Lutherkirche Bruchsal

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Westseite der Lutherkirche

Die Lutherkirche Bruchsal ist eine Kirche in Bruchsal. Die Luthergemeinde ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden Bruchsal.

Geschichte

Eine evangelische Gemeinde gibt es in Bruchsal seit dem 22. März 1804. Ab 1811 wurden die Gottesdienste abwechselnd mit der katholischen Gemeinde in der Bruchsaler Hofkirche gefeiert.

Am 21. Juli 1935 erfolgte die Grundsteinlegung des von Architekt Carl Gerstung entworfenen ersten evangelischen Gotteshauses in Bruchsal. Er orientierte sich an den frühchristlichen Basiliken, die als rechteckige Hallen gebaut waren. Der erste Gottesdienst in diesem Gebäude wurde am 29. November 1936 gefeiert.

Ausgestattet war die Kirche mit fünf Bronzeglocken aus der Karlsruher Gießerei Bachert. Die Orgel wurde in der Steinsfurter Filiale der Firma Walcker gefertigt und besaß 49 Register mit 3097 Pfeifen. Bei Auftragsvergabe wurde darauf Wert gelegt, dass die Fertigung nicht am Hauptsitz der Firma in württembergischen Ludwigsburg erfolge.

Das zentrale Altarbild, das einzige malerische Element im Gebäude, wurde durch Carolus Vocke aus Heilbronn erstellt und zeigt die Auferstehung Christus.

Der Altar war auf seiner Vorderseite mit Tierfiguren ausgestaltet. Er wurde zusammen mit dem Dach und dem übrigen Inventar am 1. März 1945 beim Luftangriff auf die Stadt zerstört.

Ob die Glocken diesen Angriff überstanden und dann anderweitig verwendet wurden oder bereits vorher zu Kriegszwecken abgegeben werden mussten, ist nicht bekannt. Ab 1946 wurde die Anschaffung von stählernen Glocken diskutiert, die drei Jahre später eingebracht wurden. Sie waren nicht unumstritten. Gestalterisch wie klanglich gab es unterschiedliche Meinungen, ein teilweiser Austausch wurde bis in die 2010er Jahre immer wieder diskutiert.

Das Altarbild war erheblich beschädigt worden und wurde von Carolus Vocke erneut gemalt, wobei es nicht originalgetreu wiedererstand, sondern in Gestaltung und Farbgebung verändert wurde.

Die Orgel wurde ab 1949 in mehreren Abschnitten bis 1961 von der Firma Steinmeyer aus Oettingen angeschafft und erweitert. Sie wurde 2007 umfassend restauriert.

Die Gestaltung der Fenster der Sakristei übernahm 1956 Albert Frick aus Bretten.

2010 wurde ein bis dahin für Sitzungen genutzter Raum neben der Sakristei in einen Gebetsraum umgestaltet, in dem in kleineren Rahmen auch außerhalb der Kirchenöffnungszeiten Andachten und individuelle Gebete gehalten werden können. Im selben Jahr wurde der stark beschädigte Glockenstuhl saniert.

Im Oktober 2015 wurde ein barrierefreier Zugang zur Kirche geschaffen

Turmsanierung 2014

2010 kam es zu einem Unfall, der eine umfangreiche Turmsanierung nötig machte: Vom Turm fielen Steinbrocken runter, die nur knapp die sich am Eingang aufhaltenden Kirchgänger verfehlten. Als Sicherheitsmaßnahme wurde vor den Kircheneingang ein Schutzgerüst angebracht, das mehrere Jahre bestehen blieb. Eine eingehende Untersuchung des baulichen Zustands zeigte teilweise erhebliche Mängel.

  • Der Anschluss des Schiffdaches zum Turm war stark beschädigt. Hier zeigten sich Spätfolgen des Bombenangriffs von 1945.
  • Einzelne Pfosten der Plattform auf dem Turm waren vollständig durchgerostet.
  • Stark von Rost befallen waren auch Teile der Turmuhr, stellenweise waren Teile bereits abgebrochen.
  • Zudem waren noch Einschusslöcher am Fuß des Kirchenkreuzes zu beseitigen sowie Belüftung und Entwässerung an dieser Stelle zu verbessern

Die Arbeiten dauerten von Juni 2014 bis November des selben Jahres. Die Kosten der gesamten Sanierung beliefen sich auf etwa 30.000 Euro

Weitere Bilder

Adresse

Lutherkirche
Luisenstraße 1
76646 Bruchsal

Lage

Die Lutherkirche befindet sich an der Ecke Martin-Luther-Straße. Dieser Ort im Stadtplan:

siehe auch

Weblinks

Offizielle Webpräsenz „Luthergemeinde Bruchsal“