927 zu: Der Verein bildete vorwiegend aus seinen Spielern eine eigene Sängerabteilung, die bei Festlichkeiten aller Art aktiv wurde.

VfB Karlsruhe (1911-1933)

Der VfB Karlsruhe entstand im Jahr 1911 durch Fusion des 1902 gegründeten FC Weststadt und des 1898 gegründeten FC Germania 1898 Karlsruhe. Der FC Germania war seinerseits 1910 mit dem fünf Jahre zuvor entstandenen FC Union Karlsruhe fusioniert. Der FC Union hatte 1909 nach dem Sieg in der C-Klasse an den Spielen um die Süddeutsche Meisterschaft teilgenommen und war dort auch weit gekommen. Alle Vereine stammten aus der Weststadt und waren 1911 auf Sportplatzsuche, was den Zusammenschluss begünstigte. Man fand in der Hertzstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Karlsruher FV einen Sportplatz. Als Vereinsfarben wurden Schwarz-Gold-Grün gewählt.

Obwohl in der B-Klasse spielend, machte der VfB durch den Gewinn einer Stadtmeisterschaft auf sich aufmerksam. 1919 konnte man sich für die neugebildete Kreisliga qualifizieren, stieg aber kurz darauf wieder ab. Erst Ende der 1920er Jahre etablierte sich der VfB dauerhaft in der Bezirksliga, und schaffte dort 1933 mit einem 3. Tabellenplatz die Qualifikation für die neugebildete Gauliga, welche damals die höchste Deutsche Spielklasse war. Vor Start dieser Liga fusionierte der VfB mit dem FC Mühlburg.

VfB Mühlburg (1933-1952)

Der neue Verein, der ab 1937 als einziger Karlsruher Verein in der Gauliga spielte, geriet früh in Streit mit dem Karlsruher FV, der aufgrund seiner eigenen Platznot auf den in der Hertzstraße gelegenen Platz des VfB hoffte. Da das Stadion in der Honsellstraße aber nicht erweitert werden konnte ließ der VfB nicht mit sich reden. Andererseits blieben auch die Eingaben des VfB an die Stadt um Hilfe bei der Problemlösung erfolglos. 1938 stieß der VfB Mühlburg bis ins Viertelfinale des heutigen DFB-Pokals vor. Im September 1942 wurde das Stadion bei einem Bombardement vollständig zerstört, so dass der VfB auf fremde Plätze ausweichen musste. 1944 gelang mit dem Gewinn des Badischen Pokals der bislang größte Erfolg.

Gefallene Mitglieder der beiden Weltkriege

Der VfB verlor durch den Zweiten Weltkrieg 65 Mitglieder und 10 Spieler, musste seine Mannschaft daher komplett neu aufbauen. Das Stadion wurde in Eigenarbeit neu erbaut und konnte schließlich auch etwas erweitert werden. In die neugebildete Oberliga wurde man trotz der Dominanz der vorigen Jahre nicht aufgenommen. Der Aufstieg gelang aber bereits 1947 durch den Gewinn der Südstaffel der nordbadischen Landesliga. Bis 1952 etablierte man sich dort und wurde 1952 sogar Tabellendritter.

1951 gewann die A-Jugend Mannschaft des VfB die Süddeutsche Meisterschaft.

Mit Heinz Trenkel und Horst Buhtz hatte der VfB Mühlburg im Jahre 1952 zwei B-Nationalspieler im Kader, die im April in einem im Mühlburger Stadion ausgetragenen Länderspiel gegen die B-Nationalspieler der Schweiz zum Einsatz kamen.

Die Sportplatzfrage wurde unterdessen wieder akut, zumal mit insgesamt 10 Fußballteams, 2 Handballteams und 2 Tischtennismannschaften (Handball- und Tischtennisabteilung waren 1948 gegründet worden), der Verein stetig wuchs. Wie 1926 wurde der Bau eines Stadions im Hardtwald erwogen, dazu kam es zu Überlegungen einer Fusion mit dem Karlsruher FV, die aber von beiden Seiten abgelehnt wurde. Als 1952 der Vereinsvorsitzende Felix Rittmeister unerwartet verstarb, wurde durch dessen Nachfolger von der Heydt der Vorschlag des damaligen Karlsruher Oberbürgermeisters Günther Klotz aufgegriffen, mit dem FC Phönix zu fusionieren. Während dies beim FC Phönix auf der Generalversammlung am 25. September 1952 auf Zustimmung stieß, fand auf der zeitgleich stattfindenden Versammlung des VfB die Fusion nicht die notwendige Mehrheit. Diese wurde erst im zweiten Anlauf am 16. Oktober 1952 erreicht. Der neue Verein, der den Namen Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix e.V. 1894 erhielt, hatte zum Zeitpunkt der Fusion rund 2000 Mitglieder.

Trivia

Als weiterer Vorläuferverein wird an manchen Stellen der FC Victoria Mühlburg genannt, der, 1892 gegründet, bereits 1905 mit dem FC Mühlburg fusioniert haben soll. Dagegen spricht, dass er noch 1919 unter denjenigen Karlsruher Vereinen genannt wurde, die sich auf Sportplatzsuche befanden.

Weblinks